Christentum aus islamischer Sicht

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Das Christentum aus der Sicht der Muslime

Von Referent: Halid B.

Die Darstellung des Christentum aus der Sicht der Muslime entnehme ich überwiegend der theologischen Sichtweise der islamischen Gelehrten zur Zeit der Jahrtausendwende.

Die Sichtweise die ich heute vortrage ist nicht die Meinung des normalen Muslim. Die meisten Muslime beschäftigen sich nicht eingehend mit dem Christentum. Sie wissen zwar, das die Christen, Jesus zu Gottessohn nehmen, das Jesus ans Kreuz geschlagen wurde und von den Toten auferstanden ist. Jedoch sind die meisten Muslime mit dem knappen und spärlichen Wissen über das Christentum zufrieden.

Zumindest hier in Nürnberg zeichnet sich jedoch eine gewisse Trendwendung zum Christentum hin ab. Die meisten ausländischen Muslime, die sich für das Christentum interessieren sind Jugendliche zwischen 17 und 35 Jahren. Dies läßt sich mit den Dialog, die die Kirche Anfang der siebziger Jahre begonnen hat, und nun Früchte schlägt, um über den Dialog die Muslime zu missionieren und auf die Rückbesinnung zur eigenen Religion, erklären.

In der Schule und im Berufsleben sind die Muslime mit Fragen konfrontiert, daß sie anspornen läßt, mehr über die eigene wie auch über die andere Religion zu erfahren.

So möchte ich nochmals betonen,daß der heutige Vortrag die Sichtweise der Gelehrten der früheren Zeit darstellt (z.b. Ghazali). Weil sich das Bild über das Christentum nicht wesentlich verändert hat, können wir auch heute noch die Meinung der Gelehrten vertreten. Mit diesem Vortrag spricht der Islam nicht den Glauben der Christen ab, lediglich wird hier aus islamischer Sicht dargestellt, auf was die Christen ihr Glauben aufbauen.

Der Vortrag über das Christentum ist in zwei Teile augeteilt. Einmal die geschichtliche Entstehungsgeschichte,und im zweiten Teil werden Bibeltexte kritisch untersucht.

Beginnen möchte ich mit der geschichtlichen Entstehungsgeschichte des Christentum.

Der eigentliche Gründer des Christentums ist Paulus, ehemals Saulus. Die Anhänger Jesu hatten nach seiner Aufnahme in den Himmel zunächst die richtige Lehre, bis es zum Kampfe zwischen Jesus-Anhänger und den Juden kam. Saulus ein Diener des Hohen Rates, war beauftragt die Anhänger der Lehre Jesus zu bekämpfen. Doch sosehr er die Anhänger festnahmen, um sie auszuliefern oder um sie zu töteten, um so mehr Juden bekannten sie sich zu der Lehre Jesus. Da fiel den Saulus und den Hohen Rat ein genialer Plan ein. Den Juden müsse man nur ihren Begriff des Gottesbildes zerstören. Wenn sie den Juden, der Lehre Jesu, eine Verfälschung einredeten, so würden die Anhänger Jesu, von selber die neue Lehre wieder aufgeben. So verließ Saulus mit einigen seiner Helfer die Stadt Jerusalem in Richtung Damaskus. Auf dem Weg nach Damaskus umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel her und eine Stimme hörte er, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Der weitere Ausgang dieses Ereignisses ist ja hinreichend bekannt.

Seine Helfer verbreiteten die sogenannte Jesuserleuchtung und selber trug er auch sein Teil dazu bei. In Damaskus angekommen, berichtete er von sein Erlebnis und fand so die Aufnahme der Jesusanhänger. Er predigte von nun an das Verhältnis zwischen Gott und seinen Sohn auf Erden. Weil es am Anfang den erwünschten Erfolg nicht brachte, trug er seine Botschaft den Heiden hinaus. Den Heiden war solcher Gedankengut ja nicht fremd. Ob Steine, Sonne oder Tiere, sie hatten alle schon mal zu ihren Gott gemacht. So hatten sie damit keine Probleme im dem was sie Anbeteten. Gottessöhne und Himmelfahrt sowie Kreuzigung sind der Antike ja nicht unbekannt. Paulus Theorie war: ist der neue Glaube erstmals bei den Heiden verbreitet, würden die Juden selber davon ablassen. So kam es dann auch zu Streitgesprächen zwischen Paulus und Petrus. Den Juden war die neue Lehre von Jesus nicht mehr geheuer, und der Erfolg hatte Früchte getragen. Neue Juden gab es nun kaum noch, die sich zu der Lehre Jesus bekannten. Um für die Zukunft vorzusorgen, zog es Paulus mit seinen Helfern in die heidnischen Städte und predigte von der Gottes-Sohnschaft auf Erden. So versperrte er den Juden, für die Zukunft, das Tor zur wahren Lehre Jesus.

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