Erschöpft, aber zufrieden mit meiner Arbeit, ließ ich mich auf einen Holzstumpf nieder und schloss die Augen. Vor meinem geistigen Auge blitzten wieder die Bilder von dem abgebrannten Boden auf und ich schriek auf, mein Blick senkte sich und ich bemerkte, dass mein Körper voller getrocknetem Blut ist, also machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu dem Fluss. Meine Gedanken waren immer noch bei diesem Menschen, wie konnte er nur so rücksichtslos sein, dieses wunderschöne Waldstück wird Jahrhunderte brauchen um wieder in seiner vollen Blüte zu stehen. "Sind alle Menschen so?" Dieser eine Gedanke wollte mir nicht mehr aus dem Kopf.
Mein Magenknurren riss mich wieder in die Realität, " Vielleicht kann ich mir ja ein paar Fische im Fluss fangen.", Ich leckte mir über die Lippen als ich den Fluss aus der Ferne sah. Als ich ihn erreichte, sprang ich rein und tauchte unter, das kalte Wasser umhüllte meinen Körper, diese wunderschöne Stille unter Wasser ist unbeschreiblich, es gibt nichts beruhigenderes. Langsam machte ich meine Augen auf, das Wasser war so klar, dass ich mir keine Mühe machen musste etwas zu erkennen. Ein kleiner Fisch schwomm an meiner Nase vorbei, ich versuchte nach ihm zu schnappen, doch brauchte eine Weile bis ich ihn gefangen hatte, bevor mir die Luft ausgang schwamm ich zur Wasseroberfläche und verspeißte den Fisch. Das Wasser um mich vermischte sich mit dem Blut auf meiner Haut, als ich mich säuberte, danach legte ich mich zum trocknen ans Ufer und genoss den frischen Wind der um mich tanzte, die Blätter die wie ein Wasserfall rauschten und ein paar Sonnenstrahlen die durch die Blätterschicht des Waldes durchbrachen. Bevor ich einschlief sah ich noch ein Reh durch den Wald rennen.Ein Schuss. Ein Schrei. Ein Schmerz in meinem Hals. Unfähig aufzustehen.
Ich schrie auf und war blitzschnell wach, sah mich um und kletterte auf eine Baumkrone, ich ergriff die Kette die um meinen Hals baumelte und hielt sie eng umschlossen. Alles schien ruhig, "Was nur ein Traum?" Mein Herz raste noch wie wild, ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen.. Wie versteinert saß ich auf einem dicken Ast und verstand nicht so recht was los war, ich habe sehr selten Träume und niemals Albträume.. Ich muss mich vergewissern ob alles in Ordnung mit dem Wald ist und sprang von Baum zu Baum bis ich einen der größten erreicht habe, ich kletterte auf die spitze und betrachtete jeden einzelnen Fleck des Waldes unter mir, mein Kopf war vollkommen leer und diese Stille beunruhigte mich. Ich ergriff wieder meine Kette und schaute zu dem Mond über mir, eine wunderschöne wolkenlose Vollmondnacht, langsam ging es mir besser und mein Herz raste nicht mehr wie verrückt, doch ich war noch besorgt, vorsichtig stieg ich wieder den Baum herab. Da ertönte eine Nachtigall hoch oben in einem Nadelbaum versteckt, ihr Gesang munterte mich wieder auf, als würde sie gut zu mir reden.
Begleitet von der Nachtigall Musik machte ich mich wieder auf den Weg zu der abgebrannten Fläche, sie sieht schon etwas besser aus, der Schmerz ist zurück gewichen und das Leben ist wieder eingekehrt. Das zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und ich fing wieder mit meiner Arbeit an, eine Fuchsfamilie schaute mir zu und wollte mir anscheinend danken, die Füchse legten sich um mich und der kleinste setze sich in meinen Schoß, sie bemerkten wohl, dass ich etwas frierte. Aus meinem Beutel holte ich ein kleines Dankeschön heraus, nämlich 3 Fische die ich mir vom Fluss aufbewahrt habe, die kleinen sahen so hungrig aus und freuten sich über das Fleisch. Ich arbeitete wieder bis die ersten Sonnenstrahlen sich zeigten, die Füchse begleiteten mich die ganze Nacht, dass hielt mich bei Laune und ich musste nicht soviel über diesen Traum nachdenken.
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Der Wald Onibis
FantasyDie Strahlen die der Mond wirft, scheinten in mein Gesicht und weckten mich sanft aus meinem Schlaf. Ich spürte den harten Ast unter mir und streckte alle vier von mir, das erste was ich erblickte war ein kleiner Vogel der über den Himmel tänzelte...