Wieder ein OS mit Greg. Aber diese Idee hat sich so in meinen Kopf gebohrt und es wird direkt ein Zweiteiler 😅🙈
Ich habe keine Ahnung wie ich hier gelandet bin, aber meine Freunde haben mich wirklich in einen Club geschleppt. Dabei wollte ich doch einfach nur in meiner Wohnung hocken, irgendwelchen Mist essen und traurige Musik hören. Was man halt so tut, wenn der Mann, in den man sich verliebt, eine Andere hat und jeder auf dieser Welt sieht, dass die beiden absolut nicht zusammenpassen. Und jetzt sind die beiden ausgerechnet genau im gleichen Club, wie Nico, Karim und ich. „Ich sag es echt ungern, weil er auch ein echt guter Freund von mir ist, aber hör auf, ihm hinterher zu trauern. Er hat deutlich gemacht, dass er lieber bei seiner „Fake-Beziehung“ bleibt.“, sagt Nico zu mir, da mein Blick wieder mal auf Greg ruht. Fake-Beziehung klingt so dramatisch, die beiden sind schon wirklich ein Pärchen, aber man merkt seit Wochen, fast schon Monaten, dass diese Liebe nicht mehr echt ist.
Und genau in dieser blöden Phase sind Greg und ich uns näher gekommen. Wir waren zusammen laufen, haben zusammen ganze Nachmittage mit Fifa spielen verbracht, zusammen gekocht, gebacken und sehr schöne Gespräche geführt. In dieser Zeit ist etwas passiert und ich weiß, dass es nicht nur von meiner Seite aus mehr geworden ist. Greg wollte das allerdings bis heute nicht wahrhaben. Und nachdem ich ihm, auf Nicos Empfehlung hin, gesagt habe, dass ich das Gefühl habe mehr für ihn zu empfinden, ist er auf Abstand gegangen, ich war Luft für ihn und plötzlich waren die beiden wieder unzertrennlich. Gregs Freundin war plötzlich immer mit dabei. Beim Training, bei den Spielen, selbst bei Mannschaftsabenden. Sie war immer mit dabei.
So wie jetzt auch. Sie ist dabei, klebt an ihm und man erkennt trotz des schlechten Lichts, dass Greg es alles andere als schön findet. Aber was will ich machen? Er meidet mich und damit muss ich endlich lernen zu leben. Nico hilft mir dabei auch so gut es geht, alleine wie er sich zig mal entschuldigt hat, als er Greg hier im Club gesehen hat. Karim ist dann eher der verrückte Typ, der das ganze mit Spaß und Ablenkung kompensieren möchte. Plötzlich steht also ein bunter Drink vor mir und Karim grinst mich an. „Und damit du mal deinen Gefühlen freien Lauf lassen kannst, habe ich dich beim Karaoke angemeldet.“ „Du hast was!?“, platzt es erschrocken aus mit heraus. So süß die Idee auch ist, aber der Zeitpunkt ist mehr als schlecht. Ich liebe es zu singen, aber nicht vor anderen und wenn es darum geht Gefühle beim Singen raus zulassen schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Und dann auch noch vor Greg, das wird nichts. „Angemeldet ist angemeldet, da musst du jetzt durch. Und überleg dir schnell welches Lied es werden soll und trink dir Mut an. Du bist in ungefähr 20 Minuten dran.“, erzählt Karim grinsend weiter. „Karim, das ist absolut nicht der richtige Zeitpunkt. Echt lieb gemeint, aber vor dem Problem jetzt über Gefühle singen?“, fragt auch Nico skeptisch nach. „Ich mach es. Keine Sorge, das eine Lied werde ich schon überstehen.“, sage ich mit erstaunlich überzeugt davon. Schließlich bin ich ja nicht alleine. Und ganz zur Not, kann ich danach einfach nach Hause und die Wohnung nie wieder verlassen. Karim grinst siegessicher, doch Nico schaut mit besorgt an. „Bist du dir wirklich sicher? Du musst das echt nicht machen. Gerade wegen ihm.“
„Gerade wegen ihm mache ich es jetzt. Entweder er hört und schaut zu und versteht es, oder eben nicht. Aber ich habe meine Gefühle mal raus gelassen. Und ich weiß, dass ich danach nicht alleine sein muss. Mach dir keine Sorgen Schlotti.“ Er nickt nur und schenkt mir ein sanftes Lächeln. „Welches Lied singst du denn gleich?“, möchte Karim, neugierig wie immer, wissen. Es gibt nur ein Lied was dazu passt, dass ich meine Gefühle bezüglich Greg rauslassen kann und so ist „Dancing in my own“ meine knappe Antwort.Die 20 Minuten vergehen schneller als mir lieb ist. Immer wieder schaue ich zu Greg, der am anderen Ende des Raums steht. Als sich unsere Blicke treffen und er ganz genau weiß und erkennt wer ich bin, habe ich das Gefühl, dass er häufiger zu mir schaut. Das gefällt mir auf der einen Seite sehr, auf der anderen gar nicht. Schließlich könnte dieser Auftritt auch der eindeutigste Schlussstrich sein.
Mit gemischten Gefühlen trete ich hinter das Mikrofon und atme nochmal tief durch. Dann geht auch schon die Musik los und die Gespräche im Club verstummen. Alle Augen sind auf mich gerichtet, wirklich alle, auch die von Greg. Ich versuche seinen Blick so gut es geht zu ignorieren, schließe die Augen und beginne dann zu singen.
Mein Vorhaben die Augen einfach die ganze Zeit geschlossen zu halten, scheitert aber schon beim ersten Chorus. Auch wenn ich eigentlich zu Nico schauen wollte, um ein Gefühl von Sicherheit zu haben, geht mein Blick direkt zu Greg. Meine Augen fixieren ihn förmlich, versuchen jede kleinste Regung in ihm mitzubekommen und zu lesen.I’m in the corner, watching you kiss her.
I’m right over here, why can’t you see me?
And I’m giving it my all
I’m not the guy you’re taking home
I keep dancing on my ownUnd da war es. Dieses kleine Blitzen in seinen Augen. Sein Blick trifft meinen, keiner will diesen Blickkontakt abbrechen. Seine Freundin sagt irgendwann etwas zu ihm, doch er gibt ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie leise sein soll. Ich merke, wie ich von Zeile zu Zeile nervöser werde, neugierig aber auch ängstlich wie er bei diesem einen Vers reagiert. Ob er überhaupt reagiert?
But you don’t see me standing here
I just came to say goodbyeIch schaue genau auf Greg, starre ihn förmlich an. Aber ich sehe nichts. Absolut nichts. Oder habe ich was übersehen? Ist er geschockt? Berührt? Macht diese Aussage irgendwas mit ihm? Diese sich aufbauende Unsicherheit macht mich fertig. Ich will jetzt einfach nur noch fertig werden. Ein letztes Mal den Chorus, ein letzter langer Ton und ich habe es geschafft.
Stille. War es so eine Katastrophe? Oder bekomme ich einfach gerade gar nichts mehr mit? Nach einem kurzen Moment fangen ein paar Leute an zu klatschen, was ich kurz versuche zu genießen, was nicht lange klappt und ich einfach schnell zurück zu Nico und Karim gehe. „Du warst toll. Jeder hier hat gespürt, was du gerade durchmachst. Ich bin stolz auf dich.“, sagt er, während er mich fest in den Arm nimmt. „Nico, das ist echt lieb, aber ich muss kurz raus. Ich muss hier weg.“, sage ich schnell und versuche mit von ihm zu lösen, „Du musst auch nicht mitkommen, ich komme schon klar.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, gehe ich in den Hinterhof des Clubs, der erstaunlich leer ist. Trotzdem suche ich mir eine Ecke, wo kein Mensch ist und lehne mich gegen die kühle Mauer. War das jetzt richtig? Habe ich mich komplett zum Affen gemacht? Hat es irgendwas gebracht? Fragen über Fragen, die mir durch den Kopf gehen, also genau das was ich nicht wollte. Es ist gerade einfach überfordernd. Am liebsten würde ich einfach nach Hause gehen. Genau das werde ich jetzt auch machen. Nach einem kurzen Abstecher zu Nico und Karim, um ihnen zu sagen, dass ich gehe und sie mich nicht begleiten müssen, verlasse ich den Club. Ich bin noch nicht weit gekommen, da höre ich Schritte, die mir schnell näher kommen und nur einen kurzen Moment später greift jemand nach meinem Handgelenk. Erschrocken fange ich an zu schreien und so gut es geht um mich zu schlagen, doch mein Gegenüber ist größer und kräftiger als ich. Wehren kann ich mich also nicht wirklich, da er sofort seine Arme fest um mich schlingt. „Hey, keine Angst. Beruhig dich! Ich bin’s!“, sagt er immer wieder. Diese Stimme kenne ich doch!? Unsicher öffne ich meine Augen und schaue meinen Gegenüber an. „Greg!?“
DU LIEST GERADE
Mixed Oneshots
FanfictionBoyxBoy und BoyxGirl Hier gibt es Oneshots mit Formel 1 Fahrern, Fußballern, evtl. Sängern. Für jeden ist (hoffentlich) was dabei :)