Manuels Nachricht, mit den Infos zu seinem Geburtstag, kamen noch am selben Abend. Sofort trug ich sie mir in meinen Kalender ein und markierte den Tag mit einem roten Edding, um ihn ja nicht zu vergessen. Auch wenn das vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit war. Ich war zwar aufgeregt, wie ein Flummi der wild durch die Gegend sprang, aber diese Einladung warf ein sehr großes Problem auf. Was sollte ich Manu schenken?? Brachten die anderen überhaupt Geschenke mit? Es wäre doch unhöflich, völlig ohne irgend etwas aufzutauchen. Unruhig ging ich in meinem Schlafzimmer auf und ab, mir musste doch irgend was einfallen. In dem Moment viel mein Blick auf meine Häkelnadeln, die zur Hälfte aus einer Schublade, unter meinem Schreibtisch, lugten. Ich glaube jetzt habe ich doch eine Idee. Manuels Party war noch ein paar Tage hin, weswegen ich über die nächsten Tage verteilt, immer mal wieder, an meinen Häkelnadeln saß. Zwischendurch brauchte ich noch neue plüschige Wolle, bis schließlich ein süßes kleines Stofftier entstanden war. Ich hatte einen kleinen Koala gehäkelt, der ein kleines Manuel Neuer Trikot mit der Nummer 1 trug. Obwohl ich schon lange nicht mehr gehäkelt hatte, war mir die Arbeit erstaunlich leicht von der Hand gegangen und sah nicht einmal völlig katastrophal aus.
Kurz bevor ich los zu Manuel musste, packte ich das gehäkelte noch in eine kleine Box, die ich mit Geschenkpapier umwickelte. Viel zu spät bemerkte ich, dass ich dadurch so dermaßen viel Zeit verplempert hatte, dass ich nicht pünktlich kommen würde. Verdammter Mist.An der Haustür angekommen klingelte ich. Vor dem Haus standen bereits einige Autos, was mich vermuten ließ, dass ich eine der letzen war. Manuel öffnete schwungvoll die Tür.
„Da bist du ja endlich, Lina hat schon gedacht du hättest einen Autounfall gehabt."
Ich starrte ihn an, während er den Weg freimachte, um mich herein zu lassen. Innerlich brannte in mir das Verlangen ihn zur Begrüßung zu umarmen. War es dafür noch zu früh? Warum hatte Manuel noch nicht die Initiative ergriffen? Ich darf nicht so lange darüber nachdenken, sonnst ist der Moment verflogen. Also ergriff ich die Gelegenheit und umarmte ihn während ich ihm das Geschenk in die Hand drückte. Zu meiner Erleichterung erwiderte er diese und die Schmetterlinge in meinem Bauch fingen an Tango zu tanzen. Seine Arme legten sich sanft um meine Schultern. Ich genoss den Moment, während ich seinen Duft einatmete.
„Alles gute zum Geburtstag."
„Danke."
Daraufhin löste er die Umarmung wieder, schade. Der Moment war viel zu schnell wieder um gewesen.
Wir gingen ins Wohnzimmer, welches bereits gut gefüllt war. Ich sah unter anderem Leon, Thomas und seine Frau Lisa, ebenso wie Gündogan und Toni Kroos. Joshua kam mit Lina direkt auf mich zu und beide umarmten mich zur Begrüßung. Die Anderen grüßten ebenfalls, als ich mich an ihnen vorbeischob. Erst jetzt viel mir auf, dass ich Gesichter ausmachen konnte, die mir nicht bekannt vorkamen. Unter ihnen war eine außergewöhnlich hübsche Frau mit langen blonden Haaren, die mich und Manu beim hereintreten beobachtete.„Möchtest du was trinken?"
Als Manuel das fragte, wand ich mich von der blonden Schönheit ab und nickte.
„Wieder Adelholzener?"
Ich nickte wieder und bedankte mich, nachdem er mir ein volles Glas mitbrachte. Daraufhin blieb er bei Thomas und Andrich hängen. Mein Blick wanderte wieder zu der Frau von vorhin. Sie starrte noch immer, nur dieses Mal fügte sie eine giftige
Note hinzu. Was war das denn für Eine?
Bevor der Film losgehen sollte, aßen wir noch Alle zusammen. Ich hatte mich dieses Mal neben Lina platziert, während Lisa sich auf meine andere Seite gesetzt hatte. Angeregt unterhielten wir uns.„Oh Lena, guck mal! Dieses Mal sind da 2 Fliegende Kaninchen!"
Dieses Mal hatte Joshua sich an dem Trick mit den Kaninchen bedient, aber ich würde nicht noch einmal darauf hinein fallen. Bevor er mir etwas von meinem Teller klauen konnte, zog ich diesen beiseite, so dass er nicht mehr an die Leckerbissen auf meinem Teller ran kommen konnte.
„Ich falle da nicht noch ein drittes Mal drauf herein!"
