FELIX POV.
So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr. Ich greife nach einen der Kartons, klappe ihn nach Anleitung auf und schmeisse auch direkt meine Bettdecke rein. Meine Mutter steckt ihren Kopf durch meine Zimmertür um nach mir zu schauen. Als sie meine Bettdecke zusammengeknüllt im Karton sah, fängt sie an zu lachen und ich schaue sie verwirrt an. "Du willst also die ganze Woche ohne Decke schlafen?" Ganz vergessen - ich sehe ihn ja erst in einer Woche. Ohje. Die 7 Tage werden wohl jetzt genauso schlimm wie vor dem Urlaub oder deinem Geburtstag - die Tage werden gefühlt doppelt so lang und man kann sich auf nichts anderes mehr Konzentrieren. Ich kann und will doch nicht mehr warten - ich wünschte ich könnte diese Woche einfach durchschlafen und erst wieder aufwachen, wenn wir dort schon angekommen sind. Oder am besten erst, wenn ich Hyunjin wieder sehe und in seinem Arm liege.
*Zeitsprung: Abend vor dem Umzug*
Die Mirkrowelle piepst. Ich öffne die Tür und nehme meine Tasse mit der warmen Milch raus und gebe zwei Teelöffel Kakaopulver dazu. Hoffentlich kann ich dadurch heute Nacht schneller einschlafen - desto schneller sind wir dort. Vorsichtig steige ich die Treppen nach oben und gehe in mein Zimmer, dasss inzwischen ziemlich leer aussieht. Meine Kalender und Bilder an der Wand, sowie meine ganzen Pflanzen waren alle schon in Kartons mit Klebeband versiegelt. Ich klappe meinen Laptop auf und öffne Netflix, trinke meinen Kakao und versuche die Zeit totzuschlagen. Ehe ich den Boden von meiner Tasse wieder sehen kann, merke ich auch, wie mir die Augen langsam schwer werden. Neben meinem Bett steht mein Rucksack, in den ich schon meine Powerbank, Kopfhörer und einige Snacks für die Fahrt gepackt habe und stecke jetzt noch meinen Laptop dazu. Ich stecke mein Handy an und lege es auf den Boden neben mein Bett. Zum Glück dauerte es nicht allzu lange bis ich eingeschlafen bin...
Mein gestellter Wecker auf meinem Handy klingelt. Meine Augen fühlen sich an als wären sie mit Sekundenkleber zusammengeklebt, ich realisiere den Wecker erst relativ spät und blicke auf den Bildschirm. 3 Uhr morgens. Wir müssen so früh aufstehen, da die Schlüsselübergabe für unsere Wohnung vor 10 Uhr stattfinden muss. Normalerweise sind 5 Stunden Schlaf viel zu wenig für mich, wenn ich jetzt für die Schule aufstehen müsste. Aber das ist natürlich eine ganz andere Situation, weshalb ich förmlich aus dem Bett springe. Als Kleidung hatte ich mir gestern schon einen gemütlichen grauen Hoodie mit schwarzer Jogginghose zurechtgelegt, bei 6 Stunden Fahrt sollte man wenigstens gemütlich angezogen sein. Ich stecke mein Handy ab und und packe das Kabel in meinen Rucksack, nehme ihn mit nach unten und gehe durch die Haustür, die schon offen war, weil mein Vater schon seinen Koffer in den Kofferraum schob. Er strahlt mir schon mit einem Lächeln entgegen, er weiß wohl schon wie aufgeregt ich bin. "Guten Morgen!" begrüßen wir uns gegenseitig und ich lege meine Tasche auf die Rückbank, danach gehe ich wieder zurück ins Haus um nachzuziehen, ob ich noch irgendwas ins Auto tragen kann. Meine Mutter packt noch die letzten Badezimmerartikel in einen Karton und ich nehme einen aus der Küche mit.
