07 | touch me with a kiss

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»𝘐 𝘯𝘦𝘦𝘥 𝘵𝘰 𝘴𝘵𝘢𝘺 𝘢𝘭𝘪𝘷𝘦, 𝘴𝘰 𝘴𝘢𝘥 𝘵𝘩𝘢𝘵 𝘐 𝘤𝘰𝘶𝘭𝘥 𝘥𝘪𝘦

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»𝘐 𝘯𝘦𝘦𝘥 𝘵𝘰 𝘴𝘵𝘢𝘺 𝘢𝘭𝘪𝘷𝘦, 𝘴𝘰 𝘴𝘢𝘥 𝘵𝘩𝘢𝘵 𝘐 𝘤𝘰𝘶𝘭𝘥 𝘥𝘪𝘦.«

Z A R A

Wenn ich etwas verabscheute, dann war es die Zeit auf dieser einsamen Welt.

In den meisten Momenten sehnte ich mich danach, dass sie schnell vergehen sollte damit ich mich nicht länger durchquälen musste. Dieses Privileg wurde mir nicht gestattet, denn die Zeit tickte in den Schulwochen nur langsam ab, als ob sie meine Verzweiflung auskosten wollte, sehen wollte, wie jeden Tag ein Stück mehr meiner geduldigen Seele zerbrach. Dieses sadistische Spiel hörte jedoch binnen von Sekunden auf, wenn das Wochenende begann.

Sobald ich etwas wahrhaftig genoß war die Zeit schon um, bevor ich überhaupt blinzeln konnte.

Zwei Tage, an nur zwei Tagen flehte ich die glühende Sonne innerlich an, niemals unterzugehen.

Heute war bereits Sonntag und durch meine schwarz getönte Sonnenbrille laß ich im Liegen Macbeth, das ich mir zusammen mit Romeo & Julia vor zwei Tagen ausgeliehen hatte.

Meine Haare lagen in einem Flechtezopf, in dem ich ein paar goldene kleine Klammern angebracht hatte, damit der Zopf nicht zu langweilig aussah, auf meiner Brust. Die weiße Decke unter mir war dünn und den weichen Sand an meinem Rücken konnte ich deutlich spüren. Es war wunderschön angenehm und vor ein paar Stunden war ich auch versehentlich beim lesen eingenickt, so wohl fühlte ich mich hier.

In meiner Hand hielt ich die Zigarette, legte sie zwischen meine Lippen, atmete tief den Rauch sowie die salzige Meeresluft ein und erhob mich seufzend.

Meine Konzentration wurde vom kühlen schottischen Sommerwind davon geweht.

Ich schob mir meine Sonnenbrille auf meinen Scheitel. Die Kippe zerdrückte ich im weichen Sand und legte daraufhin meinen schweren Kopf in meinen verspannten Nacken, ließ den Rauch aus meinen Lippen entweichen.

Danach legte ich mein goldenes Lesezeichen zwischen die vergilbten Seiten des Buches und klappte es zu, denn in den letzten 30 Minuten hatte ich mich gezwungen weiter zu lesen.

Schuld trug der neue Schüler Aiden, dem ich begegnet war und der sich wie eine Klette in meine Gedanken festgesetzt hatte, mich daran hinderte in die wunderschönen geschriebenen Worte von Shakespeare einzutauchen und mich in ihnen zusammen mit meinem Seelenschmerz zu verlieren. Sobald ich versuchte mich auf das Geschehen im Buch zu konzentrieren, tauchte unweigerlich vor meinem inneren Auge die Szene in der Bibliothek auf.

Er war mir so verdammt nah gewesen und ich hatte keine Angst gespürt.

Was ich da gespürt hatte, machte mich nun süchtig, denn ich wollte diese Nähe erneut fühlen, wollte hören wie schnell mein Herz klopfte und dieses warme Gefühl, welches ich durch das Kribbeln in meinem Bauch bekam über mich ergehen lassen.

Honestly Lost - A Maze of Secret Desires | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt