The Guardian (Osasuna) (Abgeschlossen)

Kapitel 9

Vielleicht erinnerst du dich noch dran, dass mein Vater vor einiger Zeit gestorben ist.
Eigentlich hat es mich nie wirklich interessiert und ich bin gut damit klargekommen.
Aber in letzter Zeit scheint es eher so, als hätte ich mir das nur selbst eingeredet. Ich hab mich nie mit seinem Tod auseinandergesetzt und Vielleicht war das auch mein Fehler. Die letzten Wochen kam mir dann aber doch der Gedanke; was, wenn er noch hier wäre? Immerhin ist er nur wegen mir an diesem Tag ins Auto gestiegen. Vielleicht wäre er noch hier, wenn ich nicht so egoistisch gewesen wäre. Vielleicht hätte es aber auch rein garnichts geändert, und er wäre trotzdem noch gefahren. Eine Antwort darauf werde ich wahrscheinlich nie bekommen und das ist auch in Ordnung. Ich glaube, dass mir die Antwort sowieso nicht gefallen würde.
Manche Dinge kann man halt einfach nicht verstehen.

Eigentlich hatte Osamu es sich zur Aufgabe gemacht den Gründen genauer nachzugehen. Aber hier würde das wohl nicht funktionieren.

Er konnte ja schlecht einen Toten befragen.

Allerdings schien es so, als hätte Suna nicht alles vergessen, immerhin war er gezielt zum Grab seines Vaters gegangen.

Osamu wusste, dass er sich wahrscheinlich mal wieder zu viele Gedanken machte, aber irgendwie war es ihm wichtig.

Suna hatte sich schon einige Stunden nicht blicken lassen.

Osamu machte sich gerade für die Schule fertig. Er war etwas spät dran. 

"Ähm.... Samu"

Osamu drehte sich um und sein Blick änderte sich schlagartig.

"Ich glaube wir haben ein kleines Problem"

Osamu sah ihn ungläubig an. "Was zur Hölle...." Im selben Moment wurde die Türe aufgerissen.

"Samu beweg dich endlich, wir kommen zu spät!" Sein Blick richtete sich auf Suna. "Wieso... steht da ne Katze in deinem Zimmer?" Fragte der Blonde verwirrt.

"Hatte... das Fenster offen" gab Osamu mindestens genauso verwirrt von sich.

"Was auch immer, beeil dich" Atsumu knallte die Türe zu.

"Warte mal.. Der kann dich sehen?!"

"Anscheinend, aber zurück zu meinem Problem: ich hab da was ausprobiert"

"Das sehe ich" gab Osamu verzweifelt von sich.

"Jaja, jedenfalls hab ich keine Ahnung wie ich das wieder rückgängig mache"

"Und ich dachte das könnte nicht schlimmer werden" jammerte Osamu. "Dann find es heraus"

"Was glaubst du eigentlich was ich die letzten Stunden gemacht habe?"

Osamu dachte nach. "Dann halt anders" er packte Suna und hob ihn hoch, hielt aber einen Moment inne. "Warte mal" er sah Suna an.

Er drückte ihn leicht an sich. "Du bist ja weich" lächelte Osamu.

Aber wahrscheinlich freute er sich mehr darüber, dass er Suns umarmen konnte.

Wenn er in seiner Menschlichen Gestalt auftrat, ging das nicht. Da griff er einfach durch ihn hindurch.

"Naja egal" er nahm Suna und setzte ihn einfach in seine Tasche. "Bis du es herausgefunden hast, musst du dich wohl erstmal mit dem hier begnügen. Aber solltest du mir Probleme machen schmeiß ich dich raus klar"

Tiere mit zur Schule zu bringen war immerhin verboten.

Unten traf er sich mit seinem Bruder und sie gingen gemeinsam zur Schule.

Und tatsächlich verhielt sich Suna während des Unterrichts unauffällig.

Keiner hatte ihn bemerkt, also gab es auch keine Probleme.

Allerdings war er dafür beim Training im Anschluss umso auffälliger.

"Äh.. wieso sitzt da ne Katze?" Akagi legte seinen Kopf schief.

Suna saß neben den Taschen und putzte sich.

"Ist das nicht die von heute morgen?" Fragte Atsumu und sah seinen Bruder an.

"Scheint so" gab Osamu unschuldig von sich.

"Man die scheint es ja echt auf dich abgesehen zu haben"

"Sorry ich komme nicht mit, worum geht's?" Fragte Gin verwirrt.

"Die war heute morgen bei Osamu im Zimmer. Ist anscheinend durchs Fenster gekommen" erklärte Atsumu.

Sie fingen kurz darauf mit dem Training an.

"Mist!" Rief Atsumu, als er merkte, dass sein Aufschlag geradewegs ins Aus flog.

*oho, meiner* Suna rannte zum Ball und sprang einfach auf ihn drauf.

Er rollte noch einige Meter mit dem Ball, bis er zum stehen kam und begann den Ball mit seinen Pfoten hin und her zu rollen.

Die meisten sahen ihn zwar komisch an, machten sich aber nichts daraus.

"Okay das wars für heute" Rief ihr Trainer und die Gruppe begann sich umzuziehen.

Als die Leute nach und nach ihre Sachen nahmen, hüpfte Suna in Osamus Tasche und sah ihn erwartungsvoll an.

Als Osamu ihn bemerkte, konnte man beinah an seinem Gesicht ablesen, was er gerade dachte.

*dein ernst? Ich bin doch nicht dein scheiß Chauffeur*

Allerdings sagte er nichts, nahm einfach seine Tasche und verließ mit den anderen zusammen die Halle.

Sie hatten beschlossen noch gemeinsam etwas essen zu gehen.

*ganz schön wackelig hier drin* dachte Suna, als er bei jedem Schritt hin und her geschaukelt wurde.

"Hey Samu" als er seine Aufmerksamkeit hatte, sprach er weiter. "Trag mich" er stützte sich mit den Vorderpfoten auf dem Rand der Tasche ab.

Osamu sah ihn etwas genervt an, bevor er ihn auf seinen Arm nahm. "Statt dich herum tragen zu lassen, könntest du lieber mal herausfinden, wie du das wieder rückgängig machst"

Beim reingehen in das Café versteckte Osamu ihn unter seiner Jacke.

Als sie sich hingesetzt hatten, kroch Suna hervor und setzte sich auf seinen Schoß.

Immerhin musste er ja alles beobachten können.

Nur kurze Zeit später kam ihre Bestellung und die Gruppe begann zu essen.

Keiner wunderte sich, dass er da war. Immerhin hatten alle gesehen, dass er sich in Osamus Tasche geschlichen hatte.

Osamu trennte mit der Gabel ein Stück von seinem Kuchen ab.

"Ich will auch" Suna legte seine Pfote auf Osamus Handgelenk und versuchte seine Hand in seine Richtung zu ziehen.

Osamu sah ihn genervt an. Dass er selbst nach seinem Tod sein Essen noch mit ihm teilen musste, ging wirklich zu weit.

"Ich glaube der will auch was" gab Akagi verwirrt aber schmunzelnt von sich.

"Ach wirklich" Osamu sah ihn an, als wäre seine Aussage überflüssig gewesen.

Osamu hielt Suna die Gabel hin.

Vorsichtig nahm er das Stück von der Gabel und kaute dann genüsslich darauf herum. "Hmm, Erdbeere"

"Scheint ihm zu schmecken"

Die Gruppe blieb noch eine Weile. Tatsächlich ließ er Osamu den Rest in Ruhe essen. Er wollte schließlich nur probieren.