Als meine Mutter den letzten Umzugskarton in den Kofferraum schiebt, bringt mein Vater den Schlüssel noch zurück an unseren Vermieter nebenan, kommt danach zum Auto und startet den Motor. Meine Mutter und ich steigen dann auch ein und los gehts. Vielleicht sollte ich trotzdem versuchen, nochmal ein bisschen zu schlafen. Ich krame meine Kopfhörer aus meinem Rucksack und schließe sie an mein Handy, suche meine Playlist auf Spotify raus und und drücke auf play. Meine Augen fühlen sich zwar schwer an, aber vor der ganzen Nervosität kann ich mich nicht so richtig entspannen. Meine Eltern machen es mir auch nicht wirklich leichter, sie unterhalten sich jetzt schon lautstark über alles mögliche, da helfen meine Kopfhörer mit Musik auch nichts mehr. Ich bin so oder so irgendwie automatisch gezwungen dazu, dem Gespräch zuzuhören. Zum Glück gelingt es mir trotzdem nach einiger Zeit, etwas Schlaf nachzuholen.
Als ich meine Augen wieder öffne, befinden wir uns auf der Autobahn. Die Sonne ist relativ hell, aber als sich meine Augen daran gewöhnt haben, sehe ich an dem nächsten Schild schon die Ausfahrt für Seoul stehen. Dadurch wurde ich von 0 auf 100 hellwach und setze mich wieder ordentlich auf den Sitz. Meine Mutter dreht sich von dem Beifahrersitz um zu mir - "wir sind in einer halben Stunde da Schatz." In nur einer halben Stunde werde ich unser altes Haus, mein altes Zimmer und unseren alten Garten wiedersehen - vielleicht haben wir ja immer noch die selben Nachbarn. Von hinten kann ich das Display meiner Mom sehen und kann somit auch mitlesen, dass sie anscheinend bereits Hyunjins Mom geschrieben hat, das wir kommen und wie weit wir schon sind - sie waren auch schon immer sehr gut befreundet. Wenn sie auch noch im selben Haus leben, dann ist es ja quasi um die Ecke - ich könnte ihn sofort besuchen gehen! Anscheinend wollen ihn seine Eltern damit überraschen, dass wir zurück sind...
Wir fahren bereits in die Stadt rein, die befahrenen Straßen und die ganzen Gassen zwischen Wohnhäusern und Geschäften erinnern mich an damals... Hyunjin und ich sind immer nach dem Kindergarten und der Ersten Klasse der Grundschule zum Kiosk gegangen. Nach und nach kommen wir immer näher zu unserem früheren Wohnort, sogar der Spielplatz von früher steht noch an der selben Stelle. Ich kenne mich so langsam wieder aus und erinnere mich auch an die letzte Kurve, die zu unserer Straße führt - an dieser Stelle würden wir theoretisch auch an seinem Haus vorbeifahren? In diesem Moment merke ich auch, wie mein Vater schon etwas langsamer fährt. Ich schaue nach links und tatsächlich steht Hyunjin's Mom am Gartenzaun, wo meine Mutter und sie sich auch schon hektisch mit einem strahlendem Gesicht zuwinken. Als wir dann tatsächlich die Kurve zu unserem Haus nehmen, sehe ich im Rückspiegel wie sie schon durch das Zauntor den Garten verlässt und unserem Auto hinterherläuft. Mein Vater nimmt schließlich die letzte Kurve in unsere Einfahrt, parkt und schaltet den Motor aus. Meine Mutter und ich schnallen uns beide so schnell wies nur geht ab und steigen dann aus dem Auto.
(1034 Words)
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Back to 505 | hyunlix
FanfictionFelix erinnert sich noch an seine Kindheit als wärs Gestern gewesen, und damit auch an seinen damaligen besten Freund, Hyunjin. Die beiden wurden durch den Umzug von Felix Familie getrennt und waren noch zu jung, um ihren Kontakt zu pflegen und dami...