Percy lag, unweit vom Lager seiner Freunde entfernt, im Schatten eines Baumes. Zusammengesackt vor Erschöpfung war er einfach zusammengebrochen. Luke hielt währenddessen Wache, seine Schicht neigte sich dem Ende zu. Bald würde Annabeth dran sein. Todmüde stand er noch einmal auf und machte einen Rundgang. »Dorthin!«, zischte eine Stimme in seinem Kopf. Verwirrt folgte er der Stimme, die ihn zu einem Baum schickte. Er zog das Schwert, als Annabeth ihn rief. Schnell steckte er das Schwert zurück und freute sich auf seinen Schlafsack.
Annabeth stand am Lagerplatz und ging umher. Ihr Blick fiel in die Richtung aus der Luke gekommen war, dann setzte sie sich in Bewegung.PoV Percy
Ich wachte von dem Geräusch eines Schwertes auf, das gezogen wurde. Benommen öffnete ich die Augen, gerade weit genug, um zu sehen, dass das Schwert Luke gehörte. Ich fürchtete schon um mein Leben, als Annabeth rief und Luke wieder verschwand. Meine Augen fielen mir wieder zu. Das nächste was ich wieder mitbekam, war wie Annabeth an mir vorbeilief. Hatte sie mich gesehen? Ich konnte es mir nicht vorstellen, denn ich lag relativ verborgen in den Schatten des Baumes. Käfer krochen mir über die Arme und ich musste mich zusammenreißen, mich nicht zu bewegen, aufzuspringen und alles Ungeziefer abzuschütteln. Ich lag hier am Boden, während sich alle göttlichen Beobachter vermutlich gerade über mich lustig machen. Es gab eine Prophezeiung über irgendein Kind der großen Drei. Dieses Kind hatte die Macht den Olymp zu zerstören oder so. Ich hatte Chiron nicht gerade gut zugehört, als er mit mir darüber gesprochen hatte. Würde ich den Olymp zerstören? Ich wusste es noch nicht. Auch wenn Asmodis es für richtig hielt und ich der Ausführer seiner Befehle war... Mir war nicht wohl dabei. Ich würde die Elternteile meiner Freunde vernichten. Mein Elternteil. Die Welt würde sich verändern und unter die Herrschaft der Hölle geraten. Aber war das nicht genau das, was ich wollte? Oder war da etwas in mir, dass sich dagegen wehrte diese Befehle auszuführen? Ich wusste es nicht genau. Ich wollte bloß niemals meine Freunde verraten. Doch er verlangte das von mir. Ich wusste nicht mehr weiter. Wie sollte das enden. Würde ich ihm gehorchen? Ich musste ja eigentlich.
Während ich so nachdachte, hatte ich komplett vergessen, aus welchem Grund ich überhaupt so lächerlich auf dem Boden lag. Auf einmal stand Annabeth neben mir. „Na, du Held?" Ich zuckte zusammen. Wie war sie so plötzlich neben mir aufgetaucht? Sie lächelte. Ich blickte sie fragend an. Ein paar Momente lang sahen wir einander bloß stumm an. Dann senkte Annabeth den Blick. „Weißt du eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht habe, Algenhirn?! Und Grover?! Und Chiron?! Wie bist du auf die tolle Idee gekommen, dass du so einfach verschwinden kannst?!" Ich blickte weg, die Schuld kroch in mir hoch. „Hör zu. Wir stehen auf unterschiedlichen Seiten, Annabeth. Du stehst auf der Seite der Olympier. Ich nicht mehr. Mein Herr arbeitet gegen die Olympier. Und somit arbeiten wir gegeneinander." Ich bekam sofort Angst vor Annabeth's sturmgrauen, zornigen Augen. Stürme schienen in ihrer Iris zu toben. Wenn Blicke töten könnten, dann hätte Asmodis nun einen Kämpfer weniger...
„Weißt du was du da sagst, Percy?" Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte ihre Stimme neben zu hören. Das war tendenziell nicht gut. „Percy, wenn wir gegeneinander kämpfen, dann wird einer von uns sterben. Aber du hast uns mehr geholfen, als uns geschadet. Percy, wenn wir gegeneinander kämpfen müssen, dann werde ich dich töten. Ich werde nicht zulassen, dass du den Olymp zerstörst." Ich zuckte mit den Schultern. „Dann töte mich jetzt." Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie es versuchen würde, doch innerhalb eines Sekundenbruchteils zog sie ihren Dolch und stieß zu. Es gelang mir zwar, den Dolch von meiner Brust abzulenken, doch meine Hüfte wurde trotzdem von dem Dolch durchbohrt. Ich starrte eine Sekunde lang auf die Wunde, die es nicht geben durfte. Wie konnte es sein, dass...? Dann zog ich mein Schwert und als Annabeth erneut zustechen wollte, wehrte ich ab und schlug ihr das Messer aus der Hand. Zitternd setzte ich ihr das Schwert an die Kehle. „Ich will dich nicht töten, Annabeth. Schließ dich mir an und wir können zusammenarbeiten!" Sie schüttelte den Kopf. „Das bist nicht du, Percy. Und ich werde mich nicht gegen meine Mutter stellen. Ich werde dich bekämpfen. Und dennoch werde ich hoffen, dass du dich wieder auf die richtige Seite zurückbringen lässt." Ich nickte ihr zu, nahm mein Schwert zurück und drehte mich um. „Wir werden sehen. Einer von uns wird sterben, wenn wir kämpfen müssen. Und ich hoffe, dass es nicht so weit kommt. Viel Glück für euren Auftrag, Annabeth." Mit diesen Worten verschwand ich im Wald ohne mich umzudrehen.
Ich war traurig. Annabeth war meine beste Freundin. Sie wollte mich umbringen, ich wollte sie nicht umbringen. Wir standen auf gegenseitigen Seiten. Kämpften an unterschiedlichen Seiten der Front. Und während ich sie ungern auch nur verletzen wollte, hatte sie ohne Probleme meine Hüfte verletzt. Das Blut floss aus der Wunde, stoßweise. Aus einer der vielen Taschen zog ich einen Verband. Provisorisch wickelte ich mir die Mullbinde um den Oberkörper. Ich konnte es mir nicht erklären, diese Wunde durfte es nicht geben. Asmodis hatte mich im Styx härten lassen. Was war passiert, dass Annabeth mich verletzen konnte? Der Kampf hatte einen Teil von mir abstumpfen lassen. Beim nächsten Mal würde ich nicht mehr zögern, auch Annabeth zu verletzen. Falls es ein nächstes Mal geben würde...Kürzeres Kapitel. Relativ viel Mühe ist reingeflossen, hat auch eventuell ein minimales bisschen gedauert, ich entschuldige mich. Aber man kennt's ja wie's ist, wenn's einfach mal nicht läuft. Das Kapitel war eigentlich nur gedacht einen kleinen Einblick zu geben, im nächsten geht's dann mit der ACTION weiter. Yeahhh! Ahahaha. Ich hoffe euch hat's gefallen und ja.
Danke fürs lesen.Update: Im letzten Teil des Kapitels ist mir ein Fehler unterlaufen den ich nun behoben habe. Passt gut in die Story, werde ich im
Nächsten Kapitel erklären damit ihr das ganze nicht nochmal lesen müsst.
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Percy Jackson - Verdorben
FanfictionWas wäre wenn - Percy damals von einer Bestie gebissen worden wäre, die ihn verändert? Was wäre wenn - er auf einmal nicht für die Götter arbeitet, sondern gegen sie? Was passiert, wenn Annabeth nunmehr seine Feindin ist, auch wenn... Nicht zu viel...