Als die Nacht hereinbrach, waren die vier jungen Katzen zurück auf dem Weg. Federpfote stapfte voran, nach dem sie die Stelle markiert hatte, den kümmerlichen Rest der Reisekräuter noch immer ans Vorderbein gebunden. Krähenpfote folgte ihr, dann kam Wieselpfote und zuletzt Haselpfote. Es herrschte Schweigen, während die Grillen zirpten. Eine von ihnen war so laut, dass Krähenpfote schließlich ins Gebüsch sprang, um sie zu verjagen. Dannach herrschte kurz Ruhe.
Haselpfote genoss die kühle Brise, die sanft über ihr Fell strich. Die kleine Kätzin hing ihren Gedanken nach. Sie versuchte gerade, sich das neue Territorium vorzustellen, als Wieselpfote leise fauchte. Schnell holte die junge Schülerin zu ihrem Freund auf.
Der schwarzweiße Kater hing mit einer Pfote in einem der Löcher, die die Zweibeiner in den Weg gemacht hatten, fest. Gerade zog er sein Bändchen mit den Zähnen von dem anderen Bein, um sich gegen den Boden zu stemmen.
"Brauchst du Hilfe?" Ratlos versammelten sich die drei anderen um den jungen Kater, keiner wusste, wie man ihm helfen könnte. Wieselpfote verneinte und legte den Kopf in den Nacken. Er kniff die Augen zusammen und zerrte, bis er beinahe nach hinten umfiel, als seine Pfote plötzlich wieder frei war.
Krähenpfote spitzte die Ohren. "Da kommt ein Monster! Los, weg hier!" Der Boden unter den Pfoten der Schüler begann zu beben, Haselpfote hörte immer lauter werdendes Rumpeln. Die Katzen huschten von dem Weg und verkrochen sich in einem kleinem Dickicht.
Erst, als die blendend hellen Lichter des Monsters bereits den Weg vor ihnen beleuchteten, fuhr Wieselpfote erschrocken zusammen. "Das Band! Ich habe mein Band liegen gelassen!"
"Dem passiert schon nichts!" schrie Federpfote, um den Lärm des nahenden Monsters zu übertönen. Aber Haselpfote kannte den entschlossenen Blick ihres Freundes. "Nicht!" rief sie entsetzt, aber Wieselpfote sprang mit einem Satz aus dem Dickicht hinaus und auf den Weg.
Er begann, fieberhaft nach seinem Band zu suchen, während die dunklen Umrisse des Monsters so nah kamen, dass die Katzen die Augen zusammenkniffen. Haselpfote flehte den SternenClan an, dass Wieselpfote jeden Moment zu ihnen springen möge, aber das Ungeheuer rumpelte vorbei, ohne dass etwas geschah. Kaum war es weg, sprangen die vier Katzen aus dem Gebüsch hinein in die stinkende Staubwolke, die der Zweibeiner damit hinterlassen hatte.
Haselpfote fand den Schüler als erste.
Wieselpfote kauerte neben dem Loch, in dem er mit seiner Pfote stecken geblieben war. Er hatte die Augen fest zusammengekniffen und die Ohren schützend angelegt. Sein Rückenfell war zerschrammt und zerfetzt, ein blutiger Striemen zog sich von seiner Stirn bis zu seiner Schwanzwurzel.
Seine Flanken hoben und senkten sich schnell, während er vorsichtig die Augen öffnete. Haselpfote stupste ihn besorgt an. "Geht es dir gut?"
"Ja, ich..." Wieselpfote keuchte und zuckte vor schmerz zusammen, während er versuchte aufzustehen. Blut tropfte auf den Boden. "Ich wollte nur mein Band holen..." Er blickte nervös auf den Weg, der jetzt still und leer lag. "Ich kann nicht glauben, dass ich das überlebt habe!"
Haselpfote schnurrte erleichtert, als Federpfote und Krähenpfote zu ihnen stießen. Federpfote musterte Wieselpfotes Verletzungen genau, während der schwarze Kater meinte: "Kommt, lasst uns von hier verschwinden." Er schaute über die Schulter, als könnte das Monster jederzeit zurückkehren
"Du hast recht." antwortete Haselpfote Krähenpfote unwohl und half Wieselpfote auf die Beine. Federpfote trat zu ihm und musterte ihn streng. "Dein Band ist nur...ein Band. Es war das Risiko nicht wert."
Wieselpfote schüttelte sich aufgeregt. "Ist es nicht!" Er sah bedauernd auf sein nun schmutziges Band. "Es ist nur ein Band, ja, aber es ist mein Band. Es hat mir so viel bedeutet!"
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Schneefall - Neugier | Band II
Fanfiction"Im Wald ist es finster geworden. Die Entscheidung liegt jetzt bei uns: Kämpfen oder fliehen?" Im HaselClan herrscht Unruhe. Das bemerkt nicht nur Haselpfote, die ihre Tage wegen Husten im Heilerbau verbringt und die Schwächeren der Katzengemeinscha...