Kapitel 9

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Das Wasser fließt klar dem Bach entlang. Auf der anderen Seite steht dieser Braune Wolf. Ein unangenehmer Schauer durchfährt meinen Körper. Das Gefühl von Angst breitet sich in mir aus. Gerade als ich mich zurückbewegen will, löst der Wolf sich langsam wie in einem Nebel auf. Der große Schwarze Wolf durchbricht den Nebel. Langsam bewegt er sich anmutig auf mich zu. Seine großen Pfoten erreichen das Wasser in dem Bach. Der riesige Körper lässt seine Stärke nur erahnen und ich fühle mich dagegen winzig. Seine schwarzen Augen wirken zuerst bedrohlich. In diesem Blick wirkt etwas Beruhigendes. Fasziniert von seinem Anblick, wende ich meinen Blick nicht von seinem ab. Gegenseitig starren wir uns intensiv in die Augen.

Die Luft um uns fühlt sich elektrisiert an. Wie kurz vor einem erlösenden Gewitter in einer schwülen Sommernacht. Es fällt mir schwer, den Sauerstoff durch meine Nasenflügel in mich zu ziehen. Dadurch öffne ich meine Lippen nur ganz leicht. Die warme Luft zieht in ihrer schwere nur langsam in meine Lungen.

Mit jedem Schritt den der Wolf mir näher kommt, blinzle ich aufgeregt. Mein Herz rast mit jedem Wimpernschlag unaufhaltsam schneller. Das Pochen wird stärker und drückt schmerzlich gegen meinen Brustkorb.

Meine Ohren lauschen den anderen Geschöpfen. Doch der Wolf neben mir ruht. Nur das Einhorn zeigt sich Nervös. Die Nüstern blähen sich vibrierend auf. Das Schnauben in die Richtung des schwarzen Wolfes, erklingt laut.

Eine fremde wärme erreicht meinen Körper und hüllt mich in sich ein. Dieses Gefühl ist neu und ich spüre wie meine Anspannung in mir weicht. Dabei breitet sich die Wärme immer weiter aus. Erreicht dabei mein Inneres und mein rasendes Herz wird mit jedem klopfen in meiner Brust langsam ruhiger. Auch die Luft fühlt sich nicht mehr erdrückend an. Da Atmen fällt mir leichter. Während ein angenehmer Duft meine Nase umspielt.

Ein weiteres Mal schlage ich aufgeregt mit meinen Wimpern. In meinem Blick befindet sich über mir die vergilbte Decke meines Motel Zimmer.

Verwirrt sehe ich mich darin um.

Wie bin ich hierhergekommen?

Wahr ich nicht eben in einen kleinen Park?

Gedankenverloren streiche ich mit meinen Fingern durch meine Haare und ich versuche mich daran zu erinnern.

Aber nur die Erinnerung an die beiden Wölfe in der Grünanlage kommt zurück und wie kurz darauf mir ganz komisch wurde.

Wölfe

Werwölfe...

Es gibt Sie tatsächlich und Mary hat mit ihren Aussagen recht.

Dann habe ich mir das mit Sam nicht eingebildet.

Keine Halluzination!

Kein Traum!

Mist!

In was für eine Welt bin ich da geraten?

Leicht nehme ich einen fremden Geruch wahr, der mich somit aus meinen Gedanken reißt. Durch meine Nase ziehe ich intensiv die Luft ein und kann den Geruch nicht genau identifizieren. Außer wie angenehm er meine Nase umspielt. Im Gegensatz zu dem sonst komischen Geruch des Mobiliars in meinem Zimmer. Sofort erinnere ich mich an das Ende meines Traumes und bin nur noch mehr durcheinander.

In meiner Verwirrung entgeht mir nicht wie entkräftet ich mich fühle. Ähnlich wie bei meiner letzten Ohnmacht. Ein angestrengter Seufzer entweicht mir und ich lasse mich in mein Kissen zurückfallen.

Selbst mein Traum war komisch!

Mit diesem Gedanken schlafe ich schließlich ein. Mein alt bekannter Traum erscheint mir wieder. Diesmal bleibt der braune Wolf aus. Eine innere Ruhe umgibt mich in diesem Traum und meine Neugier auf den schwarzen Wolf wird dieses Mal größer. Ein Drang entsteht in mir diesen berühren zu wollen. Meine Hand auf sein schwarzes Fell zu legen. Zu fühlen ob es nicht nur wich aussieht.

Die Chroniken von Silver-BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt