Inzwischen ist der Monat fast um und ich zähle die Tage bis ich mein restliches Gehalt ausgezahlt bekomme. Sam habe ich in der Zeit nicht mehr wiedergesehen. Dafür hat Alex seine Ankündigung umgesetzt. Regelmäßig hat er mir neue Aufgaben zugeteilt. Überwiegend habe ich seine Meetings verwaltet. Wofür ich extra in seine Etage gefahren bin. Die Frau am dortigen Empfang ist nicht ein einziges Mal begeistert gewesen. Jedoch habe ihr Verhalten mir gegenüber ignoriert. Genauso wie bei Jessica. Jessica knurrt mich zwar noch jeden Tag an. Aber so eine Begegnung wie im Park, hat bisher nicht weiter stattgefunden. Vielleicht liegt es auch daran, wie ich es inzwischen vermeide im Dunkeln in dieser Stadt Unterwegs zu sein.
Meine Bisswunde ist noch immer nicht verheilt. Auch nicht, mit dem Rezept von Mary. Wie Besprochen habe ich ihr das Geld vorbeigebracht. Sie hat sich die Wunde angesehen und hat nur ihren Kopf leicht geschüttelt. Was mir gleich sehr seltsam vorgekommen ist, wie wenig Mary mit mir gesprochen hat.
Zwar hat sie ihr freundliches Lächeln nicht verloren. Trotzdem war Sie seltsam verschwiegen. Am Ende hat Mary nur gesagt, ich muss bis zum ersten Vollmond im kommenden Jahr warten. Dann wird die Wunde von selbst verschwinden. Auch soll ich darauf achten, Sam zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu begegnen. Allerdings habe ich nicht vor weiterhin bis dahin in dieser Stadt zu bleiben.
Wenn alles gut geht, bin ich in ein paar Tagen meinen Rucksack am Einpacken und steige in den nächsten Bus.
Es ist kurz vor Feierabend und ich trage gerade im Kalender einen verschobenen Termin von Alex ein. Das Klingeln des Telefons ertönt und an dem Display ertönt der Name von Alex. Wie gewohnt nehme ich das Gespräch an und befinde mich wenige Minuten später in seinem Büro. Da er mich extra zu sich hinaufgerufen hat.
Wie bei jedem Besuch in seinem Büro, setze ich mich auf den mir zugewiesenen Platz.
Dieser Raum ist bisher der Einzige, wo ich mich nicht Unwohl fühle. Mittlerweile denke ich, es liegt an Alex. Er ist bisher immer freundlich gewesen und hat auch nicht versucht mich zu beißen. Trotzdem bin ich Ihm gegenüber vorsichtig und achte auf all seine Bewegungen.
Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen ob er ein Werwolf ist. Allerdings will ich es auch nicht herausfinden. Ich bin überzeugt, das Ergebnis ist dann genauso wie mit Jessica und Sam.
Eine kleine appetliche Mahlzeit. Wofür ich mich weigere so zu Enden.
Alex legt mir ein paar Dokumente vor. Diese ergreife ich, zu meiner Überprüfung. Dabei ziehe ich meine Augenbrauen hoch und lege meine Stirn angestrengt in Falten. Anschließend sehe ich mit einem fragenden Blick zu Ihm herüber.
„Nora. Wie du erkennen kannst, sind es alle aufgeführten Unkosten für deine Einstellung. Dein Gehalt aus dem Monat reicht nicht aus, um alle zu decken."
„Was genau bedeutet das? Ich schulde der Firma weiterhin Geld?"
Platzt es voller Panik aus mir heraus. Immerhin habe ich mich schon darauf gefreut diesen schrecklichen Ort zu verlassen. Dabei überfliege ich die Auflistung und mir stockt der Atem. Alleine meine Kleidung hat mehr als 3 Monate Arbeit gekostet. Dazu meine Unterkunft in dem Motel. Das Bargeld, welches Sam mir inzwischen vorgelegt hat. Aber auch Alex gab mir auf Bitten kleine Summen. Alles im allem, lässt mich die aufgeführte Summe gerade kreidebleich werden.
Alex legt mir ein weiteres Dokument vor und ich begutachte dieses. Anschließend sehe ich Ihn in meiner Verwirrung an.
„Was... was ist das genau?"
Meine Stimme klingt genauso verunsichert, wie ich mich fühle und ich reiche Ihm das Dokument zurück. Worauf er meine Unterschrift haben möchte.
„Ein Ratenzahlungsplan mit dazugehörigem Arbeitsvertrag von 6 Monaten. Nach meiner Kalkulation der bisherigen Kosten und der noch folgenden, wird es genauso lange dauern bis du bei Uns deine Kosten abgearbeitet hast."
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Die Chroniken von Silver-Blood
WerewolfDionora (Nora) ist mit ihren 20 Jahren auf sich alleine gestellt. Seit dem Tod ihrer Eltern verweilt Sie nie lange an einem Ort. Geplagt von dem immer wiederkehrenden Traum von einem Einhorn und Wölfen. Welche Nora daran erinnern niemanden zu Vertra...