c h a p t e r [ 1 8 ]

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"mit einer Flöte?", misstrauisch schaute der schwarzhaarige Mann zu seinem gegenüber, welcher ihm gerade die erstaunlichen Neuigkeiten mitteilte. "Ja! Kein Witz!", sagte dieser total aufgewühlt und fuchtelte mit seinen Armen in der Luft rum. Der schwarzhaarige verschränkte nur die Arme vor der Brust und seufzte. "Ich habe ja schon so einiges gehört, aber Dämonen mit einer Flöte bekämpfen?" Der Mann der ihm die Neuigkeiten erzählt hatte seufzte nur. "Ja, ich wollte es anfangs auch nicht glauben, aber ich habe es doch gesehen!", erwiderte er. Der schwarzhaarige schaute wieder vom Boden auf. "Vielleicht liegt das ja auch daran das er anderes ist? Ich meine, normale Menschen würden das doch nie schaffen", murmelte er. In dem Moment schaute ein Kind um die Ecke, welches ungefähr 10 Jahre alt war. Es hatte längeres weißes Haar und strahlend rote Augen. In seinen Händen hielt es eine schwarze Querflöte, an welcher eine lila Bommel hing. Unsicher schaute es die zwei Männer an, welche es nun auch bemerkt hatten. "Na sowas haha ... Yuri. Was machst du denn hier?", fragte der schwarzhaarige Mann das Kind. Nun kam es aus seinem Versteck hervor. "Ich bin nicht anders! Ich bin ein ganz normaler Mensch", sagte Yuri mit zusammen gezogen Augenbrauen zu den beiden Männern, welche es nur überrascht ansahen. "Aber natürlich Yuri. Das haben wir auch niemals in Frage gestellt", lachte der andere Mann und tätschelte den Kopf des Kindes. Dieses aber schlug seine Hand nur weg. "Ich bin nicht blöd! Ich habe genau gehört was ihr gesagt habt", damit drehte es sich um und lief davon. Tränen kullerten über die Wangen von Yuri. Er wollte doch einfach nur normal sein und nicht als anders bezeichnet werden. Wie jeder andere auch. Er rannte ziellos durch die Straßen, bis er irgendwann in den Wald gelangte und sich auf einem Stein niederließ. Dann fiel der Blick von ihm auf die Flöte. "Das schaffen auch ganz normale andere Menschen!", sagte Yuri entschlossen.
Nach einer Weile wurde es dunkel und die Mutter des Kindes lief besorgt umher. "Yuri!", rief sie durch die Gegend. Etwas panisch suchte sie alle Orte ab, an denen ihr Sohn sich oft versteckte und fand ihn schließlich im Wald, auf einem Stein sitzend. "Yuri... Es wird doch schon dunkel. Du weißt das es hier draußen nachts gefährlich ist. Komm, lass uns zurück gehen", sagte sie freundlich und streichelte den Kopf ihres Kindes. Yuri nickte nur unbeholfen und ging mit seiner Mutter zurück nach Hause. "Ist irgendwas passiert?", fragte diese auf dem Weg. "Da waren zwei Männer, die haben gesagt ich sei anders...", murmelte der weißhaarige traurig und schaute zu Boden. "Aber nicht doch", lachte die Mutter. "Du bist normal, wie jedes andere Kind auch"
Yuri nickte zaghaft und lächelte seine Mutter ein wenig an. Diese lächelte zurück. Kaum waren sie Zuhause angekommen, fing Yuris Mutter an das Abendbrot vorzubereiten, während Yuri selber in sein Zimmer ging und beschloss etwas mit seiner Flöte zu spielen. Doch kaum tat er das, fingen komische Dinge an zu passieren. Er selber fing an lila zu schimmern und von unten hörte er ein lautes Krachen, welchem ein Schreien folgte. Das war die Stimme seiner Mutter! Erschrocken hörte er auf zu spielen und rannte in die Küche. Dort war alles dunkel. Das einzige was er sah war eine Blutlache, welche im Mondlicht schimmerte. In dieser lag jemand. Seine Mutter! Neben ihr hockte eine Gestalt, welche Yuri aber nicht erkennen konnte. Das einzige was er sah, waren rot schimmernden Augen und das Blut an den Krallen von der Bestie. Dies war keine normale Bestie! Das war ein Dämon! Kaum hatte Yuri das alles realisiert und in seinem Kopf verarbeitet, schossen ihm Tränen in die Augen und Wut ins Gesicht. Er biss die Zähne zusammen und ballte seine eine Hand, in welcher er nicht die Flöte hielt zu einer Faust. Er merkte wie die Wut mehr und mehr Besitz von ihm ergriff und er spürte genau, wie etwas mit seinem Körper nicht stimmte. Alles an ihm fühlte sich fremd an. Als Yuri mit seiner Zunge über seine Zähne strich, merkte er, dass vier von ihnen spitz waren. Er erstarrte. Was war das? Warum ist das so!? Es dauerte nicht lange, da fuhr er mit seinem Zeigefinger drüber und tatsächlich! Er hatte oben, als auch unten jeweils zwei spitze Reißzähne! Yuri geriet in Panik. In seinem Kopf wiederholte sich der Satz: ich bin ein Mensch, ich bin ein Mensch, ich bin ein Mensch. Immer und immer wieder. Wie eine endlos Schleife. Der Dämon bemerkte die Verzweiflung und das Entsetzen in Yuris Gesicht und nutzte dies um zu fliehen. Nach ein paar Sekunden sackte der Junge zusammen und fiel auf den Boden. Sein Blick war auf seine Mutter gerichtet, welche blutüberströmt am Boden lag. "Mama...", hauchte er, bevor seine Augen sich schlossen und er das Bewusstsein verlor.
Durch hektische stimmen und schnelle Schritte, die hin und her liefen wurde Yuri wach. Erschöpft richtete er sich auf und sah viele seiner Dorfbewohner panisch umher gehen. Einige saßen bei seiner Mutter und versuchten ihr bestes sie um sie irgendwie zu retten, andere hatten sich um ihn versammelt und schauten ihn besorgt an. "Yuri... Was ist passiert?", fragte er braunhaarige Frau und strich dem Jungen besorgt über die Wange. "E-Ein Dämon ... Mama ... Er hat sie ..." - "shhh. Schon gut. Wenn du es nicht sagen kannst, musst du nicht", versuchte die Frau den immer noch panischen 10 jährigen zu beruhigen. "Komm erstmal mit. Dann gebe ich dir was zu Essen und du kannst dich etwas ausruhen", sagte sie und lächelte ihn freundlich an. Das Lächeln sah genauso aus wie das von seiner Mutter. Genau so. Ihm schossen wieder Tränen in die Augen und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Warum musste das alles so kommen? Warum musste das passieren?

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-959 Wörter

Not the kind one // Sanemi X Male readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt