Kapitel 18

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Angelina

Ich unterbreche den Kuss und halte seine Hände von dem nächsten Schritt auf. Was hab ich mir die ganze Zeit gedacht? Wir konnte ich  nur so dumm sein? Meine Augen werden wässrig und ich versuche es vor ihm zu verstecken, was ihn natürlich nicht entgeht. Sanft umfasst er mein Kinn und schaut mich an.
«Engel, was ist los? Hab ich was falsches gemacht? Willst du das hier nicht? Wenn du es nicht willst, bitte sag es mir! Ich bin und werde dir nicht böse sein! »
Dieser Name. Engel. Erst jetzt begreife ich, wie sehr ich diesen Spitznamen vermisst hatte und seine Wort machen es auch nicht besser. Das Gefäß voller Tränen, welches sich in den letzten Monaten angestaut hat, bricht aus und ich finge an zu schluchzen. Malik schaut mich immer besorgter an und setzt mich auf die Couch. Und dann kommt auch die Wut auf ihn zurück.
« Wieso, wieso zur Hölle, bist du vor 6 Monaten einfach so gegangen?!» Es ist nicht fair von mir ihn anzuschreien, das weiß ich, aber trotzdem kann ich es nicht verhindern. Erst recht nicht als er, statt zu antworten, seinen Blick von mir abwendet.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist seit ich diese Frage gestellt habe. Es fühlt sich an wie Stunden. Wir beide sitzen auf dieser Couch und schweigen. Gerade als ich völlig die Hoffnung aufgegeben habe und aufstehen will, fängt er an zu reden. Ich bleibe erstarrt stehen und versuche ihm zuzuhören, allerdings klappt dies nicht so leicht, da ich meinen eigenen Herzschlag viel zu laut in meinen Ohren höre.

«Ich...» Er unterbricht seinen Satz und ich habe das Gefühl gleich zu explodieren. Ich will ihm zuhören und nicht schon vorurteilen, aber ich kann nicht. Ich atme tief ein und wieder aus und versuche so ruhig wie möglich zu bleiben. Und dann, endlich, redet er weiter.

«Ich habe gemerkt, dass ich...keine Gefühle für dich habe. Dass sich meine Gefühle für dich verändert haben. Dass ich dich nur in sexueller Hinsicht wollte.»

Ich fing an am ganzen Körper zu zittern. Das konnte nicht wahr sein...
Nicht schon wieder....Ich schaff das nicht mehr. Er war genauso...
Und dann brach ich völlig aus.
«Du mieses, verdammtes Arschloch! Wie konntest du?! Du bist so ein Arsch! Ich hasse dich. Ich hasse dich verdammt noch mal über alles. Du hast mein Leben zerstört! Ich war am heilen und du hast es wieder zerstört! Ich dachte er wäre einfach nur so ein mieses Arschloch aber du wärst normal, aber nein! Ihr seid beide Arschlöcher. Ich würdet euch beide so gut vertragen!»

Ich schrie und schlug auf ihn ein. Und er? Er hielt den Kopf einfach gesenkt. Nachdem ich ihm jedes Wort, welches mir einfiel auf dem Kopf schmiss, lief ich aus dem Büro raus. Mein Herz schmerzte und mein Körper fühlte sich fremd an.

Er hatte mich ausgenutzt...ich bin so dreckig...

Es ist mittlerweile eine Woche vergangen. Eine Woche in der ich am liebsten einfach nur sterben will. Wieso kann ich nicht überfahren oder vergiftet werden? Wieso kann nicht jemand kommen und mich umbringen. Wieso?
Seit einer Woche isoliere ich mich zuhause und habe keinen Kontakt zu anderen. Seit einer Woche habe ich kein Kontakt zu Hayat. Seit einer Woche gehe ich nicht zur Arbeit. Zuhause lächle ich als wäre nichts passiert und nachts weine ich mir die Augen aus. Heute werden meine Eltern in den Urlaub fahren. Ja richtig gehört, meine Eltern, nicht wir. Vielleicht sollte ich darüber traurig sein, aber mir ist es eh lieber, wenn ich endlich alleine zuhause bleibe. Vor einem halben Jahr hätte mich meine Mutter niemals alleine zuhause gelassen, weil sie denken würde, dass ich Arschloch treffe, aber sie weiß ja schließlich, dass er mich nur ausgenutzt hat. Hayat schreibt mir jeden einzelnen Tag, ob es mir gut geht und ob wir uns treffen sollen. Ich schreibe ihr, dass es mir gut geht und dass ich keine List habe mich zu treffen. Ich weiß, dass ich mich unfair gegenüber ihr verhalte, aber ich kann einfach nicht darüber reden. An dem Abend bin ich weinend durch die Halle gegangen und habe Hayat gesucht. Nachdem ich sie dann gefunden hatte, habe ich sie gefragt ob wir gehen könnten und habe anschließend in ihren Armen geheult. Selbst als wir in ihrem Zimmer waren, habe ich die ganze Nacht lang durchgeheult. Und was hat meine herzensgute beste Freundin gemacht? Sie hat mich die ganze Nacht in ihren Armen gehalten und mir immer wieder zugeredet, dass alles gut wird. Ich wünschte ich könnte das auch glauben, doch ich kann nicht, denn nichts wird wieder jemals gut.

Es ist 23 Uhr und meine Eltern sind endlich aus dem Haus. Ich schließe hinter mir die Tür ab und gehe mir irgendetwas im Fernsehen anschauen. Vielleicht werde ich ja so einschlafen. Ich liege auf der Couch und schaue mir irgendeinen langweiligen Film an. Und schon schließen sich meine Augen und ich verschwinde ins Land meiner Träume und entkomme der Welt meiner Albträume.

Ich wache von einem Rascheln auf und öffne meine Augen. Was war das? Gerade als ich wieder meine Augen schließen wollte, höre ich nochmals das Rascheln. Nein, dieses Geräusch kommt nicht einfach von draußen, es ist verdächtig nah an mir. Ich erstarre und höre genauestens zu. Plötzlich nehme ich einen Schatten war und gerade als ich schreien wollte, wird mir mit einer Hand mein Mund geschlossen. Ich zapple und trete um mich , doch es bringt nichts. Ich weiß nicht mal was schlimmer ist, dass ich mich nicht befreien kann oder, dass ich nicht weiß wer hinter mir ist. Was will man von mir?
Jemand macht aus dem Nichts das Licht an und ich blinzle einige Sekunden den Schmerz weg. Und dann sehe ich es...
Vor mir steht..
TYLER?!
Woher wusste dieser Typ wo ich wohne?! Ich fange an Panik zu bekommen und trete nur noch mehr um mich herum.
«Shhhh, Kleines. Ich mach dir nichts. Ich will nur sehen, was Malik so besonders an dir findet.»
Er löst seine Hand von meinem Mund und fängt an meinen Hals entlang zu küssen. Ich wimmere und versuche mich aus seinem Griff zu lösen, was mir allerdings nicht gelingt. Mein Wimmern war wie eine Bestätigung für ihn, sodass er weiterging und seine Hand an meine Brust legte und anfing diese zu massieren. Doch ich wimmerte nicht, weil es mir gefiel sondern, weil es so unangenehm und einfach nur eklig war. Ich weinte und flehte ihn an aufzuhören, doch er hörte nicht auf und plötzlich sah ich mich wieder mit 8 Jahren . Wie ich festgehalten wurde und man versucht hat mich auszuziehen.

Soooo Leuteeee wie findet ihr das Kapitel?
Bis zum nächsten Malllll!!!

Your Promise-Verlangen nach dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt