Kapitel 4

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„So ihr könnt euch jetzt daran machen die Zelte aufzubauen, für die ihr verantwortlich seid. Könnt ihr euch noch an die Einteilung wer was macht erinnern oder muss ich euch die Gruppen noch einmal vorlesen?"

„Ne passt schon", meinte Hannes, der definitiv die grösste Klappe von allen hatte.

Aber da sonst niemand etwas einwendete teilten sich die Leiter auf die verschiedenen Gruppen zu und wir mussten mit dem Aufbau beginnen. Chloe, Joanna, Susanna, Giulia und ich waren für den Aufbau der Schlafzelte verantwortlich und wir machten uns daran die Zelte in einem Halbkreis aufzubauen. Schon beim Zelte aufbauen wurde uns klar, welches Zelt wir nehmen würden denn eines war kaputt und bei zwei weiteren konnte man die Plane nicht richtig festnageln. Wir waren also gerade dabei das vierte Zelt aufzubauen als Giulia plötzlich entsetzt aufschrie.

„Waas ist das?! Oh mein Gott igitt! Nehmt dieses Tier weg!"

Schnell rannten wir anderen zu ihr und reagierten ähnlich angewidert. Irgendein Tier starrte aus dem Loch, in welches Giulia gerade ihren Hering stecken wollte.

„Bestimmt ein Frosch."

„Nein, ein Frosch ist grösser."

Auf jeden Fall ist es ekelhaft!"

Plötzlich bewegte sich das Ding und kam aus dem Loch raus.

„Es hat einen Schwanz, also ist es bestimmt kein Frosch!"

„Er sieht irgendwie süss aus. Irgendwie wie ein Giovanni nicht?"

„Oh ja, Giovanni passt zu ihm!"

Gebannt starrten wir alle auf das Tier das langsam umherkroch. Auf einmal legten sich zwei Hände auf meine Schultern und ich schrie erneut auf.

„Ich wusste gar nicht, dass du so schreckhaft bist! Und was genau macht ihr mit dem armen Feuersalamander?", hörte ich Roys Stimme sagen.

Ich drehte mich wütend um und sagte: „Wenn du dich wie jeder normale Mensch nicht so anschleichen müsstest wäre ich auch weniger schreckhaft. Was machst du überhaupt hier müsstest du nicht das Klo aufbauen?"

„Anschleichen nenn ich was anderes aber okay. Ha ha, ja müsste ich eigentlich und das nur weil Hannes bei der Einteilung im Weekend seine grosse Klappe nicht halten konnte. Nein ich hab euch schreien gehört und gedacht, dass ich ein paar arme kleine Mädchen vor grossen bösen Kreaturen retten muss. Hätte nicht gedacht, dass es sich dabei um einen kleinen Feuersalamander handelt."

„Tu mal nicht so oberklug, als ob du jedes Ungeziefer kennst", wusste Joanna darauf zu sagen.

„Ja aber was machen wir jetzt mit dem Ding?", kam von Chloe.

„Am besten bringt ihr ihn runter zum Wald und lässt ihn dort frei", sagte Thomas der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, „Und Roy geh zurück zu Hannes und Nicolas du kannst später auf Mädchenjagd gehen."

„Dürfen wir Giovanni fliegen lassen?", fragte ich.

„Giovanni? Fliegen lassen?"

„Ja wir haben ihn Giovanni getauft und ich glaube mit fliegen lassen weisst du was gemeint ist nicht?", erklärte ich kurz.

„Na schön von mir aus. Aber nur Chloe und du gehen ihr Anderen solltet vorwärts machen ihr habt noch fünf weitere Zelte aufzubauen.

Wir lockten den kleinen Giovanni also auf eine Plane und trugen ihn bis hinunter zum Wald. Dort begannen Chloe und ich so schräg wie noch nie ‚I believe i can fly' zu singen und schleuderten den Salamander davon. Manche würden das vielleicht für Tierquälerei halten aber er ist weich auf dem Moos gelandet dass ihm kaum was passiert sein will.

Langsam schlenderten wir zum Rest zurück und halfen noch die restlichen Zelte aufzubauen. Wir haben die Zelte der Teilnehmer in einen Halbkreis geordnet und unser Zelt ganz in der Mitte beim Übergang zu den Zelten der Jungs gewählt. Die Zelte der Leiter haben wir am Ende der Wiese, hinter den Spielfeldern aufgebaut, sodass sie möglichst nichts von uns mitbekommen.

***

Wir waren so ziemlich die Ersten, die fertig waren mit aufbauen und wollten uns schon leise verdrücken, als Thomas uns sah und uns dazu verordnete Blachen zu knüpfen für einen Sarrasani (eine Art Zelt, das aber nicht geschlossen ist und meistens als Gemeinschaftszelt gebraucht wird).

Plötzlich bemerkten wir einen Typen, den ich etwa 17 Jahre alt schätzen würde und sich neben uns an den Blachen zu schaffen machte.

„Wer ist das?", flüsterte ich Giulia leise zu.

„Keine Ahnung"

„Fragen wir doch einfach", meint Joanna, die mitgehört hatte.

„Hey du, wer bist du und was machst du hier", fragte sie, meiner Meinung nach ein wenig unhöflich.

„Ich? Ich bin Lukas ich gehöre zu euren Leitern", antwortete der Unbekannte

„Wie du gehörst zu den Leitern? Du warst gar nicht beim Kennenlernwochenende dabei. Ausserdem, bist du nicht ein wenig zu jung schon unser Leiter zu sein?", mischte ich mich nun in das Gespräch ein.

„Ja sie haben mich ziemlich kurzfristig noch angefragt und soo jung bin ich auch nicht wieder, ich bin immerhin 19", antwortete Lukas immer noch freundlich, obwohl wir ihn ein bisschen grob behandelt hatten.

„Ach so. Okay. Naja also ich bin Joanna", stellte sich Joanna nun vor die wohl auch bemerkt hatte, dass wir ein wenig netter sein sollten; „ das ist Amelie", sie zeigte auf mich; „ und da sind noch Chloe, Susanna und Giulia."

„Weiss ich schon", meinte er mit einem schmunzelnd.

„Woher?", wollte ich wissen.

„Naja man hat mich sozusagen auf euch angesetzt."

„Bitte was?! Das kann doch nicht wahr sein! Von wem? Sara?" sagte Joanna wütend.

„Ihr wisst nichts von mir."

„Ihr Ernst? Jetzt setzt sie schon einen Babysitter auf uns – nichts gegen dich – die hat sie doch nicht mehr alle!" sagte Susanna.

„Keine Angst. Ich werde ihr nichts sagen ich bin auf eurer Seite", meinte Lukas auf das und wir schauten ihn erleichtert an.

„Hey, ihr da hinten! Bereit zum hochziehen?", schrie Thomas von der Anderen Seite und auf sein Kommando begannen wir alle den Masten hochzuziehen.


Kiss me under the  light of a thousand starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt