Kapitel 38

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Keylum

YA ub'yu vas! (Ich werde euch umbringen!)

Ich sprach es nicht laut aus, als Miguel's Männer uns am Eingang seiner Villa aufhielten, um uns nach Waffen zu durchsuchen und Soona eindeutig ZU lange und ZU intensiv abtasteten. 

Je länger sie das taten und sich dabei gegenseitig anzügliche Blicke, über ihren Kopf hinweg, zuwarfen, desto wütender wurde ich und desto näher stand ich davor, Amok zu laufen. 

Wie aus Reflex zuckte meine Hand jedes Mal zu meiner Waffe, obwohl diese sich nicht mal mehr an meiner Hüfte befand, da Miguel ein kleiner, ängstlicher Hurensohn war, welcher niemandem vertraute. 

Mir auch nicht. Genauso wenig, wie Cyrill, Javier und Théo. Wir mussten alle unsere Waffen abgeben und wurden anschließend oberflächlich durchsucht. 

Bei Soona taten sie das mittlerweile schon seit fast fünfzehn Minuten. Und das obwohl sie gleich zu Beginn, ihr Messer und ihre Pistole abgab.

«Sie hat ein Kleid an.» Wies ich die Männer übertrieben freundlich darauf hin, um meine Wut zu verbergen. «Wenn sie etwas zu verstecken hätte, hättet ihr es schon beim ersten Mal gefunden.»

Der Mann, welcher ihr am nächsten stand, ein schmaler, kleiner, schmieriger Typ grinste pervers und machte eine Handbewegung in Richtung von Soona's Brüsten: «Wir haben aber noch nicht ihre Unterwäsche durchsucht. Eine Bitch von mir, hatte mal ihren halben Haushalt in ihrem BH aufbewahrt.»

Soona trat einen Schritt zurück, aber die Hände des Mannes bewegten sich bereits in ihre Richtung. 

Auf halben Weg fing ich allerdings seinen Arm ab, verdrehte ihn hinter seinem Rücken und ließ den Mann sich schmerzhaft vor mir krümmen: «Fass sie noch einmal an und ich verstümmle dich so sehr, dass nicht mal mehr deine eigene scheiß Fotze von Mutter dich erkennt.» Mein Ton blieb dabei leise und ruhig. Aber die Drohung war unmissverständlich.

Ich hob meinen Kopf und mein Blick war eine deutliche Warnung auch für den Rest der Männer.

Erst als Alle sich endlich von Soona wieder entfernten, der Mann in meinem Griff zwar spanische Beschimpfungen ausstieß, dann aber nickte, erst dann ließ ich ihn los und richtete mein Revers und meine Ärmel, als wäre ich nicht kurz davor gewesen, einen Mann zu exekutieren.  

«Komm!» Ich hielt Soona meine Armbeuge entgegen, in welche sie sofort ihre Hand gleiten ließ, damit wir Seite an Seite, gemeinsam den opulenten Ballsaal betreten konnten. 

Somit war es unmissverständlich, dass sie an meine Seite gehörte.

Ich war vielleicht der König und konnte Alle in die Knie zwingen. Aber Soona war meine gottverdammte Königin und konnte daher auch mich mit einem einzigen Fingerschnipsen jederzeit auf die Knie gehen lassen. 

Sie war keine Hure oder irgendeine billige Affäre, wie die meisten Männer mit ähnlicher Macht wie ich, sie an ihrer Seite hatten. 

Nein... Soona stolzierte an meiner Seite durch den Raum und hielt ihren Kopf dabei stets erhoben, als würde ihr Alles gehören. Und, wenn sie wollte, könnte ihr auch Alles gehören. 

Ich würde Alles für sie möglich machen...

Allein dieses goldene Kleid an ihrem höllisch sündhaften Körper, ließ meine Gedanken in vollkommen andere, nicht-jugendfreie Richtungen abschweifen, sodass ich zu allem Ja und Amen sagen würde, ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken. 

Erst Recht, weil sie unter diesem Ding nun auch noch neue, glühende Accessoires in Form meiner Handabdrücke auf ihrem Hintern trug, weil sie meinte, dass sie mich zuvor im Flugzeug unbedingt noch weiter provozieren müsste. 

Mine. (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt