c h a p t e r [ 2 9 ] Eine Krähe, eine Zeichnung und eine Mission [ Part 1 ]

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Durch ein Klopfen an meiner Fensterscheibe wurde ich wach. Langsam und immer noch müde richtete ich mich auf und schaute zum Fenster. Dort, draußen auf dem Fensterbrett saß eine Krähe, welche ohne Unterbrechung gegen die Fensterscheiben pickte. Ich stand also auf und öffnete das Fenster. Die Krähe hörte auf und schaute mich an. "Eine neue Mission! Eine neue Mission!", rief sie aus. Ihre Stimme war hoch und sie schien noch etwas jünger zu sein. "Begib dich zur alten
Tatakai Burg im nördlichen Gebirge! Schnell!", somit machte die Krähe kehrt und flog wieder davon. Ich seufzte und trotte mit meiner Uniform in der Hand zum Bad. Dort duschte ich mich schnell ab, zog mich dann um und machte den Rest an mir ebenfalls fertig. Sobald ich aus dem Bad kam, schnappte ich mir mein Katana und meine Flöte und machte mich raus aus meinem Zimmer. Im Flur begegnete ich Sanemi, welcher fragte wo ich hin wollte.
"Tatakai Burg. Ist nh neue Mission. Wir sehen uns dann", antwortete ich auf seine Frage und setzte meine Weg fort. Sobald ich das Gebäude verließ legte ich einen Zahn zu, da man ungefähr einen Tag braucht, um von hier bis zu der Burg zu gelangen.
Ich ließ Wälder, aber auch kleine Dörfer hinter mir. Während ich rannte, fragte ich mich, was für eine Art Mission das wohl werden wird. Ob der Dämon stark oder eher schwach sein wird. Ich glitt mit meiner Hand nochmal an meine Gürtel. Flöte und Katana hatte ich. Schief gehen kann also nichts mehr.
Langsam neigte sich die Sonne am Horizont und ich kam der Burg immer näher. Sie stand auf einem hohen Berg, welcher von einem Wald umgeben war. Es dauerte nicht lange, da war ich am Fuße des Berges angekommen und fing an hochzulaufen.
Überraschender weiße begegnete ich auf meinem Weg nach oben dem ein oder anderen Dämon, der von oben herunter gesprungen kam und versuchte mich von dem Weg runter zu schmeißen, denn ab einer gewissen Höhe, würde sicher kein Mensch mehr den Sturz überleben. That's for sure.
Mit blutbeflecktem Katana kam ich oben auf dem Berg an. Der Mond stand bereits am Himmel. Die Burg warf tiefe Schatten auf den Boden. Alles wirkte wie aus einem Horrorfilm. Vorsichtig ging ich voran, immer Ausschau nach einem Dämon haltend. Hier und da raschelte es und ich hatte das Gefühl, als würde gleich etwas aus der Ecke hervorspringen und versuchen mich umzubringen. Trotz meiner Nervosität lief ich weiter, mein Katana mit beiden Händen umklammert. Nachdem ich mich im Außenbereich umgeschaut hatte und nichts fand, beschloss ich schließ auch das Innere der Burg ins Auge  zu nehmen.
Nach etwas suchen fand ich einen Eingang, welcher unter Blättern verborgen war.
Vorsichtig und leise trat ich ein und lief durch die Gänge. Sie waren dunkel und man konnte nur dank des Mondlichts, welches durch die kaputten Fenster schien etwas sehen. Überall in den Ecken waren Spinnennetze, kaputte rüstungen lagen über den Boden verteilt und man musste aufpassen nicht drüber zu stolpern. Nachdem ich den Großteil der inneren Burg abgesucht hatte und nicht fündig wurde, entdeckte ich plötzlich ein Licht. Ein Licht, was hinter der Kellertür hervor kam. Leise schlich ich die Treppen herunter und blieb kurz vor der Tür stehen um zu lauschen. Niemand schien dazu sein, also trat ich mit einem kräftigen tritt die Tür ein. Im Raum standen ein paar Öllampen und Kerzen, welche den Raum erhellten. Etwas weiter hinten an der Wand, stand eine große Tafel, relativ mittig. Bevor ich jedoch zu ihr ging, ging ich nochmal sicher, dass wirklich kein Dämon hier war. Mit zusammengezogen Augenbrauen näherte ich mich also der Tafel. Von weitem sah man grob gezeichnete Zeichnungen, rote Striche und viele Briefe. Desto näher ich kam, desto deutlicher wurden die Zeichnungen und Schriften. Als ich vor der Tafel stand, strich ich mit meiner Hand über eine der Zeichnungen. Es sah hastig gezeichnet aus, aber man konnte grob einen Menschen erkennen, welcher lächelte, über seinen Augen war jedoch ein rotes Kreuz. Es roch schwach nach Blut. Ich entdeckte überall an der Tafel noch mehr solcher Zeichnungen. Überall waren Menschen drauf, über dessen Augen ein rotes Kreuz war. Der schwache Geruch von Blut erfüllte die Luft. Dann fiel mein Blick auf den Boden. Dort lag ebenfalls eine Zeichnung. Ich hob sie auf. Dieses Mal sollte es wohl eine Frau darstellen. Sie lächelte. Was nicht unbemerkt blieb, war, dass das Bild ordentlicher und detaillierter aussah, als alle anderen, doch über ihren Augen war ebenfalls ein rotes Kreuz, was nur noch sehr schwach Blut roch. Plötzlich stockte ich. Dieser Geruch... Ich kenne ihn... Aber woher?
Ich starrte das Bild an. Meine Augen weiteten sich und ich ließ mein Katana auf den Boden fallen, als ich realisierte wer das sein sollte. Tränen bildeten sich in meinen Augen, doch die Trauer wandelte sich schnell in Wut um. Auf dem Bild, was ich in meinen Händen hielt war eindeutig meine Mutter. Das Blut roch genauso wie ihrs, als sie ermordet wurde... Heißt das etwa ... Das hier ist alles von dem Dämon der sie ermordet hat? Wenn ja, dann ... Dann könnte ich mich endlich rächen. Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. Ich steckte das Bild in meine Tasche und suchte die Tafel weiter ab. "Sanemi!?", total geschockt starrte ich eines der Bilder an. Auf diesem war Sanemi! Aber über seinen Augen war noch kein mit Blut gezeichnetes Kreuz ...

Ich erstarrte vor Schock... Heißt das etwa, alle die, die ein Kreuz über ihren Augen haben sind tot? Und die Kreuze... Sie haben alle einen unterschiedlichen Blutgeruch... Heißt das  ... sie wurden mit dem Blut der jeweiligen Menschen gezeichnet?
Zorn sammelte sich in mir. Desto genau ich die Bilder betrachtete, desto mehr erkannte ich Menschen wieder, die in meinem Leben waren. Manche, die eine große oder eine weniger große Rolle gespielt hatten. Ich hob mein am Boden liegendes Katana wieder auf. Wenn ich diesen Dämon finde, schwöre ich, dass ich ihn mit meinen eigenen Händen umbringen werde, denn er ist mein persönlicher Feind. Mit festem Schritt und gewillt durchzuziehen, alle Dämonen, die hier auftauchen, umzubringen, verließ ich den Keller wieder.

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-1014 Wörter

Not the kind one // Sanemi X Male readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt