Raven's Sicht
Als ich die Augen wieder öffne, liegt die Erschöpfung schwer auf mir. Das violette Leuchten, die Energie – alles ist verschwunden. Ich liege auf einem Sessel, mein Körper fühlt sich schwach und ausgelaugt an, als ob jede Faser meiner Existenz durch eine unsichtbare Kraft angesogen worden wäre. Cassian sitzt neben mir, sein Gesicht vor Anspannung verhärtet, die Hände fest in seinen Haaren vergraben. Der Raum um uns ist still, und ich kann das leise Ticken einer Uhr hören, die mir die Zeit vorenthalten scheint.
„Raven...“ flüstert er, als er sieht, dass ich wach bin. Seine Augen spiegeln Besorgnis wider, aber auch Verwirrung und Schmerz, als ob er in einem dunklen Labyrinth seiner eigenen Gedanken gefangen ist. Lady Elara steht einige Schritte entfernt, ihre Präsenz wie ein Schatten in diesem Moment der Unsicherheit. Ich kann die Spannung in der Luft spüren, die wie ein unsichtbares Band zwischen uns drei schwingt.
„Warum...“ beginnt Cassian, seine Stimme zittert leicht. „Warum hast du mir nichts gesagt?“
Er sieht mich an, und diesmal erkenne ich etwas anderes in seinem Blick. Keine Wut, sondern etwas, das tiefer geht – eine Erkenntnis, die er bisher verdrängt hat. Ich sehe, wie es in seinem Kopf arbeitet, wie er die letzten Wochen Revue passieren lässt: den Streit, die Distanz, die wir zueinander aufgebaut haben. Es ist, als würde ich die Gedanken in seinen Augen lesen können, die Fragen, die ihn plagen.
„Du hast mich ausgeschlossen, Cassian.“ Meine Stimme ist schwach, aber ich muss es ihm sagen. „Du hast dich von mir zurückgezogen, und nach unserem Streit...“ Ich schlucke schwer und zwinge mich, weiterzusprechen. „Ich dachte, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Wie hätte ich dir da von meinen Kräften erzählen sollen?“
Cassian schließt für einen Moment die Augen und atmet tief durch. Er sieht gequält aus, als ob er realisiert, wie sehr er mich in den letzten Wochen von sich weg gedrängt hat. „Raven...“, sagt er leise, seine Stimme bricht beinahe. „Das war nicht meine Absicht. Ich war...“ Er hält inne, kämpft mit seinen eigenen Worten, als wären sie eine Bürde, die er nicht ablegen kann. „Ich habe meine eigenen Dämonen, aber ich hätte dich nicht wegstoßen dürfen.“
Seine Worte treffen mich tief, und für einen Moment ist die Stille zwischen uns fast unerträglich. Das Raumklima ist schwer von ungesagten Emotionen, und ich spüre, wie sich in mir ein Knoten löst, während wir uns gegenseitig in die Augen sehen. Ich erinnere mich an die schönen Momente, die wir hatten, und an die Enttäuschung, die unsere Beziehung belastet hat.
„Es ist nicht deine Schuld,“ sage ich schließlich und versuche, ihm zu zeigen, dass ich ihn verstehe. „Wir beide haben uns entfernt, und ich dachte, du würdest mich nicht verstehen... oder schlimmer noch, mich fürchten.“
Er schaut mich an, und ich sehe das Bedauern in seinen Augen, das wie eine Welle über uns hinwegrollt. „Raven, ich hätte für dich da sein müssen. Ich weiß nicht, was in den letzten Wochen mit mir los war, aber... das ändert nichts daran, dass ich dich brauche. Du bist mir nicht egal. Nie gewesen.“
Die Worte treffen mich tief, und ich spüre, wie sich eine Last von mir löst, von der ich nicht einmal wusste, dass ich sie trage. Ein Teil von mir hatte immer befürchtet, dass er mich nicht mehr wollte, dass ich ihn durch meine Kräfte oder unsere Distanz verloren hatte. In meinem Inneren blitzen Erinnerungen auf: die gemeinsamen Tage, die Lacher, die stillen Momente, die wir miteinander geteilt hatten, bevor alles kompliziert wurde.
„Du brauchst mich?“ frage ich leise, beinahe ungläubig. Die Frage schwebt in der Luft, und ich spüre die Intensität des Moments. Ein Teil von mir kann nicht glauben, dass wir hier sind, dass wir in dieser Situation sind.
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𝑻𝒉𝒆 𝑳𝒆𝒈𝒂𝒄𝒚 𝒐𝒇 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒊𝒍𝒗𝒆𝒓 𝑴𝒐𝒐𝒏🩶🌙
Viễn tưởng𝐌𝐨𝐨𝐧𝐬𝐡𝐚𝐝𝐨𝐰 𝐂𝐡𝐫𝐨𝐧𝐢𝐜𝐥𝐞𝐬 𝐁𝐚𝐧𝐝 𝐈 Zwischen Flucht, Vertrauen und einer gefährlichen Vergangenheit Raven ist schüchtern, ängstlich und von den Narben ihrer Vergangenheit gezeichnet. Als Althea, eine mächtige Kriegerin und Freundin...