Kapitel 2

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„Es ist soooo heiss", stöhnte Chloe zum hundertsten Mal.

„Ja", antwortete ich. Wir waren die Letzten. Das machte uns allerdings nichts aus. Langsam krochen wir den Hügel hinauf. Nach zehn Minuten machten wir eine Pause. Einige andere Teilnehmer mussten die Karte übernehmen. Wir gaben uns Mühe, dass wir nicht auffielen und es nicht machen müssen.

„Ihr müsst euch gar nicht verstecken, ihr kommt schon auch noch dran." Meinte John, ein Leiter, der unsere Bemühungen offensichtlich bemerkt hatte. Kurz darauf liefen wir weiter. Und schon wieder waren wir die Letzten. Wir plauderten ein bisschen miteinander und hofften, dass wir bald ankommen. Aber plötzlich begann es wie aus Eimern zu schütten. Zuerst schrien wir, da wir uns über das plötzliche Auftauchen des Regens erschrocken hatten. Aber kurz darauf lachten wir alle und riefen wild durcheinander. Jetzt waren wir alle nur ein grosser Haufen nasser, lachender Teenager. Die Leiter, Thomas und John, standen hilflos daneben und mussten zusehen wie ihre 20 Teilnehmer einen Regentanz machten, im Schlamm ausrutschten und schliesslich eine riesen Schlammschlacht veranstalteten.

„Wooahh", schrie Roy und warf mich über seine Schulter: „Jetzt hab ich dich!"

„Lass mich runter!", kreischte ich.

„Na schön, du willst es so!". Er liess mich runter, allerdings direkt in ein Schlammloch. Ich kreischte und warf mit Dreck nach ihm. Doch er lachte nur. Der Regen verschwand wieder so schnell, wie er gekommen war und im nu war wieder die Sonne da.

„Wir denken es ist am Besten, wenn wir uns jetzt hier ins Gras legen und uns ein wenig trocknen lassen. Ihr könnt dann gleich auch noch euren Lunch essen.", meinte Thomas.

Uns im nassen Gras trocknen lassen. Das ergab meiner Meinung nach nicht sehr viel Sinn. Aber nun ja. Soll mal nicht mein Problem sein. Wir legten uns also in die Sonne und sahen bestimmt aus wie eine Horde Schlammmonster.

***

Plötzlich schrie Nicolas auf. Alle blickten sich zu sich um. Er sass direkt unter einem Baum und starrte nach oben. Ich folgte seinem Blick und schrie synchron mit den anderen Mädchen auf. Ein riesiges, ekelerregendes Ungeziefer flatterte dem Baum entlang. Unser Geschrei verwandelte sich jedoch schnell in Gelächter als wir sahen, dass Nicolas, Hannes und Roy ebenfalls schrien und sich wie kleine Mädchen benahmen.

„Ihr seid ja schlimmer als wir", schrie Susanna lachend.

Und wirklich die drei hatten blasse Gesichter, als ob sie ein Gespenst gesehen hätten und nicht bloss einen harmlosen Käfer. Okay, harmlos vielleicht nicht, und ich muss sagen ich würde dieses Ding auch lieber zehn Meter entfernt sehen als gleich über mir, aber ich war ein Mädchen und in diesem Fall war das die beste Ausrede.

„Ihr sitzt auch nicht gleich darunter!" antwortete Nicolas leicht beleidigt.

„Ach was, ihr seid einfach Feiglinge, die Angst vor einem Käfer haben!", erwiderte Joanna bestimmt.

„Und du hast etwa null Angst?", meinte Hannes herausfordernd.

„Ne. Wieso sollte ich auch?"

„Na gut wenn du keine Angst hast, kannst du es ja wegnehmen und dort hinten in die Wiese werfen."

Ich sah erschrocken zu Joanna. Sie war ein typisches Mädchen in jeder Hinsicht und würde niemals dieses Ding anfassen, aber anscheinend wollte sie Hannes etwas beweisen. Sie stand auf und nahm mit gespielter Gelassenheit den Käfer und schoss in weg. Hannes war baff. Genau wie alle anderen. Niemand hätte erwartet, dass sie das tatsächlich macht.

Kiss me under the  light of a thousand starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt