Kapitel 21

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Ein stilles Schweigen breitete sich im Auto aus, während wir die letzten Straßen zur Universität fuhren. Mein Kopf war voll von Ethans Worten und der unerwarteten Schwere der Situation. Es war, als hätte er einen Schalter umgelegt, und ich war nicht sicher, wie ich darauf reagieren sollte. Die Vorstellung, dass Ethan, trotz unserer Nähe und der Intimität, die wir teilten, bereit war, mich ohne zu Zögern zu ersetzen, nagte an mir.

Der Parkplatz war belebt, um uns herum herrschte Hektik. Ethan parkte das Auto in einer ruhigen Ecke, weit weg vom Geschehen, und hielt an. „Ich warte nach der Uni auf dich," sagte er, während er den Motor abstellte.

Er hatte immer klare Grenzen gesetzt, und ich begann zu begreifen, dass, egal wie sehr wir uns wie ein Paar benahmen, es immer Regeln und Bedingungen gab, die ich respektieren musste. Mein Herz klopfte schneller bei dem Gedanken, dass ich mehr für ihn war als nur ein Spielzeug, aber weniger als ein echter Partner.

Ich war mir nicht sicher, wie ich damit umgehen sollte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass ich mich nicht einfach treiben lassen konnte.

„Das ist nicht nötig," murmelte ich, mein Ton mürrisch und abrupt. Ich öffnete die Tür und stieg aus, ohne ihn anzusehen. Die kühle Morgenluft war ein willkommener Kontrast zu dem Druck, der in mir brodelte.

Sein Blick folgte mir, als ich mich von dem Auto entfernte. Vielleicht hätte ich ihm danken sollen, aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Die Wahrheit war, ich hatte wahnsinnige Angst, dass Ethan mich ersetzen könnte. Ich hatte mich bereits an ihn gewöhnt, und der Gedanke daran machte mich verdammt nervös.

Ich ging in Richtung der Uni, die vertrauten Gesichter der Studenten um mich herum. Ein Teil von mir wollte sofort nach Ethan zurückblicken, aber ich hielt mich zurück. Es fühlte sich komisch an, plötzlich so distanziert zu sein, besonders nach dem, was zwischen uns vorgefallen war.

Während ich durch die Menschenmenge navigierte, sah ich Tay, der sich durch die Menge drängte, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Jay!" rief er und winkte mir zu, bevor er zu mir eilte.

 „Hey, entschuldige, dass ich am Wochenende so schnell gehen musste. Ich hoffe, du konntest noch ein wenig lernen. Ich mache es wieder gut, versprochen." Er legte mir einen Arm auf die Schulter, und wir schlenderten zusammen in Richtung Kursraum.

„Schon okay, TT. Wie geht's deiner Ma?" Ich lächelte ihm zu, in der Hoffnung, dass er Ethan nicht erwähnen würde. Doch die Luft zwischen uns war geladen, und ich konnte das Kribbeln in meinem Bauch nicht abschütteln.

„Ihr geht's gut, sie sagt, du sollst am Wochenende mal vorbeikommen. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Mir schwirrt noch im Kopf, was am Wochenende geschehen ist – und zwar die Nachricht unseres Dozenten." Tay hielt inne, schaute sich um, als wollte er sicherstellen, dass uns niemand belauschte.

„Wenn man vom Teufel spricht..." murmelte er, als er mit einem Kopfnicken auf Ethan deutete, der an uns vorbeilief, ohne uns einen Blick zu gönnen. Sein Gesicht war ernst, und ich fragte mich, ob er wütend war, weil ich im Auto so reagiert hatte. Verdammt, vielleicht hätte ich anders handeln sollen. Was denkt er jetzt über mich? Im schlimmsten Fall würde er mich wegen meines Verhaltens zur Rede stellen. Verdammt.

„Sei ehrlich, JJ. Läuft da was zwischen euch?" Tay beugte sich etwas näher zu mir, sein Blick ernst. Seine Neugier war spürbar, und ich wusste, dass ich nicht einfach ausweichen konnte.

„Wie zur Hölle kommst du darauf? Ich habe dir bereits gesagt, dass er mir nur geholfen hat. Wann verstehst du es endlich?" Ich sprach mit mehr Schärfe, als ich beabsichtigt hatte. Die Spannung zwischen Ethan und mir nagte an mir, und das Letzte, was ich wollte, war, Tays Fragen über unsere Beziehung auszuhalten.

Teacher's Pet (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt