Raven's Sicht
Ich komme zu mir. Die Kälte kriecht durch den steinernen Boden und frisst sich in meine Knochen. Meine Augenlider sind so schwer, als zögen Gewichte an ihnen, jedes Blinzeln wird zur Tortur. Ein pochender Schmerz pulsiert hinter meiner Stirn, breitet sich langsam in meinen Körper aus. Irgendetwas stimmt nicht und ich weiß sofort, dass ich betäubt worden war.
Wo bin ich?
Ich versuche, mich zu bewegen, aber meine Arme fühlen sich wie Blei an. Die Fesseln an meinen Handgelenken schneiden in meine Haut. Ein raues Seil, fest verknotet, hält mich an einen Stuhl gebunden. Panik steigt in mir auf. Ich blinzele, mein Blick klärt sich allmählich. Der Raum, in dem ich mich befinde, ist klein, dunkel, und es riecht nach abgestandenem Rauch und feuchtem Stein. Irgendwo tropft Wasser leise, beständig, fast wie ein Countdown, der in meinem Kopf tickt.
„Cassian..." flüstere ich, meine Stimme bricht. Mein Herz zieht sich zusammen bei dem Gedanken an ihn. Wo ist er? Hat er mich gesucht? Hat er versucht, mich zu finden?
Ich will mich aufrichten, wehre mich gegen die Fesseln, doch mein Körper fühlt sich schwer und träge an. Die Betäubung wirkt noch nach. Jeder Atemzug schmerzt in meiner Brust, und ich schlucke die Panik hinunter, die in mir aufsteigt.
Plötzlich höre ich Schritte. Schweres Stiefelklopfen auf dem Steinboden. Mein Herz rast, und ich drehe den Kopf, so gut es geht. Eine Tür wird geöffnet, Licht dringt in den Raum. Zwei Männer treten ein. Einer von ihnen ist Magnus den kenne ich zu gut. Er ist ein kalter, skrupelloser Anführer eines rivalisierenden Rudels. Doch er ist nicht das, was mich am meisten erschreckt.
Es ist der andere Mann.
Er tritt langsam auf mich zu, seine Augen kalt und berechnend. Sein Gesicht kenne ich nicht, aber seine Ausstrahlung ist erschreckend. Er strahlt eine finstere Autorität aus, die mich frösteln lässt. In seinen Händen hält er etwas, das wie eine lange Metallstange aussieht, deren Spitze in einem grausamen Haken endet.
„Du bist wach", sagt er leise, seine Stimme ist tief und durchdringend. „Das macht die Dinge interessanter."
„Was... was wollt ihr von mir?" Meine Stimme bricht, kaum mehr als ein Flüstern, und ich kann das Zittern darin nicht unterdrücken. Mein Magen zieht sich zusammen, so fest, dass mir schlecht wird, aber ich schlucke hart und zwinge mich, die Augen nicht von ihnen abzuwenden. Lass sie nicht sehen, wie die Angst unter meiner Haut kriecht. Lass sie nicht wissen, dass mein Herz so wild schlägt, als wolle es aus meiner Brust fliehen.
Er grinst, aber es ist ein kaltes, emotionsloses Grinsen. „Es geht nicht um dich, Mädchen. Du bist das letzte Puzzleteil. Ohne dich wird sein Bild unvollständig bleiben." Cassian, hm?' Magnus tritt heran, blickt mich mit funkelnden Augen an. ‚Du bist ihm wichtig.' Er lehnt sich leicht vor. ‚Das wird ihn zerstören.
„Cassian...", keuche ich, mein Atem schwer und unregelmäßig, „Cassian wird kommen." Meine Stimme zittert, aber ich halte dem eisigen Blick stand, auch wenn mein Herz in meiner Brust rast, als wolle es zerspringen. „Und wenn er kommt...", ich zwinge meine Worte heraus, spüre, wie der Schmerz in meiner Brust widerhallt, „wird er euch beide in Stücke reißen."
Magnus hebt eine Augenbraue, ein kaltes, spöttisches Lächeln spielt um seine schmalen Lippen. Sein Blick wandert kurz zur Tür, bevor er mich wieder fixiert, als wolle er die Spannung genießen, die sich in meinem Körper aufbaut. „Cassian...", er lässt den Namen auf seiner Zunge zergehen, als wäre er ein schlechter Witz. „Glaubst du wirklich, er kommt, um dich zu retten? Oder wird er kommen, um seine Krone zu retten, hmm?"
Magnus lacht leise, als hätte er diese Drohung erwartet. „Oh, ich hoffe es doch. Aber wir haben etwas, das ihm mehr bedeutet als das Leben selbst. Dich."
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𝑻𝒉𝒆 𝑳𝒆𝒈𝒂𝒄𝒚 𝒐𝒇 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒊𝒍𝒗𝒆𝒓 𝑴𝒐𝒐𝒏🩶🌙
Fantasía𝐌𝐨𝐨𝐧𝐬𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰 𝐂𝐡𝐫𝐨𝐧𝐢𝐜𝐥𝐞𝐬 𝐁𝐚𝐧𝐝 𝐈 Zwischen Flucht, Vertrauen und einer gefährlichen Vergangenheit Raven ist schüchtern, ängstlich und von den Narben ihrer Vergangenheit gezeichnet. Als Althea, eine mächtige Kriegerin und Freundin...