Wir kicherten alle, während Joshua eingeschnappt an einem trockenen Stück Brot rum kaute.
„So macht das Essen doch keinen Spaß."
„Klau von mir aus bei jedem Anderen hier am Tisch, aber nicht bei mir."
Ich streckte ihm die Zunge raus und er hob gerade den Arm, um mich mit dem Brot in seiner Hand abzuwerfen, als Lina dazwischen ging.
„Hört ihr jetzt auf? Wir sind doch hier nicht im Kindergarten!"
„Warum ihr? Ich hab doch gar nichts gemacht!"
Lina boxte mir spielerisch in die Seite.
„Du hast ihn provoziert."
Joshua grinste zufrieden, nachdem ich die Standpauke von Lina erhalten hatte. Ich verdrehte schmunzelnd die Augen. Mein Blick wanderte rüber zu Manuel, um zu schauen, ob er den Schlagabtausch von vorhin mit bekommen hatte. Doch dieser war in ein Gespräch mit der Blondine vertieft, die gerade eine Hand an seinem Oberarm hatte und seine Muskeln betastete. Daraufhin strich sie sich flirtend zwei Strähnen hinter die Ohren. Oh verdammt das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein. Manuel und ich waren zwar noch einige Meter von einer Beziehung entfernt, aber durch die letzten Treffen hatte ich wirklich angefangen mir Hoffnungen zu machen. Diese zerplatzen jetzt jedoch mit einem Mal. Lina war wohl meinem Blick gefolgt, denn sie legte mir tröstend eine Hand auf die Schulter.
„Weißt du wer das ist?"
Lina zuckte unwissend mit den Schultern.
„Ich glaube sie heißt Maya und ist eine Freundin von ihm. Mehr weiß ich aber auch nicht."
Traurig senkte ich meinen Blick und nahm mir ein Stück Brot, um darauf rum zu kauen.
Nach einer Weile machten wir es uns alle vor dem Fernseher bequem. Ich setzte mich mit Lina vor das Sofa, auf den Boden, auf dem Kissen ausgebreitet waren, so dass wir das Sofa als Rückenlehne benutzen konnten.„Geht das so?"
Ich streckte meinen Kopf nach hinten, als ich Manuel erkannte, der auf dem Sofa, quasi hinter mir, saß. Seine Beine hatte er rechts und Links neben meinem Körper abgestellt, so dass ich zwischen seinen Waden saß.
„Ja klar."
Während des Films musste ich mich wirklich zusammenreißen, nicht ständig zusammen zu zucken. Horror-Filme schaute ich mir zwar ganz gerne an, aber niemals alleine. Das lag daran, dass ich trotz meiner Vorliebe dafür, ein absoluter Schisserr war. Nach einer Weile ging ich dazu über mich bei jedem möglichen Jumpscare an Manuels linker Wade fest zu klammern, um den Schreck zu lindern. Kurz danach spürte ich eine Hand auf meinem Kopf, die mich tröstend tächelte. Im Raum war es dunkel, weswegen ich nicht erkennen konnte, wer es war. Anhand der Richtung vermutete ich aber, dass es Manu war.
Nach dem ersten Film machten wir eine kleine Pause. Weitere Snacks wurden hervorgekramt und manche tauschten Plätze. So auch Lina und ich. Lina gesellte sich neben Joshua und ich erkämpfte mir einen Platz auf dem Sofa, so dass ich schließlich neben Manu landete. Das war nicht mal unbedingt meine Absicht gewesen, der Boden war mittlerweile nur etwas hart geworden.„Sag mal kennst du American Horror Story?"
Manuel sah mich nachdenklich an.
„Nicht, dass ich wüsste. Warum fragst du?"
„Ich würde diese Serie wirklich gerne mal gucken, wüsste aber nicht mit wem und alleine macht das keinen Spaß."
„Ich wäre dabei. Wir können uns ja demnächst mal für einen Serienmarathon treffen und die Serie anfangen."
Ich wollte schon begeistert zu stimmen, als sich eine weitere Stimme in unser Gespräch einmischte.
„Filmeabend klingt gut, ich wollte das auch schon länger mal gucken, ich bin auch dabei."
Erst jetzt bemerkte ich, dass Maya sich ebenfalls neben Manu gesetzt hatte und unserem Gespräch aufmerksam zuhörte.
„Gerne, mit mehreren macht es gleich viel mehr Spaß."
Manuel nickte ihr zu, während das Mädchen sich an seinen Arm schmiegte und zufrieden lächelte.
Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust und starrte, wie die Anderen auch, wieder auf den Fernseher. Der zweite Film hatte begonnen.
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Fußballfieber (Manuel Neuer romance)
FanfictionLena ist 22 und versucht in ihrem Leben als erwachsene, selbständige Frau klar zu kommen. Das funktioniert auch ganz gut, bis sie durch ein paar (un)glückliche Zufälle dem besten Torhüter aller Zeiten, Manuel Neuer, über den Weg läuft und ihn besser...