Kapitel 5

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Er holte die Zettel heraus. Sieht so aus als würde das ein längerer Text werden.

Osamu begann zu lesen.






Hey Samu,

wenn du- der Teil war durchgestrichen.

Wir beide wissen, dass ich nie gut darin war zu sagen was ich denke oder fühle.
Aber ich möchte, dass du es vielleicht doch ein wenig nachvollziehen kannst.

Das wird kein typischer Brief. Vielmehr ist es eine Erklärung. Du musst es nicht verstehen, aber ich möchte, dass du nachvollziehen kannst, warum es passiert ist, also solltest du auch die Gründe kennen.

Die restlichen Seiten waren leer, fast so, als hätte jemand den Rest einfach gelöscht.

"Seltsam" gab Suna von sich, als er den Brief ansah. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass da mehr stand"

"Und was?"

"Naja steht ja da, die Gründe halt"

"Und was waren die Gründe?"

"Naja das ist das Problem.. ich erinnere mich nicht wirklich. Vielleicht fehlt der Rest deshalb?"

Osamu war zwar etwas verwirrt, aber es schien so als hätte Suna alles vergessen, was im Zusammenhang mit seinem Tod stand.

"Vielleicht musst du dich erinnern"

Suna sah ihn fragend an.

"Naja nur so ne Idee, aber wenn du dich erinnerst, sollte der Brief ja auch wieder da sein oder nicht?"

"Ja kann sein" Suna wirkte nachdenklich.

Osamu steckte den Brief in seine Tasche und sah sich ein wenig um.

Dafür, dass er sich lange Zeit geweigert hatte herzukommen, fühlte er sich erstaunlich ausgelassen.

Osamu starrte in den Kleiderschrank, dessen Türen weit geöffnet waren.

"Nimm sie mit"

Osamu drehte sich um und sah Suna fragend an.

"Hier würden sie nur verstauben und für meine mom haben sie nicht wirklich einen Wert, also nimm sie wenn du möchtest"

Osamu sah zurück zum Schrank. Er hatte eigentlich nicht vor sie mitzunehmen, aber nachdem Suna das sagte sprachen sie ihn schon an.

Er hatte sie eigentlich nur angesehen, weil Suna sie nie wieder tragen würde.

Weder sein Trikot, noch die Jacke hatte jetzt noch einen Träger. Er würde nie wieder die Nummer 10 auf seinem Rücken sehen. Auf der Jacke stand sogar sein Name.

Er beschloss die Sachen mitzunehmen und packte sie kurzer Hand in seine Tasche.

Als er die Sachen aus dem Schrank nahm, viel ihm noch etwas anderes ins Auge.

Seine Trainingstasche stand am Boden des Schrankes.

"Hey Samu"

Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Suna.

"Tu mir den Gefallen und nimm Foxy mit. Er mag es nicht allein zu sein" grinste Suna.

Osamu sah zum Bett. Wie immer saß dort auf dem Kissen das kleine orangene fuchs Stofftier und sah ihn an.

Osamu wusste nicht warum, aber Suna mochte dieses Ding, obwohl er sich sonst von Stofftieren fernhielt.

Osamu nahm den kleinen Fuchs und steckte ihn in seine Tasche. Allerdings ließ er den Kopf herausschauen.

Es war ihm egal ob es komisch aussah, er hätte ihn sich auch auf den Kopf gesetzt und wäre damit durch die Stadt gelaufen.

Foxy stand für Suna immer an besonderer Stelle. Osamu konnte sich glücklich schätzen, wenn er bei Suna übernachtete und das Ding mal nicht auf seinem Kopfkissen saß.

Kurz darauf verließen sie das Zimmer.

"Hast du gefunden wonach du gesucht hast?" Fragte Akane.

"Ja, danke"

"Du bist hier jederzeit willkommen, das weißt du hoffentlich" ihr Blick fiel auf den Kopf, der aus Osamus Tasche sah. "Scheint so als hätte er einen neuen Besitzer gefunden" lächelte sie.

Osamu machte sich auf den Weg nach Hause. Er war eine ganze Weile dort gewesen.

Die Blicke die er wegen des Fuchses bekam störten ihn nichtmal wirklich.

"Du weißt, dass du ihn auch einfach ganz in die Tasche packen kannst?"

"Schon, aber dann könnte er ja nicht atmen" stichelte Osamu.

Suna sah ihn an. "Du kennst mich einfach zu gut"

Suna hatte ihn immer mitgenommen, wenn sie für einige Tage unterwegs waren und hatte ihn immer genauso transportiert.

"Huh? Hey Samu!" Erlang eine Stimme neben ihm.

Osamu sah zur Seite.

"Na alles erledigt?" Fragte Gin neugierig.

Vor ihm stand sein Team. Sah aus als wären sie auch gerade auf dem Heimweg.

"Erstmal ja"

"Huh" Akagi sah zu seiner Tasche.

Osamu setzte seinen Weg fort. Immerhin schien daraus sowieso kein Gespräch mehr zu entstehen.

"Samu du Sack warte gefälligst auf mich!" Schrie Atsumu und rannte ihm hinterher.

Akagi sah die anderen an. "War das.."

"Ja sah so aus"




"Du hättest ruhig mal warten können" schmollte der Blonde.

"Dann Beeil dich mal ein bisschen"

Nur kurz darauf waren sie zu Hause und Osamu packte die Sachen aus.

Behutsam setzte er Foxy auf sein Bett.

"Ich will dir nicht sagen was du tun und lassen sollst, aber ich hab eine Frage. Im Grunde hast du das schlimmste doch jetzt hinter dir, also wieso versuchst du es nicht mal mit dem Training?" Fragte Suna interessiert.

Osamu setzte sich aufs Bett und sah ihn an. "Das ist was anderes"

"Wenn du schon nicht spielen willst  wieso schaust du dann nicht wenigstens zu?" Suna sah nachdenklich aus.

"Weißt du.. Es ist okay wenn du dich wegen mir wochenlang im Zimmer verkriechst, aber wenn du wegen mir mit Volleyball aufhören würdest... ich glaube das wäre das einzige, was ich mir niemals verzeihen könnte" man merkte, dass er es genauso meinte, wie er es sagte.

Osamu sah ihn etwas überrascht an. "Ach aber mich zum heulen zu bringen ist okay oder was?"

"Klar. Ich meine es nicht das was ich möchte, aber mir war klar dass es dich irgendwie mitnehmen wird. Genauso wusste ich aber, dass du schon irgendwie damit klarkommen wirst. Ich konnte aber nicht wissen, dass du mit dem Training aufhörst" er sah Osamu an.

"Ich wollte es für dich nicht schwerer machen, sondern für mich leichter. Wenn du aber wirklich mit Volleyball aufhören solltest, dann scheint beides nicht funktioniert zu haben"

"Jaja schon klar. Hör auf so einen Stuss zu reden. Das passt nicht zu dir"

Es klopfte an der Türe und Atsumu kam herein. "Hey Samu-" er sah sich um.

"Du warst also wirklich bei ihm" er sah die Jacke an, die er über den Stuhl gehangen hatte.

"Äh ja"

"Wie wars?" Fragte Atsumu neugierig.

Osamu sah ihn an. "Ziemlich... normal irgendwie"

The Guardian (Osasuna) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt