Kapitel 3

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Angelina

Ich höre gedämpft Stimmen.Wer sind die?Wie viele sind die?Was machen die überhaupt ?Plötzlich kommt mir alles was passiert ist in den Kopf.Malik.Ich reiße panisch meine Augen auf und blicke zuerst in zwei zuerst erschreckende aber dann überglückliche Gesichter.Hinter ihnen nehme ich Malik war,falls es überhaupt Malik ist.Mein Gehirn sagt, dass er es nicht ist aber mein Herz muss natürlich so naiv sein und es direkt glauben.Ich blicke um mich herum und erkenne ein schlichtes Zimmer.Die Wände sind weiß und das meiste in diesem Zimmer schwarz.Das Bett auf welchem ich gerade sitze ich einfach himmlisch.Es ist so schön weich, am liebsten würde ich einfach wieder einschlafen, doch plötzlich reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken.Es ist eine Frau.Ich würde sie so auf rund 30 bis 40 schätzen. «Liebes,du bist so gewachsen und so hübsch genauso wie damals!Wie geht es dir?», fragt sie mich.Wie es mir geht?Ja keine Ahnung ich wurde entführt,wie soll es mir denn bitte gehen?
«Ach wie dumm von mir!Ich bin Eliana,Malik's  Mutter ,erinnerst du dich an mich?»
«Lass ihr erst mal Zeit alles zu realisieren, bevor du sie mit deinen ganzen Fragen attackierst.Hallo Angelina ,wir sind die Eltern von Malik.Eliana und Enzo.»,sprach der Mann. Ich wusste nicht was ich sagen soll, doch wollte auch nicht unhöflich wirken . «Ähh...ihr wisst ja wie ich heiße...ehem schön euch kennenzulernen.»Normalerweise bin ich nie wirklich nie so schüchtern , doch diese ganze Situation überfordert mich grad. «Mama, Papa wolltet ihr nicht sie nur kurz anschauen und wieder gehen?»räuspert sich Malik. «Immer müsst ihr so fies sein.», schmollt seine Mutter gespielt beleidigt. «Aber na gut,  ich lass euch zwei ja allein.Meine Liebste, falls er dir zu doof vorkommt, kommst du direkt zu mir,ja?Dann kann er was erleben.Hast du mich gehört Malik?»gibt sie warnend von sich.Ich muss schmunzeln.Ich kenne sie nicht und trotzdem finde ich sie jetzt schon einfach nur sympathisch.Malik beginnt dies zu bemerken und schmunzelt ebenfalls. «Natürlich Mama.Wir wissen doch beide ,dass ich ihr niemals was an tun werde.»Dies ist der letzte Satz bevor seine Eltern aus dem Zimmer gehe .Ich höre ihn seufzen. «Wie fühlst du dich?» «Wie ich mich fühle?Keine Ahnung, wie sollte ich mich denn fühlen?Ich wurde von einem Typen entführt, der sich als der Typ ausgibt vor dem ich vor 12 Jahren verliebt war,genau derselbe Typ führt dann einen Amoklauf in meiner Schule durch,ruft mich wie ein irre gewordener,erschießt jemanden nur weil ich nicht mit kommen wollte und wo ich erst jetzt realisiere, dass ich vergessen habe zu schauen wen du getroffen hast und wache in einem Zimmer auf , welches ich noch nie in meinem Leben gesehen habe.Jetzt sag du mir,wie soll ich mich deiner Meinung nach fühlen?!» eigentlich wollte ich nicht so aggressiv klingen aber diese Frage regte mich enorm auf.Ich meine wie kann man das jemanden fragen, nachdem man ihn entführt hat?!Ich höre ihn wiedermals seufzen. «Ich weiß du bist sauer auf mich aber lass es mich erklär-» «Nein!Da gibt es nichts zu erklären!» «Doch!Eben doch!» wurde auch er jetzt lauter. «Tut mir leid.Es ist nur so weißt du,ich habe dich 12 Jahre lang gesucht und jetzt hab ich dich endlich und..Bitte bleib.» Ich sehe etwas in seinen Augen, doch kann es nicht erkennen. «Kann ich dir einpaar Fragen stellen? Und du beantwortest diese auch ehrlich?» «Immer,mein Engel.» Gab er ehrlich von sich.Da fiel mir die erste Frage ein, die ich ihm stellen wollte. «Warum nennst du mich deinen Engel?»
Sein Blick wurde amüsiert. «Weißt du was dein Name bedeutet?» «Nein.» Irgendwie war mir das peinlich zuzugeben, denn ich meine, wer wusste schon nicht die Bedeutung des eigenen Namens? «Hey,das muss dir nicht peinlich sein.Ich habe dich aus Interesse gefragt und nicht weil ich vor dir wie ein mächtiger was weiß ich was wirken wollte.» Ich sah zu ihm auf.Na wenigstens ist er nicht eines dieser Typen, dessen Ego größer als seine eigene Körpergröße ist. «Dein Name bedeutet „Engel". Und du bist mein Engel.Du bist rein,unschuldig,herzensrein, du willst nie jemanden etwas schlimmes antun.Du bist einfach ein Engel.Mein Engel.» «Woher willst du das alles wissen?Vielleicht bin ich nicht so rein,unschuldig und herzensrein und vielleicht wünsche ich sogar sehr vielen etwas schlimmes.» Während ich dies ausspreche, betone ich extra theatrisch diese Beschreibungen von ihm. «Wenn es jemals soweit gekommen ist, dass du jemandem was schlimmes wünschst, dann muss es diese Person verdienen.Wenn es da draußen jemanden gibt, der dir nur ein Haar gekrümmt hat, kannst ,nein, sollst du es mir sagen.Dann wird dein Wunsch in Erfüllung gehen.» Ja genau,  ich sag jetzt ihm wie mich drei Typen angefasst haben.
Flashback ( vor 9 Jahren)
Ich stehe, mal wieder, alleine in der Pause.Warum mag mich niemand?Was hab ich getan,damit man mich jede Pause komisch anstarrt?Aber naja, wenigsten lassen sie mich gerade ,,in ruhe'' ,sonst schlagen sie mich ja, schubsten mich in eine Ecke und treten mich anschließend.Ich wünschte , es gäbe eine Person, der ich alles erzählen könnte.Ich wünschte ich könnte das alles Mama und Papa erzählen.Ich höre wie plötzlich mein Name gerufen wird.Hab ich mir das eingebildet? «Angelina!» Nein , das war definitiv keine Einbildung.Ich schaue mich um.Wer ruft mich da?Plötzlich erkenne ich die Person oder eher gesagt die Personen.Kai?Ich sehe Kai,welcher ein Junge aus meiner Klasse ist , seinen älteren Bruder und einen Freund von seinem Bruder.Warum rufen die mich?Ich will nicht nicht unhöflich wirken und sie jetzt ignorieren da sie ja gesehen haben, dass ich sie gehört habe.Aber selbst wenn ich die jetzt ignorieren würde , würde ich es bereuen, denn jch weiß ganz genau, dass die kommen und auf mir rumtreten würden.Nachdem ich zu ihnen ging,wollte ich sie fragen, warum sie mich gerufen hatten, doch bevor ich überhaupt mit meinem Satz anfangen konnte,packten sie mich fest.Ich bekam Angst und fragte was sie von mir wollten, doch sie lachten nur.Der Bruder von Kai hielt meinen rechten Arm,sein Freund meinen linken.Kai stand vor mir.Ich weinte und flehte mich loszulassen.Ich hatte Angst,dachte sie würden mir gleich ohne Gnade in den Bauch treten.Doch das was geschah war so viel schlimmer.Kai grinste mich an.Plötzlich hab er meinen Pulli.Ich schrie auf, doch jeder tat so, als würden sie nichts sehen oder hören.Selbst die Lehrer.Ich hatte ein Hemd unter meinen Pulli und als er dies bemerkte,wollte er auch mein Hemd hochziehen.Ich versuchte mich zu wehren, indem ich zappelte und ,auch wenn es nichts gebracht hatte schrie ich um Hilfe und weinte wie noch nie zuvor.Warum taten sie das?Doch als das Hemd bei meinem Bauch ankam merkte ich, dass Kai's Bruder und sein Freund mich locker gelassen hatten.Sie waren abgelenkt und schauten Kai belustigt zu.Ich ergriff diese Chance und riss meine Arme so stark wie ich nur konnte von ihnen los.Mein Hemd war kurz unter meinen Brüsten.Nur noch einpaar Zentimeter hätten gefehlt.Ich rannte so schnell ich konnte und ging auf eine Lehrerin zu.Ich bettelte sie an mir zu helfen, woraufhin sie mich nur genervt anschaute.Da sah ich meine Klassenlehrerin aus dem Gebäude rauskommen.Als sie mich sah wirkte sie besorgt und kam sofort auf mich zu.Sie fragte mich was los sei und ich erzählte ihr was Kai,sein Bruder und deren Freund getan hatten.Alle drei bekamen von meiner Klassenlehrerin sehr viel Ärger, doch sie schimpfte sie eher an, weil es draußen kalt war und ich deshalb krank werden könnte.Doch mir ging es nicht darum,mir ging es darum, dass sie mich ausziehen wollten, was mir eine unbeschreibliche Angst einjagte.

Später mach Schulschluss, ging ich so schnell wie noch nie nachhause.Ich musste das alles einfach meinen Eltern erzählen.Ich kam nachhause und suchte sofort meine Eltern.Als ich sie in der Küche sah, fing ich an von heute zu reden.Ich erzählte ihnen nicht, dass ich gemobbt wurde.Doch, statt dass meine Eltern wie andere Eltern erschrocken oder wütend reagierten, wirkten sie sehr gelangweilt. «Angelina, du musst eben lernen in der Schule mit alles umzugehen.Jetzt nimm es doch nicht so persönlich!Du bist nur in der Schule, um zu lernen!Dein einziges Zeil ist lernen!Nichts mehr!Egal ob du Freunde hast oder nicht.Egal ob du ,,belästigt'' wirst oder nicht.Du.gehst.zur.Schule!» «Aber...-» «Nichts aber!Diskussion beendet!Geh in dein Zimmer und lern!» Ich fing an zu weinen, doch meine Eltern interessierte es mal wieder nicht.Seit diesen Tag an, merkte ich, dass ich niemanden vertrauen konnte oder irgendwem etwas erzählen konnte.Warum musste ich so allein sein?

An diesem Tag änderte sich vieles.Ich mich auch.Ich wurde viel ruhiger als ich es schon war.Dazu kam die Ansgt die ich jeden Tag aufs neue verspürte.Ich hatte Angst in die Schule zu gehen,in den Pausen versteckte ich mich in den Toiletten und ging nachhause so schnell und unauffällig wie möglich.Ich fing an Panickattacken zu bekommen, sobald ich mich daran erinnerte,spürte diese Hände auf mir die ich nicht spüren wollte.Ich fing an mich selbst zu hassen,mich dreckig zu fühlen und wünschte mir aufs neue jeden Tag den Tod.

Flashback ende

Your Promise-Verlangen nach dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt