PULAU PINANG WAR FARBENPRÄCHTIGER ALS alle Korallenriffe, die Jimin in seinem ewigen Leben schon durchquert hatte.
Obgleich ihm die Müdigkeit noch schwer in den Knochen lag, verspürte Jimin eine merkwürdige Leichtigkeit in seinen Gliedmaßen, je näher sie dem aufgeregten Geplapper und Gelächter kamen, das aus dem sonnigen, gemütlichen Städtchen aus Sandstein- und Holzfassade dröhnte. Beim ersten Morgenstrahl und letzten Glimmen der Glut waren sie von der Nachtwache geweckt worden. Im Schatten des Kletterbambus hatte Lau Fu Taehyung eine Schöpfkelle Wasser über das Gesicht gießen wollen, doch im Schlaf hatte sich der blonde Schiffsjunge unverhofft gedreht, das kalte Flusswasser stattdessen Jimin getroffen und unsanft aus seinem traumlosen Schlaf gerissen. Seitdem beschlich Jimin das amüsante Gefühl, dass Lau Fu den Blickkontakt zu ihm geflissentlich aus Angst vor nasser, bittersüßer Rache mied.
Solange die angenehme Kühle des Dschungels noch nebelartig auf dem feuchten Boden des Waldes waberte, entpuppte sich der letzte Marsch bis ins Hafenstädtchen als ein angenehmer Zeitvertreib. Kenji hatte vor ihrem Aufbruch noch einmal seine Blasen verarztet, nachdem Jimin mit Taehyung und Isagani eine erfrischende Abkühlung im Fluss eingenommen hatte. Es dauerte nicht lange, bis das übergroße Hemd wieder seiner feuchten Haut auflag, die feinen Schweißperlen auffing, die von seinen Haarsträhnen hinunter in seinen Nacken perlten. Aber sobald er die Meeresbrise aus dem Dorf an seiner Kleidung zerren spürte wie einen stürmischen, sehnsüchtigen Kuss, die Palmen sich über seinem Kopf lichteten und den Blick auf den blauen Himmel freigaben, schob Jimin das Zerren seiner Muskeln, Schmerzen in seinen Füßen und Schwitzen seiner Haut in den Hinterkopf—aufgeregt, sich zum ersten Mal unter die Menschen zu begeben.
Hell und rund leuchtete die Sonne am Himmel, schien sich nicht daran zu stören, von unförmigen Behausungen und strohigen Vogelnestern verdeckt zu werden, sondern strahlte einladend auf sie herunter. Ihre Sommerwärme mingelte mit der Seeluft aus dem Hafen von Pulau Pinang, vermengte sich zu einem Geruch, der wie eine bereinigende Welle Jimins Herz flutete. Der Duft von Fisch prasselte durch das Städtchen wie frisch gefallener Regen, lockte Seemöwen an, die stetig ihre Kreise über die eng ineinander verwinkelten Gassen zogen.
DU LIEST GERADE
A Mermaid's Tale: The Curse of the Black Dragon
Fanfic❝ Keep my heart soft enough to keep breaking. Remind me that all of this, every bit of it, is for love. ❞ Unter den glitzernden Wellen des Indischen Ozeans überdauert ein Wassermann die Ewigkeit. Auf allen sieben Weltmeeren wird n...