Teil 10

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In den nächsten Tagen, nach dem Abend, wollte ich Manu anrufen und fragen, wann er Zeit für die Serie hätte. Jedoch wollte ich noch etwas warten, da erst noch ein Spiel anstand und er sich voll und ganz darauf konzentrieren sollte. Zuerst wollte ich auch nicht zum Spiel hingehen, da die Karten bereits ausverkauft waren, aber Lina hatte natürlich mal wieder die Möglichkeit mich trotzdem mitzunehmen.
Zwei Tage später schoben wir uns durch das volle Stadion und suchten unsere Plätze. Natürlich trug ich das Trikot, dass Manu mir nach dem Zusammenstoß mit der Servicekraft geschenkt hatte. Bereits jetzt liefen wir, immer mal wieder, völlig betrunkenen Fans über den Weg, die keine Rücksicht auf ihr Umfeld nahmen. Mehr als einmal mussten wir zur Seite springen, weil wir sonst die Tribüne runtergeschubst worden wären. Verärgert blickte ich mich um, als wir dann endlich auf unseren Plätzen saßen.

„Fußball hin oder her, warum müssen Menschen so unmöglich sein?"

Wutschnaubend nahm ich ein paar Schlucke von meinem Getränk. Lina kicherte aufgrund meiner Reaktion, aber stimmte mir schließlich zu.
Das Spiel war wie immer ein voller Erfolg. Manuel gelangen ein paar wirklich gute Paraden, auch wenn er trotzdem ein Gegentor kassierte. Am Ende hatte die Begeisterung Lina und mich genauso gepackt, wie die Jungs unten auf dem Feld. Mit dem einzigen unterschied, dass wir nicht herumsprangen, als hätte uns eine Biene in den Po gestochen. Manuel rannte jubelnd über das Feld und stürmte auf Joshua zu. Dieser sprang wie so oft auf Manus Rücken und ließ sich von ihm durch die Gegend wirbeln.
Nach einigen Minuten verließen die Jungs das Feld und Lina zog mich am Ärmel, um zu ihnen runter in die Katakomben zu laufen. Joshua kam uns im Gang schon entgegen, hob Lina in die Luft und drehte sich einmal mit ihr im Kreis. Sie schlang quickend ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn auf den Mund. Die Beiden waren wirklich ein sehr süßes Pärchen. Ich drehte mich suchend um, in der Hoffnung Manu irgendwo zu entdecken. Und ich fand ihn tatsächlich auch. Zu meinem Enttäuschen unterhielt er sich aber mit einem Mädchen. Beim näheren betrachten erkannte ich, dass es Maya war. Sie umarmte ihn und schien ihm zum Sieg zu gratulieren. Ein Stich durchzog meine Brust, als ich das sah und drehte mich lieber wieder zu den beiden Turteltauben neben mir um. Ich unterhielt mich mit Beiden und gratulierte Joshua natürlich zum Sieg.
Ein wenig später gesellte Manu sich dann auch zu uns, zum Glück ohne Maya.

„Herzlichen Glückwunsch zum Sieg."

Ich zwang mich ihm ein halbwegs nettes Lächeln zu schenken und umarmte ihn halbherzig. In meinem Kopf spielte sich jedoch immer wieder die Umarmung von ihm und Maya ab, weswegen ich die Umarmung schneller wieder löste, als mir eigentlich lieb war. Sie ist bestimmt nur eine Freundin, nur eine Freundin, redete ich mir innerlich ein. Aber ich war doch schließlich auch nur eine Freundin oder nicht? Manu zog mich aus meinen Gedanken.

„Weißt du schon ob du kommst?"

„Äh was?"

Verwirrt sah ich ihn an. Ich hatte garnicht mitbekommen, dass er mich angesprochen hatte.

„Hast du Zeit an dem Abend, an dem wir uns für die Serie treffen wollen?"

„Wie, wir haben doch noch gar keinen Tag abgemacht."

„Doch, Maya hat das Datum und die Uhrzeit vorgeschlagen. Sie meinte sie hat dir schon Bescheid gesagt."

Jetzt sah ich ihn verwirrt an.

„Nein, zu mir hat sie gar nichts gesagt."

„Nicht? Komisch. Aber wir haben uns auf Freitag Abend 19 Uhr geeinigt. Passt das?"

„Ja klar, Freitag passt. Wo?

„Bei mir."

Innerlich stieg in mir Wut auf. Dieses Mädchen kannte mich nicht einmal und versuchte mich scheinbar trotzdem, so gut es ging, aus Manuels Leben rauszuhalten. Was war bloß ihr Problem?

Fußballfieber (Manuel Neuer romance)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt