Kapitel 26 ~ Destroyed Soul

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Felix POV:
Das Licht im Raum flackerte schwach, während ich auf die Tür zum Lagerhaus starrte. Ich konnte Hyunjin hören, wie er in der Zelle saß, allein, eingeklemmt zwischen seinen eigenen Gedanken und Schuldgefühlen. Mein Herz zog sich zusammen, als ich an die jüngsten Ereignisse dachte – an den Kampf, die Konfrontation, all das, was uns auseinandergerissen hatte.

Als ich die Tür leise öffnete und eintrat, spürte ich die Anspannung in der Luft. Hyunjin hob den Kopf, und ich sah die Nervosität in seinen Augen. Er wirkte so verloren, so gebrochen. In seinen Augen fand ich ein Spiegelbild meiner eigenen Emotionen – Wut und Schmerz vermischten sich mit den Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit und die Liebe, die wir geteilt hatten.

„Ich wollte mit dir reden", begann ich, meine Stimme fest, auch wenn mein Inneres tobte. Es war nicht leicht, hier zu stehen, aber ich musste es tun.
„Du hast viel zu sagen", antwortete Hyunjin, und ich bemerkte den Unterton von Angst in seiner Stimme. „Sag es einfach. Ich verdiene es, alles zu hören."

Ich trat einen Schritt näher, das Gewicht meiner Worte fühlte sich schwer an. „Du hast mich betrogen, Hyunjin. Ich dachte wirklich, wir hätten einen Weg gefunden, gemeinsam zu kämpfen. Stattdessen hast du uns, unsere Beziehung, im Stich gelassen." Ich hielt inne, wohl wissend, wie tief diese Worte schnitten. „Und jetzt sitze ich hier, verletzt und wütend..."

„Ich kann verstehen, dass du so fühlst", murmelte Hyunjin, und ich sah, wie er sich eine Hand über das Gesicht zog, als ob er die Scham abwerfen könnte. „Ich möchte, dass du weißt, dass es nie meine Absicht war, dich zu verletzen. Ich wollte nur..."

„Deine eigenen Entscheidungen treffen, ohne mich zu fragen?" schnitt ich ihm das Wort ab, der Frust brach aus mir heraus. „Hast du vergessen, was wir hatten? War ich denn nicht wichtig genug, dass du mich mit einbeziehst?"

Der Blick, den er mir zuwarf, war voller Zweifel. „Das ist es, was ich nicht begreife. Ich dachte, ich könnte die Dinge alleine regeln. Ich wollte nicht, dass du unter dem Gewicht meiner Fehler leidest."

Ich seufzte, fühlte meinen Kiefer anspannen. „Du bist nicht allein. Nie gewesen. Hättest du dich mir einfach anvertraut, wären wir bereit gewesen, dir beizustehen. Wir haben so viel zusammen durchgestanden, und es hätte nicht so enden müssen. Du hast einen Freund verloren, ja, aber auch uns."

„Ich weiß nicht, ob ich mir euch je wieder stellen kann", sagte Hyunjin leise, und die Unsicherheit in seiner Stimme hinterließ ein schmerzliches Gefühl in meiner Brust. „Ich habe alles verloren, auch dich."

„Du hast nicht alles verloren. Du hast noch uns", betonte ich und trat kurz zurück, das Bedürfnis, ihn zu berühren, brannte in mir. „Aber bevor ich dir helfen kann, musst du zugeben, dass du einen Fehler gemacht hast. Du musst dich ändern und Verständnis zeigen, nicht nur für dich, sondern auch für mich."

Hyunjin POV:
Ein Moment der Stille trat ein, in dem ich in Felix' Augen blickte. Sein Blick war durchzogen von Schmerz und Verletzung, und ich fragte mich, ob ich es tatsächlich wert war, eine zweite Chance zu bekommen. Nicht nur für unsere Freundschaft, sondern auch für das, was wir einmal geteilt hatten. „Ich...", begann ich, doch das richtige Wort blieb mir im Halse stecken.

„Ich will nicht wütend auf dich sein", gab Felix nach. In seinen Augen verfestigten sich die Schattierungen seines Schmerzes. „Aber ich fühle mich verraten. Und das tut weh. Hyunjin, du warst nicht nur mein Freund, du warst mein Partner. Das macht alles schwerer."

Ein kurzer Schmerz durchfuhr mich und schnürte mir die Kehle zu. „Ich wollte dich nicht verlieren. Ich wollte, dass du in Sicherheit bleibst. Ich kann die Verantwortung nicht zurücknehmen, aber ich kann alles versuchen, um es wieder gutzumachen."

Er nickte vorsichtig, und die Kluft zwischen uns fühlte sich an wie ein riesiger Abgrund. „Wenn wir aneinander glauben, können wir diese Wunde heilen. Aber das wird Zeit brauchen, und das wird nicht einfach. Du musst dir überlegen, wie du mir beweisen kannst, dass du es ernst meinst."

„Ich werde es tun", versprach ich, ohne zögern. Trotz des Schmerzes, den ich fühlte, schoss ein Funken Hoffnung in mir auf. „Ich will nicht nur für mich kämpfen. Ich will für unsere Beziehung kämpfen, für die Erinnerungen an Peter und für alles, was wir hatten. Ich kann das nicht alleine tun. Ich brauche dich."

Felix sah mich an, und in diesem kurzen Moment verstand ich, dass der Weg zur Heilung steinig und lang sein würde. Doch das Band, das uns einst verband, war noch nicht gebrochen; es war nur in unseren Herzen verborgen.

„Gut", murmelte er schließlich, als er sich umdrehte, um zu gehen. „Wir reden dann weiter. Ich hoffe, dass du diese Chance nutzt, Hyunjin. Ich möchte nicht ganz aufgeben, aber ich kann es nicht einfach so lassen."

„Ich werde es nicht versauen", flüsterte ich, als Felix die Tür öffnete. Während er das Lagerhaus verließ, spürte ich den ersten Funken entschlossenen Willens, den ich seit langem in mir hatte. Ich wusste, dass ich mich ändern musste, um die Kluft zu überbrücken, die zwischen uns stand. Mit einem neuen Ziel vor Augen spürte ich, dass es vielleicht noch Hoffnung für uns alle gab—nicht nur für die verlorenen Kämpfe, sondern auch für eine mögliche Zukunft zusammen.

Missing Hearts - Straykids ff Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt