Kapitel 2

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Mutig gehe ich die Straßen entlang. Immer wieder erkundige ich die fremde Umgebung und die zahlreichen Geschäfte. Mir entgeht nicht die Menschenmasse auf den Straßen.

Ganz anders als die kleinen Städte zuvor!

Zwischendurch rümpfe ich meine Nase von den vielen Abgasen und entdecke vor mir ein Diner. Er sieht zwar nicht gerade einladend aus, doch das Schild am Fenster bekommt meine volle Aufmerksamkeit.

Aushilfe Gesucht!

Mit einem zufriedenen Lächeln, öffne schwungvoll die Tür zu dem Diner. Der Geruch von fettigen Essen dringt in meine Nase. Weswegen ich Sieleicht rümpfe. Der Job ist mir Egal, ich brauche nur das Geld um mich über Wasser zu halten. Auch rechne ich nicht mit einer hohen Bezahlung, wenn ich mir so die beschädigte Inneneinrichtung genauer betrachte.

Naja, Nora! Nur ein Job!

Muntere ich mich selbst auf und sehe die Bedienung hinter den Tresen an. Sofort erkenne ich ihren missbilligen Blick. Wie sie die Augenbrauen zusammen zieht und sich ihre Stirn in Falten legt.

„Für dich gibt es hier nichts!" harscht Sie mich mit einem leichten Knurren an.

Ich zucke kurz zusammen und sehe mich um. Mir entgehen nicht die fast überwiegend leeren Plätze. Die wenigen Gäste werfen mir ebenfalls einen unliebsamen Blick zu.

Mutig fasse ich mir ans Herz und mache einen weiteren Schritt auf den Tresen zu.

„An dem Schild steht: Aushilfe Gesucht!" bringe ich entschlossen hervor.

„Für dich nicht! Verschwinde!" knurrt Sie mir lauter entgegen und ich spüre eine Bedrohung von Ihr ausgehen.

Mein Bein zittert, als ich es nachziehen möchte. Aus dem Augenwinkel sehe ich einen der Gäste aufstehen. Ich wende meinen Blick zu Ihm und erkenne etwas Dunkles in seinen Augen aufblitzen.

Lauf Nora! Lauf! 

Erklingt meine innere Stimme in meinem Kopf.

Instinktiv drehe ich mich um und flüchte förmlich aus dem Diner. Die Tür schlägt sich laut hinter mir von selbst zu und ich spüre wie mein Herz vor Aufregung schneller schlägt.

Zum ersten Mal werde ich unfreundlich empfangen. Ich überlege kurz ob irgendetwas eigenartig an mir aussieht. Wodurch ich schnell prüfend einen Blick über mein Outfit werfe. Dabei kann ich nichts an meiner Jeans oder meinem Shirt entdecken. Trotzdem folge ich meinen Instinkt und laufe die Straße weiter, in der Hoffnung einen weiteren Laden zu finden, der mir vorüber gehend einen Job geben kann.

Die Zeit verstreicht und jedes Geschäft hat mich unliebsam abgewiesen. Nur selten, wurde ich freundlich gebeten das Geschäft wieder zu verlassen. So wie in dem letzten. Ein Teegeschäft, welches anscheinend von einer alten Frau geführt wird.

„Ich fürchte die meisten werden dich Abweisen! Trotzdem wünsche ich dir viel Erfolg. Du scheinst ein liebes kleines Ding zu sein!" Ruft sie mir noch nach.

Ding... 

Hallt es in meinem Kopf noch nach.

Ich bedanke mich zwar. Aber ich brumme leicht. Da mir es nicht gerade aus der Situation hinaus hilft.

Eigentlich brauche ich keinen Job. Meine Eltern haben mir ein kleines Vermögen hinterlassen. Aber mein eigener Stolz lässt es nicht zu. Es ist die Trauer die mich jedes Mal überwältigt, wenn ich daran denke dieses Geld zu verwenden. Dabei müsste ich nur den Anwalt anrufen, der das Geld verwaltet. Jenen den meine Eltern damals beauftragt haben, mich zu kontaktieren, wenn Sie sterben.

Die Chroniken von Silver-BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt