𝟭𝟯

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𝗘𝗶𝗻 𝗜𝗱𝗶𝗼𝘁, 𝗺𝗲𝗵𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁

Als ich gerade Kenans Wunden vorsichtig desinfizierte, räusperte ich mich, weil er immer wieder vor Schmerz aufstöhnte.

»Sachte, Athena«, presste er schmerzvoll hervor, und ich nickte langsam. »Wie kann das sein, dass Taha dir ein blaues Auge verpasst hat und du ihn dann trotzdem mit auf den Geburtstag genommen hast?«, fragte ich leise und sah an seinem Blick, dass er darauf nicht antworten wollte.

»Wie kann es sein, dass du mit einem wie Taha zusammen warst und er dir fremdgegangen ist?«, stellte er nun eine Gegenfrage. Ich seufzte und legte den Lappen weg, der sein Blut aufgesaugt hatte.

»Stell mir keine Gegenfrage«, sagte ich und nahm ein Pflaster, um es an seiner Schläfe zu kleben.

»Denkst du wirklich, dass ich mit einem Pflaster wie ein verletztes kleines Kind herumlaufe? Ich bin Profifußballer«, sagte er lachend, und ich riss es ihm augenblicklich wieder ab. Als Dank bekam ich einen giftigen Blick von ihm.

»Nein, du warst Profifußballer«, meinte ich nur, während ich vom Sofa aufstand, um den Lappen und alles andere zu entsorgen.

Gott, ich stand hier immer noch mit einem Handtuch herum, und langsam wurde es einfach anstrengend. Ich schaute mir die Blumen an, die Kenan mitgebracht hatte, da ich sie einfach nur so schnell wie möglich in eine Vase gestellt hatte.

Kenan stand nun im Türrahmen der Küche und schaute mich mit verschränkten Armen an. »Taha hat mich das erste Mal geschlagen, weil ich ihm gesagt hatte, dass ich ein Auge auf dich geworfen habe. Er meinte nur, dass ihr euch seit Kleinkind kennt und dass er dich wie eine kleine Schwester sieht. Er wollte mir anscheinend nicht sagen, dass ihr ein Paar wart.«, erklärte er dann, und ich schluckte nervös. Ein Auge auf mich geworfen?

»Aber warum hätte er dich deshalb schlagen sollen?«, fragte ich stotternd, als er jetzt auf mich zukam.

»Da ich jetzt weiß, dass ihr ein Paar wart, macht es doch Sinn. Er weiß, dass ich dich ihn am besten vergessen lassen kann«, meinte er, während er sich hinter mich stellte und seine Hand immer wieder an meinem Arm streifen ließ.

»Danke für die Rosen?«, sagte ich etwas überrumpelt und hörte, wie er lachte. Wahrscheinlich waren es keine Rosen, aber ich wollte das Gespräch in eine andere Richtung lenken.

»Ich hoffe, sie gefallen dir. Das sind rosa Ranunkeln«, meinte er, während er seinen Kopf über meine Schulter beugte.

»Woher kennst du solche Blumen?«, wollte ich verwirrt wissen, als ich sie genauer bewunderte. Sie sahen wunderschön aus.

»Ein Mann verrät nie seine Geheimnisse, vor allem nicht, wenn es darum geht, eine anziehende Frau zu beeindrucken. Dafür stehen sie nämlich auch, für Anziehung und Attraktivität«, erklärte er, während ich meinen Kopf so zu ihm drehte, dass wieder nur ein paar Zentimeter unsere Lippen trennten.

»Mehr wirst du wohl nie für mich übrig haben, oder?«, wollte ich flüsternd wissen und sah, wie er kurz den Blick von mir abwandte.

»Ich kann dir keine Antwort auf so eine Frage geben. Ich habe noch nie romantische Absichten gehabt, aber ich kann dir zeigen, wie gut es sich auch ohne anfühlen kann«, versicherte er mir, während ich auf meine Lippen biss und das Handtuch um mich noch fester umklammerte.

Ich war zutiefst davon abgeneigt, mit einem Mann etwas zu haben, ohne dabei für die Zukunft planen zu können. Ja, das war ich tatsächlich, und ich hasste es, wie die Pest das jetzt tun zu wollen, aber jede Faser meines Körpers sehnte sich gerade nach Kenan Yildiz.

Ich küsste ihn und merkte, wie er gleich darauf mein Handtuch leicht wegzog. Lange hatte ich keinen so intensiven Kuss mehr gehabt, bei dem unsere Zungen miteinander harmonierten. Abrupt löste ich mich von ihm, als er mich fragend ansah.

»Damian schläft gerade. Was ist, wenn er herunterkommt?«, flüsterte ich, als er mich sanft am Hals packte und sich von hinten an mich drückte.

»Na ja, wo wäre der Spaß, wenn es nicht risikoreich wäre? Hier auf der Kücheninsel? Hattest du so etwas schon mal mit Taha?«, flüsterte er, als er mir jetzt Küsse auf meinem Hals verteilte.

»Wie oft hattest du das schon?«, wollte ich unsicher wissen, als ich ihn seufzen hörte.

»Ist das denn wichtig, Athena?«, wollte er wissen, während ich enttäuscht nickte. Ich griff nach meinem Handtuch und verdeckte meinen Körper wieder damit.

»Verlass bitte mein Zuhause«, sagte ich nur trocken und versuchte, etwas Distanz zwischen uns zu schaffen.

Er zog mich wieder zu sich und versuchte, meine Hand in seine Hand zu verschränken. »Okay, gehen wir es langsam an«, sagte er jetzt, und ich schüttelte meinen Kopf, den Blick immer noch von ihm abgewandt.

»Für was sollen wir es langsam angehen? Um miteinander zu schlafen? Und dann bist du weg? Kennst meinen Namen nicht mehr? Springst zur nächsten? Für was, Kenan?«, wollte ich aufgebracht wissen, als ich mich von ihm losriss und ihn jetzt wütend ansah.

»Okay, es tut mir leid, dass ich dich gestört habe. Du hast Recht«, meinte er nur, den Blick jetzt auf den Boden gerichtet, und lief dann an mir vorbei.

»Du bist ein Idiot, mehr nicht!«, rief ich ihm sauer hinterher, als er seine Jacke schnappte und ohne ein weiteres Wort durch die Haustür ging.

athena | 𝐤𝐞𝐧𝐚𝐧𝐲𝐢𝐥𝐝𝐢𝐳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt