Kapitel 31

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Soona

Ich wusste bisher nicht wie gut es sich anfühlen konnte, in den Armen demjenigen zu liegen, der einen liebte und beschützte... Und vor den Entführern des eigenen Vaters rettete.

«Ich hätte diese Wichser länger leiden lassen sollen!» Knurrte Keylum immer wieder wütend und vollkommen aufgebracht, seitdem er mich aus dem Kofferraum hob, zu seinem Auto trug und mich auf dem Beifahrersitz absetzte, um sich mein blaues Auge anzusehen. 

Als er meine geprellte Wange berührte, welche von Lázaros Schlag leicht angeschwollen war, zuckte ich merklich zusammen.

Was Keylum's ojos (Augen) nur NOCH dunkler und NOCH tödlicher aussehen ließen...

Dabei glaubte ich bis gerade eben, dass Keylum nicht noch mehr Mordgedanken hegen könnte. Nicht nachdem ich das Blutbad sah, welches er angerichtet hatte. 

Alle Männer waren muerto - tot. 

Erschossen. Erstochen. Oder mit gebrochenem Genick, lagen sie auf dem Boden, ringsherum um die Autos meines Vaters verteilt. 

DAS hatte er ALLEINE getan!

¡SOLO!

Doch ich war ihm keinesfalls deswegen böse... Die Männer hatten es verdient gehabt. Weswegen ich Keylum auch beschwichtigend meine Hand an die Wange legte, während er vor mir kniete und mich mit einer Mischung aus Sorge um mich und Wut auf die Männer, ansah.

«Verschwende keinen weiteren Gedanken an diese hijos de puta!» Auch, weil ich hoffte, dass er dem Ganzen dann nicht nachgehen würde und nicht herausfand, wer meine Familie war... «Die Hauptsache ist, dass du uns gerettet hast.»

Um ihn abzulenken, legte ich meine Hand auf meinen Bauch, sodass seine Augen automatisch zu der Stelle wanderten, wo unser Baby ruhte. 

Ihm oder ihr ging es gut. 

Das spürte ich...

Keylum lehnte seine Stirn gegen meinen Bauch, woraufhin ich ihm zärtlich durch die Haare strich.

«Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich euch verloren hätte...» Flüsterte er leise und umklammerte dabei meine Oberschenkel. 

«Du hast uns aber nicht verloren!» Seit Keylum mich gerettet hatte, war el pánico fast komplett verschwunden... Oder es waren die Nachwirkungen de adrenalina

Dafür zitterte Keylum nun umso mehr!

Wahrscheinlich größtenteils aus Wut, aber auch aus Sorge heraus.

Wir mussten hier weg! 

Nicht nur um zu vermeiden, dass mein Vater irgendwann Verstärkung schickte oder bevor la policia auf uns aufmerksam wurde.

Sondern auch, damit wir uns endlich beruhigen konnten und der Stress der letzten Stunden endlich abfallen könnte!

Schließlich war es eigentlich ein schöner Start in den Tag gewesen. Wir hatten erfahren, dass wir ein Baby bekommen würden und, dass es ihm oder ihr hervorragend ging. 

Dass ich in der kurzen Zeit aber auch mit Keylum's psychotischer Exfreundin konfrontiert wurde und man versucht hatte, mich zu entführen, zerrte nun doch ziemlich an meinen Kräften.

«Lass uns bitte nach Hause fahren... Ich bin müde.» Bat ich deswegen Keylum.

Obwohl ich mich richtiggehend ausgelaugt fühlte, schlief ich nicht eine Sekunde während der Fahrt. 

Mein Körper war immer noch voller adrenalina!

An Schlaf war also nicht zu denken. Erst Recht nicht, als Keylum mir erzählte, dass ein einziger Mann es geschafft hatte zu fliehen.

Mine. (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt