Through the Silence /Minsung 🩶

Kapital 14

Die ersten Wochen nach Jisungs Diagnose waren eine Mischung aus hektischen Arztterminen und emotionalen Momenten. Der Alltag der beiden war von nun an durch die regelmäßigen Besuche im Krankenhaus geprägt, und Minho stellte sich darauf ein, Jisung bei jedem Schritt zu unterstützen.

Montagmorgen. Minho und Jisung saßen in einem Wartezimmer des örtlichen Krankenhauses. Es war ein großer, heller Raum, aber die Atmosphäre war von einer gewissen Schwere geprägt. Die meisten Patienten wirkten angespannt und nervös. Minho hielt Jisungs Hand fest, um ihm etwas Halt zu geben.

„Das wird schon gut," sagte Minho sanft, obwohl er selbst innerlich angespannt war. „Du bist so stark, Jisung. Wir haben schon so viel gemeinsam durchgemacht, und wir werden das auch schaffen."

Jisung nickte, auch wenn seine Augen etwas müde wirkten. „Ich weiß. Aber es ist schwer, nicht nervös zu sein. Die Behandlung wird wahrscheinlich eine Weile dauern und es gibt so viele Ungewissheiten."

In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und eine Krankenschwester trat ein. „Herr Jisung? Dr. Kim ist bereit, Sie zu sehen."

Minho und Jisung standen auf und folgten der Krankenschwester durch einen langen Flur zu einem Behandlungsraum. Der Raum war modern und gut ausgestattet, mit einem großen Schreibtisch, auf dem ein Computer und einige medizinische Unterlagen lagen. Dr. Kim, ein freundlicher Mann in den Vierzigern, begrüßte sie mit einem warmen Lächeln.

„Guten Morgen, Jisung. Guten Morgen, Minho," sagte Dr. Kim, als sie den Raum betraten. „Wie geht es Ihnen heute?"

„Mir geht es gut, danke," antwortete Jisung und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Ich bin bereit, alles zu erfahren, was wir heute besprechen müssen."

Dr. Kim setzte sich ebenfalls und öffnete einige Unterlagen auf seinem Schreibtisch. „Gut. Ich möchte heute den aktuellen Stand der Dinge besprechen und den Behandlungsplan weiter detaillieren. Wir haben die Tests abgeschlossen, und es sieht so aus, als wäre die Krebserkrankung in einem frühen Stadium erkannt worden. Das ist ein guter Anfang."

Jisung atmete erleichtert auf, während Minho sich an seiner Seite setzte. „Was bedeutet das für die Behandlung?" fragte Jisung.

„Nun," begann Dr. Kim, „wir werden mit einer Chemotherapie beginnen, um die Krebszellen abzutöten. Die erste Sitzung wird voraussichtlich nächste Woche stattfinden. Es gibt einige Nebenwirkungen, die wir im Auge behalten müssen, aber wir werden Sie gut betreuen und unterstützen."

„Wie lange wird die Behandlung dauern?" fragte Minho.

„Im Allgemeinen dauert eine Chemotherapie-Behandlung mehrere Monate. Wir werden regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchführen, um zu sehen, wie die Therapie anschlägt und ob Anpassungen erforderlich sind," erklärte Dr. Kim.

„Gibt es spezielle Vorbereitungen, die wir treffen müssen?" fragte Jisung.

Dr. Kim nickte. „Ja, es gibt einige Dinge, die Sie beachten sollten. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, und wir werden Ihnen Empfehlungen geben, wie Sie Ihren Körper während der Behandlung stärken können. Es gibt auch Medikamente, die helfen können, die Nebenwirkungen zu lindern. Zudem sollten Sie uns sofort informieren, wenn Sie ungewöhnliche Symptome bemerken."

Nach der ausführlichen Besprechung verließen Jisung und Minho das Büro von Dr. Kim. Der Plan war klar: eine Reihe von Chemotherapie-Sitzungen, regelmäßige Kontrollen und Unterstützung durch das medizinische Team. Es war eine schwere, aber notwendige Reise, und sie waren entschlossen, sie gemeinsam anzutreten.

In der folgenden Woche wurde Jisung auf den ersten Chemotherapie-Termin vorbereitet. Minho war an seiner Seite, als sie ins Krankenhaus gingen. Der Chemotherapieraum war funktional, aber freundlich gestaltet, mit bequemen Sesseln, in denen Patienten während der Behandlung sitzen konnten. Es gab Bildschirme, die verschiedene Programme zeigten, um die Zeit zu vertreiben.

Jisung setzte sich in einen der Sessel, während eine Krankenschwester begann, die Chemotherapie-Lösung vorzubereiten. Minho hielt Jisungs Hand fest und versuchte, ihn zu beruhigen.

„Es wird alles gut gehen," sagte Minho und lächelte ihm zu. „Ich werde hier bleiben und dich unterstützen."

„Danke, Minho," sagte Jisung leise. „Es bedeutet mir so viel, dass du hier bist."

Die Behandlung begann, und Minho verbrachte die Zeit damit, Jisung Geschichten zu erzählen, ihn abzulenken und ihm kleine Aufmerksamkeiten zu bringen. Es war eine schwierige Zeit, und die Auswirkungen der Chemotherapie machten sich schnell bemerkbar. Jisung fühlte sich müde und hatte manchmal Übelkeit, aber Minho war immer an seiner Seite, um ihn zu unterstützen.

Die nächsten Wochen waren geprägt von den regelmäßigen Chemotherapie-Sitzungen, Arztbesuchen und den vielen emotionalen Momenten, die damit verbunden waren. Jisung und Minho versuchten, so viel Normalität wie möglich in ihren Alltag zu bringen. Sie verbrachten ihre Zeit miteinander, gingen spazieren, kochten zusammen und schauten Filme. Diese kleinen Momente halfen, die schwere Zeit etwas leichter zu machen.

Mit der Zeit gewöhnten sie sich an den Rhythmus der Behandlung und fanden Wege, die Herausforderungen zu bewältigen. Minho lernte, wie er Jisung bei den täglichen Aufgaben unterstützen konnte, und beide versuchten, den Fokus auf die positiven Aspekte ihres Lebens zu legen.

Jisung schätzte jede Unterstützung, die Minho ihm bot, und wusste, dass er ohne ihn nicht so stark bleiben könnte. Trotz der Schwierigkeiten fanden sie Trost in ihrer Liebe und Unterstützung füreinander. Die Reise war lang und schwierig, aber sie waren entschlossen, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Eines Abends, nach einer besonders langen Woche voller Behandlungen, saßen sie in Jisungs Wohnzimmer, wo der Fernseher leise im Hintergrund lief. Jisung hatte sich auf die Couch gekuschelt, und Minho saß neben ihm, seine Hand sanft auf Jisungs Schulter gelegt.

„Wie fühlst du dich heute?" fragte Minho leise.

Jisung seufzte und sah Minho an. „Es war eine harte Woche, aber ich fühle mich ein bisschen besser. Ich weiß, dass wir das schaffen können, solange wir uns gegenseitig haben."

Minho lächelte und zog Jisung näher. „Ja, wir schaffen das. Gemeinsam sind wir stark, und wir werden durch diese schwere Zeit kommen."

Jisung nickte und lehnte seinen Kopf an Minhos Schulter. In diesem Moment, obwohl die Welt um sie herum herausfordernd und schwierig war, fanden sie in ihrer Liebe zueinander Trost und Stärke. Es war ein langer Weg, aber sie waren bereit, ihn gemeinsam zu gehen, Seite an Seite.