❝ Keep my heart soft enough to keep breaking.
Remind me that all of this, every bit of it, is for love. ❞
Unter den glitzernden Wellen des Indischen Ozeans überdauert ein Wassermann die Ewigkeit.
Auf allen sieben Weltmeeren wird n...
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DIE MELODIE SCHIEN NICHT NUR ihn wachgehalten zu haben, denn am nächsten wolkenlosen Morgen sprach niemand über etwas anderes als über die Melancholie anmutenden, traurigen Klänge, die des Nachts ihr Schiff beehrt hatten. Und dies ausschließlich in einer merkwürdig verhaltenen, zärtlichen, rohen Manier, etwa wie ein streng zu behütendes Geheimnis, von dem jeder wusste, aber mit dem niemand richtig umgehen konnte.
„'S sowas wie 'ne Sensation", nuschelte Taehyung, während er neben Jimin auf der Reling saß und sich den milchigen Saft einer aufgeschlagenen Kokosnuss vom Mund wischte. „'N verdammtes Jahrhundertereignis. Er hat seit Jahren nicht gespielt, nicht in unserem Beisein, meine ich. Manchmal ist er sogar an Bord geblieben, wenn wir Häfen angelaufen haben, nur damit niemand seinen Moment des Schwächelns bezeugen kann, nicht zu fassen, oder? Willst du auch einmal kosten?"
„Er?", fragte Jimin verwirrt und nahm ihm die pelzige Schalenfrucht ab, um vorsichtig einen Schluck zu nehmen. Der süße Saft rann wohltuend seine Kehle hinab, und Jimin, der heute Morgen beinahe verschlafen hätte, wäre Lau Fu nicht so zuvorkommend gewesen, ihn aus seiner Hängematte zu schaukeln, genehmigte sich noch einen Schluck. „Wer ist er?"
Taehyung zuckte die Schultern mit einer nachlässigen Selbstverständlichkeit, die ihn behelligt zurückließ. „Yoongi, natürlich. Irgendwas muss ihn bewogen haben, wieder das Klavier abzustauben und zu spielen. Oh, du weißt gar nicht... natürlich, mein Fehler, das, äh... große, klotzige Ding mit den... mit den Tasten, du musst es gesehen haben, als du in seiner Kajüte gearbeitet hast. Es erzeugt Töne, wenn man die Leisten herunterdrückt. Natürlich weiß niemand von uns, wie man seinem Geschick würdig wird, aber Yoongi... oh, es ist eine kathartische Erfahrung, ihm zuhören zu dürfen. Ich glaube ja, dass es der Feennektar war, der seine Finger beflügelt hat. Aber wie auch immer", schloss er mit sehnsüchtigem Unterton, verträumt nach vorn blinzelnd, wo die sattgrünen Palmköpfe sich sanft im Wind wiegten, „es hat mir einen seligen Schlaf beschert. Jedem von uns, eigentlich. Das warst du, oder nicht?"
„Mh?" Jimin zuckte ertappt zusammen.
Taehyung schnatterte munter weiter. „Ich erinnere mich daran, wie du Lau Fu und mir vor vielen Wochen erzählt hast, dass dein Kummer uns Menschen Alpträume einjagt. Gestern Nacht hast du an Deck gesungen und ich schlafe so tief und fest, als hätte meine Mutter mir ein Wiegenlied vorgesummt. Warum hast du nicht schon viel früher für uns gesungen, wenn wir an Deck gefeiert haben? Isagani trifft nie die Töne und wenn Chaichana anfängt, macht die halbe Runde die Biege."
