c h a p t e r [ 0 5 ]

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Entschlossenheit, Angst, Bedauern. Das alles sah ich in den Gesichtern der Jugendlichen, die auf dem von Glyzinienbäumen umgebenen Platz standen und den zwei Mädchen zuhörten. "Ihr werdet sieben Tage auf dem Berg verbringen und versuchen zu überleben. Wer das schafft hat bestanden.", sagte das Mädchen mit den schwarzen Haaren (das ist btw eigentlich ein Junge, für die dies noch nicht wissen, also nicht irritieren lassen). Somit endete die Konversation von uns und ihnen und wir wurden auf den Berg gelassen, als es anfing zu dämmern. Die Glyzinien strahlten in der Sonne. Das wird auf jeden Fall nicht das letzte Mal sein das ich dies sehe. Wirklich starke Dämonen waren hier eh nicht, dass wurde erklärt. Immerhin haben die meisten hier auch noch keine Erfahrung, also muss das steht's kontrolliert werden. Ich bahnte mir einen Weg durch Busch, Baum und Strauch. Die Sonne war mittlerweile komplett untergegangen und die Sterne leuchteten am Himmel. Der Mond lag hinter ein paar Wolken, sodass man nicht viel sah und man besonders wachsam sein musste. "WUUAAAAAAHHH!!!", hörte ich auf einmal jemanden schreien. Sofort versteckte ich mich hinter einem Baum und lunschte vorsichtig hervor. "WARUM SCHICKT MAN EIN KIND HIERHER!?", schrie ein Junge, welcher mit seinem Schwert vor sich rum fuchtelte und versuchte einen Dämon auf Abstand zu halten. Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen, bevor ich nach meinem Katana griff und den Kopf des Dämons mit Leichtigkeit abtrennte. Es ist einfach sicherer die Flöte in Gegenwart von anderen nicht zu verwenden.
Ich drehte mich zu dem Jungen mit den Tränen in den Augen um. Er schaute mich dankbar an. "Danke, danke, danke!", bedankte er sich mehrmals und verbeugte sich immer wieder. Ich fuchtelte nur etwas peinlich berührt mit den Händen in der Luft rum. "Ach kein Ding." Der junge erhob sich wieder und schaute mir in die Augen. "Bist du nicht etwas zu alt für die Prüfung?", fragte er mich dann auf einmal. Ich erstarrte und schaute ihn etwas entsetzt an. "Sehe ich etwa so alt aus!?" - "nein, nein das meine ich nicht. Du bist doch über dem Durchschnittsalter oder nicht?" - "ja schon. Ich bin 20", antwortete ich darauf und legte meine Hand auf meinen Nacken, nachdem ich mein Katana wieder weggesteckt hatte. "Krass! Dafür bist du ja super schnell! Ich habe dich gar nicht gesehen, bis der Kopf des Dämons ab war! Bist du ein Hashira!?", fragte der Junge mich plötzlich voller Begeisterung. Ist der dumm? Ein Hashira hätte die Prüfung doch schon gemacht. "Ich war- äh nein bin ich nicht!", verhasplete ich mich etwas. Bloß nichts falsches sagen. "Hm ... Schade. Ich bin übrigens Imako und du?", sagte er dann lächeln. "Ich bin Hitero" - "cool Hitero! Lass uns zusammenarbeiten! Dann sind wir doppelt sicher!", damit marschierte Imako in den Wald und ließ mich verdutzt stehen. Was ziehe ich als nutzen von dieser ganzen Geschichte? Nichts weil der SCHLECHT IST! Genervt lief ich dem plötzlich übermotiverten Imako hinterher. Dafür das er gerade noch vor Angst eingeschrien hat, wirkt er jetzt ziemlich selbstsicher. Also ne. Echt Mal. Aber trotzdem ist irgendwas komisch an ihm...
Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen. Imako klebte an mir wie eine Klette und ich töte aus irgendeinem Grund alle Dämonen ALLEINE. Was ein Arsch der Typ. Ich bin froh wenn diese Prüfung vorbei ist. Wäre ich diesem komischen ... Warte ... Wie hieß der nochmal? Der weißhaarige Typ mit den Narben. Was war sein Name? Irgendwas mit Nemi oder? Oder war sein Name Nemi? Ach egal, dann heißt der jetzt eben Nemi. Also nochmal. Wäre ich diesem komischen Nemi und diesem ... Oba ... Obai ... Obabia nie begegnet, dann müsste ich diese scheiße nicht machen. Irgendwie bin ich mir nicht ganz so sicher das sie so heißen, aber egal. Das passt schon. Und dann wäre ich auch nicht diesem Imako begegnet. Wenn ich den irgendwann mal wiedrsehe weiß ich Safe nicht mehr wie der heißt. Dann nenne ich den wahrscheinlich aus Versehen Bienenstock oder Nichtskönner. Bienenstock einfach nur, weil seine Haare blond waren und an den Spitzen schwarz. Und weil er Sommersprossen hatte. Also wie Bienen und ihr Nest.
Gerade war er etwas vor gelaufen und ließ mich zurück. Doch plötzlich drehte er sich um und rannte mit Panik in seinem Gesicht auf mich zu. "Was denn jetzt?", fragte ich genervt. "D-Da ist ein Dämon!", stotterte er heraus. Ich seufzte nur und war von einem auf den nächsten Moment verschwunden. Will der mich verarschen? Hier ist nur ein fucking Dämon und dazu noch ein schwacher. Ich klatschte mir die Hand vor die Stirn und tötete den Dämon mit Leichtigkeit. Dann schaute ich in den Himmel rauf. Irgendwas stimmt hier nicht. Ich vernehme immer noch eine dunkle Aura, obwohl ich den Dämon bereits getötet habe. Nein warte... Das ist nicht nur eine Aura, das sind ganz viele Auren. Geschockt schaute ich wieder nach unten, nur um zu sehen, das ich von einem Haufen Dämonen umzingelt war. Ich schaute mich entsetzt um. Das Katana was ich eben noch in meiner Hand hielt, war plötzlich weg und Imako stand vor mir, mit meinem Katana in der Hand. Sein Kopf war zu Boden gerichtet, aber ich hörte ihn lachen. Die Aura eines Menschen wurde auf einmal zu der eines Dämons. "Du bist also gar kein Mensch was?", ich schaute ihn etwas weniger überrascht an. "Du wirkst so ruhig. Warum das?", fragte er und schaute mich mit einem sehr verstörenden Grinsen an. "Nun, auch wenn du dich als Mensch tarnst, hast du trotzdem noch spitze Zähne du Depp", murmelte ich nur und stemmte die Hände in die Hüfte. Entgeistert blicke er mich an. "Naja auch egal. Ohne Katana gehst du so oder so drauf" - "ich wäre mir da nicht so sicher" Mit einem grinsen holte ich meine Flöte hervor und legte sie an meinen Mund. Dann begann ich zu spielen. Schon begann ein Kampf, aber nicht zwischen mir und den Dämonen, sondern zwischen den Dämonen selbst. Imako währenddessen übernahm die Arbeit für mich, indem er die Dämonen ein nach dem anderen köpfte. Zum Schluss sich selber.
Im Mondschein zerfielen sie alle zu Staub. Unbeeindruckt hob ich mein am Boden liegendes Katana auf. "Was zur hölle!?", hörte ich Imako zischen, bevor er komplett verschwand. Was ein Trottel.

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-1030 Wörter

Not the kind one // Sanemi X Male readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt