Ich weiß nicht, wie lange ich nun schon unten im Tartarus war. Langsam reicht es mir. Jeden Tag kämpfe ich gegen unzählige Monster, mal mit Pfeil und Bogen, mal mit den Dolchen und mal mit dem Schwert. Das Ergebnis bleibt immer das selbe. Am nächsten Tag sind die Monster wieder da und greifen mich an. Ein paar von den intelligenteren konnte ich überzeugen der Armee beizutreten, aber die meisten stürzen sich sofort auf mich und ich töte sie. Außerdem will ich Asmodis eine starke Armee geben und keine die aus unterbelichteten Monstern besteht. Neko führte mit dem Amulett stetig Rituale durch und so schafften wir es zwei atlantische Wächer zu wecken und konnten sie überzeugen, sich uns anzuschließen. Die Ampulle die mir der Blaue vor seinem Tod überreicht hatte, beschäftigte mich sehr. Täglich überlegte ich. Ich sah keine Nachteile an dem Leben eines Dämons. Ich war alleine. Vollkommen alleine. Und während Annabeth, Luke und die anderen Halbblute vermutlich gerade Aufträge in Gruppen erledigten, sich aufeinander verlassen konnten und sich gegenseitig unterstützten, lief ich mit einem Skelett als einziger „Vertrauensperson" durch die dunkelsten Ecken des Tartarus und versuchte Monster zu überzeugen, dass sie sich meiner Seite anschließen sollten. Ich will euch nichts vorenthalten. Wir haben schon viele starke Monster rekrutiert und die Armee wächst stetig, denn hier unten kannst du keine 10 Meter gehen, ohne dass dir irgendein Monster etwas antun will. Aber das gehörte ja auch zu meinem Job.
Ich hatte meinen Geburtstag hier unten verpasst. Ich hatte euch ja mal erklärt, dass die Zeit hier anders abläuft. Neulich habe ich einen Spitzel nach oben geschickt. Die Neuigkeiten waren mehr oder weniger berauschend. Der Krieg wurde langsam unausweichlich, deswegen war es umso wichtiger, dass wir genug Unterstützung hier unten fanden. Die Prophezeiung des Orakels schien sich für die Halbblute oben nicht zu bewahrheiten. Das Kind von einem der großen drei, dass an seinem 16. Geburtstag den Olymp entweder zerstören oder retten würde. Die Tochter des Zeus, die letztes Jahr aufgetaucht war, hatte sich den Jägerinnen angeschlossen und würde so niemals ihren 16. Geburtstag feiern. Die Gerüchte von zwei Kindern des Hades hatten sich noch nicht endgültig bestätigt, auch wenn es sie gab. Mich hatten sie vergessen. In ihrer Welt gab es keinen Percy Jackson mehr, denn dieser war vor zwei Jahren spurlos verschwunden. Annabeth Chase war die letzte Person gewesen, die ihn lebend gesehen hatte. Vermutlich hielten sie mich jetzt endgültig für tot, denn zwei Jahre ohne Hilfe sind fast unmöglich zu überleben. Woher hätten sie wissen sollen, dass ich im Styx gebadet hatte? Woher hätten sie wissen sollen, dass ich trainiert worden war? Und woher hätten sie wissen sollen, dass ich lebte? Dass ich hier unten im Tartarus herumlief, um unsere Seite auf den Krieg vorzubereiten. Doch ich war am Leben und ich würde die Prophezeiung erfüllen. Zumindest hoffte ich das. Das einzige was man nicht wusste, war ob ich den Olymp retten oder zerstören würde. Der einzige der diese Entscheidung treffen konnte, war ich. Aber eigentlich wollte ich euch erzählen, was oben sonst noch so los war...Nun ja, Annabeth, Grover und Luke haben einen Weg gefunden, sich aus der Zeitfalle Kronos' zu befreien und sind wieder in ihrem normalen Alter. Zwei Halbblute, die Ares abstammen, waren einige Zeit vom Radar verschwunden, tauchten wieder auf und einer von ihnen war vollkommen verrückt. Die Titanen hatten ihr Erwachen nicht geschafft und waren zu Staub zerfallen, der Berg Othrys war zerstört. Also nicht der ganze Berg, das wäre ja irgendwie komisch, aber der Palast der Titanen wurde zerstört. Mehr konnten mir meine Spione nicht bringen, aber mehr brauchte ich auch nicht zu wissen, denn aus diesen Informationen wurde mir klar, dass die Halbblute stark waren. Den Berg Othrys zu zerstören ist keine leichte Aufgabe, die man mal so nebenher erledigen kann. Umso wichtiger war es für mich, stärkere Mitstreiter zu finden. Neko kannte keinen anderen Tempel. Seit dem ersten und bisher einzigen Tempel in dem wir waren, waren mittlerweile mehrere Monate vergangen. Mehr als ein Jahr sogar... Wie gesagt, Zeit ist hier nicht immer gleich. Immer anders schnell. Aber dennoch vergeht an beiden Orten gleich viel Zeit. Im Tartarus vergeht sie bloß mal schneller, mal langsamer. Dadurch verliert der Körper hier sämtliche Grundlagen. Man weiß nicht, wann Nacht ist, wann man schlafen muss, wann man aufwacht, wie lange man geschlafen hat, und so weiter, und so weiter...
Ich fühlte mich gerädert, denn ich bin mir sicher, dass ich seit einem Monat nicht mehr als 2 Stunden pro Nacht geschlafen habe. Ich weiß nicht wie's euch geht, aber normalerweise brauche ich so 8-9 Stunden Schlaf, um ordentlich zu funktionieren.
Ich will euch nicht anlügen. Die ganze Isolation und die Zeit die ich alleine im Tartarus verbracht habe, tut mir wirklich nicht gut. Es wäre schon mal mit einem Menschen zu reden, der Emotionen fühlt und mich versteht. Neko kann da nicht mithalten, der ist seit Billionen von Jahren tot oder so... Was mir fehlt ist Kontakt zu Menschen. Ich würde sogar Clarisse akzeptieren, dann hätte ich zwar Streit, aber wenigstens Kontakt zu einem Lebewesen mit Organen und so nem Zeug. Aber das gab es hier unten nicht.Ich war gerade dabei zwei Empusen zu überzeugen sich uns anzuschließen, als ich die Stimme von Asmodis in meinem Kopf vernahm. Ich sollte das Gespräch zu Ende bringen und mich dann bereit machen. Für was wusste ich nicht. Er gab mir üppige zwei Minuten Zeit, also musste ich die Verhandlungen beschleunigen. Ich zog den Bogen,spannte ihn, tippte drei Mal und die drei Pfeile spannten sich ein. Neko zog auf mein Kommando die Sense. Die Empusen waren offensichtlich überrascht von diesem plötzlichen Wandel, denn sie bewegten sich keinen Zentimeter. „Wer nicht kooperiert, der stirbt." Ich klang erstaunlich erbarmungslos. Vielleicht war es das, was sie überzeugte, aber sie stimmten sofort zu und verschrieben sich unserer Armee, die mittlerweile bestimmt an die tausend Monster umfasste. Das Problem war bloß: Monster sind strohdumm. Doch das war jetzt egal. Mein Job war erledigt und ich wappnete mich, für was auch immer Asmodis mit mir vorhatte. Alles wurde schwarz. Als ich wieder etwas sah, stand ich an der vertrauten Stelle, an welcher ich mein Training vor fast 3 Jahren begonnen hatte. Asmodis erwartete mich und begann zu erklären. „Das Labyrinth wurde gefunden. Wir haben nicht viel Zeit. Luke Castellan und Annabeth Chase sind bereits in die ersten Gänge vorgedrungen. Du wirst sie verfolgen und mir Bericht erstatten, wenn etwas geschieht." Kurze Pause. „Und wenn sie dich angreifen, will ich dass du dich nicht zurückhältst." Ich nickte. „Verstanden, Meister."
Um mich herum rauchte es stark. Dann, ganz plötzlich, verschwand der Rauch und ich stand in meiner Rüstung, mein Schwert in der Hand, in einem trockenen, dunklen Gang, vielleicht 4 Meter breit. „Da war etwas!", zischte eine Stimme, die ich nur allzu gut kannte...Ja, das hat sich jetzt ein bisschen gezogen mit dem Schreiben. Meine kreativen Phasen habe ich meistens nachts, aber ich war so müde, dass ich sie gestern nicht mehr nutzen konnte. Vielleicht schaff ich dafür heute noch ein zweites, aber mal nicht zu viel versprechen...
Danke fürs Lesen und ich freu mich über jeden Stern... (Eigenwerbung)
JP
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Percy Jackson - Verdorben
FanfictionWas wäre wenn - Percy damals von einer Bestie gebissen worden wäre, die ihn verändert? Was wäre wenn - er auf einmal nicht für die Götter arbeitet, sondern gegen sie? Was passiert, wenn Annabeth nunmehr seine Feindin ist, auch wenn... Nicht zu viel...