‎‧₊˚✧ 09 ✧˚₊‧

38 5 1
                                    

HYUNJIN POV:

Ich laufe - beziehungsweise renne - zu Felix Haus und bleibe vor der Türe stehen. Was soll ich jetzt machen? Einfach klingeln oder wie? Mein Finger nähert sich der Taste, aber irgendwas hält mich zurück. Ich zögere - was wenn er mir nicht verzeiht? Ich muss aussehen wie ein Idiot. Erst verletze ich ihn und jetzt komm ich wieder angekrochen und weiß nicht, wie ich es wieder gutmachen kann. Scheiss drauf - ich drücke die Klingeltaste tief nach innen und warte dann etwas nervös. Nach einer Weile öffnet sich die Tür, es ist Felix' Mutter: "oh hallo Hyunjin, willst du zu Felix?" Ich versuche so normal wie möglich zu wirken und nicke schnell: "Ja, wenns okay ist." Frau Lee lächelt und ruft Felix nach unten. Dieser kommt verwundert nach unten, er hat mich wohl nicht erwartet. "Hey, willst du vielleicht kurz mit raus kommen?" frage ich ihn während seine Mutter zurück im Wohnzimmer verschwindet.

FELIX POV;

Was will er denn jetzt hier? Erst sagt er ich soll verschwinden und ihn in Ruhe lassen und jetzt steht er vor meiner Haustür? Wahrscheinlich will er sich entschuldigen - hoffe ich zumindest. "Ja okay." Stimme ich zu und schlüpfe in meine Schuhe, greife nach meinem Schlüssel und gehe mit ihm nach draußen. Wir laufen etwas um den Block und ich warte, bis er anfängt zu reden. Irgendwann bleibt er stehen und schaut mich an - ich mache dasselbe. "Felix... Es tut mir leid. Ich weiß ich bin kompliziert und es wird schwer für dich, mich zu verstehen. Ich sollte dich nicht verlassen für solche 'Freunde' wie Bangchan, Minho und Changbin, aber sie waren alles was ich hatte, nachdem du weg warst. Und ich weiß, wie sie reagieren würden, wenn ich ihnen jetzt einfach den Rücken zuwenden würde. Du siehst ja wie sie sind..." Ich höre ihn zu und antworte danach: "Ich weiß du hasst es alleine zu sein Hyunjin... Aber du weißt auch genau, was ich davon halte, wenn man sich verstellt nur um Freunde zu haben. Du musst sie ja nicht gleich wegen mir verlassen, aber sei doch wenigstens ehrlich, sie müssen dich so hinnehmen wie du bist oder sie sollen es lassen." Er nickt, er scheint es zu verstehen. Ich fahre fort: "Aber ich verzeihe dir, okay? Nur bitte hör auf dich so zu verstellen, ich erkenne dich ja überhaupt nicht mehr wieder." Hyunjin lächelt etwas: "Danke, ich werd dich nicht enttäuschen." Ich trete einen Schritt nach vorne und umarme ihn. Er ist etwas größer als ich, mein Kopf reicht circa bis zu seinen Schultern. Es fühlt sich gut an - genau wie ich es mir eigentlich vorgestellt habe, als wir zurück gezogen sind.

"Siehst du? Du bist doch eigentlich so lieb, warum verstellst du dich? Wenn du so vor anderen wärst, wie du wirklich bist, hättest du noch viel mehr Freunde. Jetzt haben alle Angst vor dir." sage ich etwas sarkastisch. "Ja, aber du weißt wie das ist, wenn du dich verletzlich zeigst, nutzen das manche Menschen eben auch aus. Ich dachte ich bin so einfach auf der sicheren Seite." Er hat recht, aber was bringt es, wenn man sich immer nur versteckt, aus Angst von anderen nicht gemocht zu werden? "Nicht jeder hat die Absicht, dich zu verletzen Hyunjin." Ich wickle meinen Arm um seinen und wir laufen zusammen weiter den Block entlang.

Wir unterhalten uns über alles mögliche, was in den letzten Jahren so passiert ist. Seine Geschichten sind oft spannender, da er im Gegensatz zu mir schon auf einigen Partys war und schon viele Erfahrungen gemacht hat. "Mein Leben hört sich so langweilig an, wenn du von deinem erzählst." schmolle ich und Hyunjin lacht. "Wenn du willst, nehm ich dich mal mit auf so ne Party. Aber Achtung, da kann es wirklich mal eskalieren." Naja, mal gucken ob das was für mich ist. Hyunjin raucht und trinkt ja auch schon, ich hab beides noch nie gemacht. Nicht, weil meine Mutter ausrasten würde oder so, sondern einfach weil ich mit sowas nie zu tun hatte und auch nicht wirklich diese Neugier hatte, sowas zu probieren.

Langsam wird es dunkler, die Straßenlaternen und die Sterne sind das einzige was den Straßen noch Licht spendet. Hyunjin läuft mit mir nach Hause und wir bleiben vor meiner Haustür stehen. Ich schaue auf zu ihm und umarme ihn fest - Unser Gespräch hat mir sehr gut getan. Ich bin froh dass er sich doch noch mal umentschieden hat und zu mir gekommen ist. "Tschüss Felix, bis morgen." flüstert er in unsere Umarmung. "Bis morgen, schlaf gut." Ich lasse los und schaue auf zu ihm, winke ihm noch einmal und sperre auf. Dann gehe ich nach innen und Hyunjin läuft nach Hause, während ich die Tür hinter mir schließe. Ich hüpfe die Treppe schnell nach oben und gehe in das Badezimmer, wo ich mich schließlich auch duschen gehe und bettfertig mache. Es fühlt sich an als wäre eine riesige Last von meinem Herzen gefallen. Jetzt kann ich mich friedlich schlafen legen...

Am nächsten Morgen wache ich auf, egal wie schön gestern war, ich bin immer noch unendlich müde. Ich schlüpfe wieder in die Uniform und putze meine Zähne. Dann schleppe ich mich die Treppe nach unten, packe meine Schultasche und verlasse das Haus. Dann wollte ich mich gerade auf den Weg zu Hyunjins Haus machen, bis ich eine Stimme hinter mir auf dem Gehweg höre: "Hey Felix." Ich erschrecke etwas und drehe mich um. Hyunjin lächelt mich an und läuft dann neben mir. "Guten Morgen, Hyunjin. Was machst du denn hier?" "Naja, ich dachte ich lauf dir etwas entgegen." sagt er etwas leiser. Er hat wohl Angst, dass ich merke, das er mich vermisst hat. Ich grinse "Ach so... Deswegen bist du auch extra früher aufgestanden?" Hyunjin wird etwas nervös: "Die fünf Minuten weniger Schlaf machen dann auch nichts mehr." Ich diskutiere nicht weiter und wir laufen zusammen zur Schule, den selben Weg wie gestern - nur ohne diese unangenehme Stille. Wir unterhalten uns wieder und als wir da sind, gehen wir zusammen zu dieser Ecke, wo er immer seine anderen 'Freunde' trifft. Sie schauen uns direkt etwas entsetzt an, als Hyunjin und ich zusammen zu ihnen laufen.

(1020 Words)

Back to 505 | hyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt