Ich weiß nicht mehr, wie lange ich schon gehe. Für sowas sind wahrscheinlich diese Schrittzähler gemacht, die dir dann am Abend vorpiepsen, ob du dein Ziel erreicht hast oder nicht. Ihr wisst gar nicht, was ich grade alles für einen Cheeseburger tun würde...
Für den Fall, dass ihr gar nicht wisst, was gerade abgeht: Ich laufe mit 5 schwarzen Skeletten, die laut Oberskelett Darky, eine tödliche Waffe sein können, durch die Einöde des Tartarus, muss alle paar Meter ein unwichtiges Monster erledigen, dass sowieso wiedergeboren wird. Ich huste durchgängig, weil die Luft hier ungefähr genauso erfrischend ist, wie während der Industrialisierung in London, bloß dass diese Luft noch mit sonst welchen Monstermitteln verseucht ist. Und wofür machen wir das? Um zu einem Tempel zu gelangen, von dem wir nicht wissen ob er uns etwas bringt. Aber was macht man nicht alles, um seinen Chef zufriedenzustellen...
Darky lief seit mehreren Tagen schweigend voraus. Gesprächig waren die Kerle nun wirklich nicht. Ich wünschte, ich hätte jemanden mit dem ich reden könnte, doch diesen Wunsch konnte mir niemand erfüllen. Und so schritt ich weiter, zerschnitt eine Empuse die sich angeschlichen hatte, zerschoss mit dem Bogen einen Höllenhund und so ging das nun schon den ganzen Weg. Doch auf einmal blieb Darky stehen. „Was ist los?" Es grollte. „Hier kommt der erste Wächter des Bösen. Du musst ihn entweder von deiner Seite überzeugen oder du musst ihn töten. Wenn du das nicht tust, wird er dir die Entscheidung abnehmen..."
Ich bedeutete den Kriegern hier zu warten. Dann ging ich ein paar Schritte. Nichts. Ich ging noch ein paar Schritte. Und dann sah ich das Wesen, das ein paar Meter vor mir stand. Ein unwahrscheinlich großer Wolf. Das ging doch nich... Er unterbrach mich mit seiner Stimme, die schlimmer donnerte, als das lauteste Gewitter. „Rechte Hand der Finsternis! Was begehrst du hier zu tun?" Ich räusperte mich. „Ich bin hier, um Mitglieder für die Armee des Asmodis zu sammeln. Schließ dich uns an und stille deinen Hunger. Schließe dich uns an und werde mächtiger, als je zuvor!" Als Antwort bekam ich etwas, dass kaum noch als Lachen zu identifizieren war, sondern eher klang, als hätte die USA weitere Bombentests gemacht. „Du Wurm! Glaubst du, dass mich das interessiert?! Ich bin Wächter. Ich bin nicht an Macht interessiert." Ich packte mein Schwert. „Du bist Fenris, der Schreckenswolf! Wenn jemand an Macht interessiert ist, dann bist es du!" Ich bekam als Antwort keine verbale Äußerung mehr, sondern physischen Kontakt. Der Wolf, der so groß war wie ein Elefant, warf sich auf mich und ich schwöre auf alle Götter, die ihr kennt, dass ich ohne meine Rüstung jetzt zerfetzt am staubigen, trockenen Boden im Tartarus liegen würde. Von hinten hörte ich Darky, meinen Lieblingsgeneral, der seine Skelette zum Kampf rief. Einer war Schütze und schon flogen die Pfeile nur so durch die Luft. Zwei Schwertkämpfer standen in so kurzer Zeit neben mir, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob sie gegen den richtige kämpfen wollten, doch sie halfen mir nur auf und stürzten sich im Anschluss auf den Wolf. Der letzte Kämpfer hielt auf einmal einen Speer in den knochigen Händen. Ihr müsst wissen, normalerweise ist 5 Skelette und ein Halbgott eine unfaire Angelegenheit für denjenigen, der alleine kämpfen muss. In diesem Fall wäre wohl ein 20 vs. 1 immer noch unfair für uns gewesen. Fenris war ein Wolf der Götter und er kämpfte auch so. Seine Krallen zerlegten die Skelette in ein Paar schnellen Schlägen und ich hörte die Knochen knacken und splittern. Bald waren Darky, der übrigens eigentlich Neko heißt, aber ich nenne ihn Darky, weil ich ein respektloser kleiner Halbgott bin und ja... Jedenfalls waren wir nach diesen paar Hieben, die einzigen die noch standen. Darky kämpfte gut. Standesgemäß kämpfte er mit einer Sense. Was eigentlich eine unpraktische Waffe war, wurde in seinen Händen zu einer Tötungsmaschine. Er wirbelte sie herum und die Klinge brachte Fenris immer mehr in Bedrängnis, sodass er sich bald nicht mehr aufs Angreifen fokussieren konnte, sondern sein Leben retten musste. Ich versuchte Darky zu helfen, ohne dass ich von seiner Sense in Stücke geschlagen wurde und so unterstütze ich ihn mit Pfeilen, die ich Fenris in den Oberkörper schoss. Dann entschloss ich mich etwas dummes zu tun. Ich hing den Bogen zurück in die Halterung am Rücken und zog das Schwert.
Mit Tempo näherte ich mich dem Todeskampf, der genau in dem Moment, als ich in Schlagweite war, die Wende nahm, die ich befürchtet hatte. Mit einem schnellen Prankenhieb hatte der Götterwolf meinem Lieblingsgeneral der Toten die Sense aus der Hand geschlagen. Er holte sofort aus, um auch das letzte verbliebene atlantische Skelett zu töten, doch so leicht machte Darky es ihm nicht. Er sprang direkt vor mich. Fenris wandte sich mir zu und ich schwang mein Schwert.
Ein unschöner Laut, als mein Schwert Haut, Knochen, Muskeln und Organe des Wolfs durchdrang, als wären sie Butter. Das sagte ich jetzt so, aber ich war mir nicht sicher, ob die Geschöpfe Luzifers überhaupt Organe besaßen.
Wir hatten ein Monster vernichtet, dass uns hätte von großem Nutzen sein können, wenn es auf unserer Seite gestanden hätte. Doch Fenris war mein Feind gewesen und deswegen hatte ich ihn töten müssen. „Gut gemacht, Diener der Finsternis. Du kannst gut mit deinen Waffen umgehen." Respektvoll neigte er den Kopf. Eine Geste, die in diesen Kreisen alles andere als üblich war. Auch ich neigte den Kopf. „Den größten Teil hast du geleistet, Dar... Neko." Ich versuchte mit einem Husten zu überspielen, dass ich mich verplappert hatte, aber den Geschöpfen der Hölle entgeht nichts. „Was hast du gesagt?" „Ähm... ich hab dich wohl aus Versehen Darky genannt." Ich kratzte mich verlegen am Nacken. Das Skelett schüttelte seinen Kopf ungläubig. „Abgesehen von der Tatsache, dass du gerade dem einflussreichsten Skelett der Hölle einen Spitznamen gegeben hast, ist es mir relativ egal, wie du mich nennst. Solange du weißt, wem die Loyalität gilt." Ich lachte. Ich wusste, dass dies meine Seite war. Und ich würde auf dieser Seite bleiben. Und wenn ich auf ihr sterben würde.
Doch dann fiel mir ein, weswegen wir hier waren.
Fenris war nur der Wächter gewesen. Der Wächter von etwas, dass so stark war, dass es von ihm bewacht werden musste. Niemand durfte diese Monster befreien. Und genau zu dieser Kreatur würde ich jetzt gehen. Irgendwo in den Resten des zerfallenen Tempels musste die Grabkammer mit dem Siegel sein. Und dort lag vielleicht das versteckt, was uns einen Vorteil verschaffen würde, im Kampf gegen die Halbblute.Sooo, das war's. Danke fürs Lesen. Ich hoffe es passt mit den Namen xD
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Percy Jackson - Verdorben
FanficWas wäre wenn - Percy damals von einer Bestie gebissen worden wäre, die ihn verändert? Was wäre wenn - er auf einmal nicht für die Götter arbeitet, sondern gegen sie? Was passiert, wenn Annabeth nunmehr seine Feindin ist, auch wenn... Nicht zu viel...