Kapitel 10~ Betrayal

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Felix POV:
Der Raum war umhüllt von Dunkelheit, und ich fühlte mich gefangen in einem Albtraum aus Lärm und Chaos. Meine Hände waren festgebunden, und ich konnte weder meine Beine noch den Kopf bewegen. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich den Klang von Schüssen und Schreien hörte – es war das Geräusch des Kampfes, das ich nie für real halten wollte. Die Kälte der metallenen Bindefesseln störte meine Gedanken, während ich versuchte, klar zu denken.

Ich atmete tief ein, um die Angst zu verscheuchen, die in mir hochstieg. Ich wusste, dass meine Freunde, Straykids, auf dem Weg waren, um mich zu retten. Sie waren nicht die Art von Leuten, die aufgeben würden. Die Gedanken an das, was geschehen war, schossen mir durch den Kopf. Die Mafia hatte mich entführt, um Druck auf meine Freunde auszuüben, und ich verspürte einen stechenden Schmerz des Bedauerns, dass ich sie in diese gefährliche Lage gebracht hatte.

Plötzlich hörte ich mehr Lärm, das Aufprallen von schweren Stiefeln, die Stimmen meiner Freunde. „Felix!" rief einer von ihnen. Lee Know? Mein Herz machte einen Satz. Es war das Licht in der Dunkelheit, nach dem ich mich gesehnt hatte. „Wir sind hier!"
Ein Gefühl von Hoffnung durchflutete mich. Es war nicht mehr lange, bis ich frei sein würde. Aber während ich mich darauf konzentrierte, die Bewegung meiner Freunde zu spüren, kam ich nicht umhin, das Gefühl des drohenden Unheils zu spüren. Ein Schatten taute unvermittelt vor mir auf. Ich konnte nicht sehen, was passiert war, aber das Geräusch von Geschossen wurde lauter, aggressiver – es war ein brutaler Kampf, der sich um mich herum entspann.

Gerade als ich daran dachte, wie meine Freunde mich befreien würde, wurde ich plötzlich von einem Schock erfasst. Ein lauter Knall brüllte durch den Raum, gefolgt von einem schrecklichen Geräusch, das meine Nerven erzittern ließ. „Lee!", hörte ich meine eigene Stimme, als ich die Angst seinen Namen rief. Es war hektisch, wild. Ich wollte aufstehen, wollte helfen, doch meine Hände waren gefangen.

Die Schreie waren nun durchdringend. Ich konnte die Macht der Schüsse hören, die im Hintergrund verhallten, als ich versuchte, den Blick auf Lee zu erhaschen. Hatte er getroffen? War er verwundet? Sorgen überforderten mich, während ich die Stimmen der anderen hörte. Die Dunkelheit, die mich umgab, schien mich nur noch mehr zu ersticken.
„Felix! Halt durch! Wir sind gleich da!", hörte ich Changbin, gefüllt mit Entschlossenheit. „Wir retten dich!"

Wieder ein weiterer Knall, und ich fühlte, wie die Erde unter mir erbebte. Die Welt war ein Chaos aus Geräuschen und Bildern, und ich konnte nicht erkennen, was geschah. Alles, was ich wusste, war, dass ich meine Freunde in Gefahr sah. Meine Augen waren voller Tränen des Schreckens und der Hilflosigkeit, aber ich musste stark bleiben. Sie kämpften für mich!
„Bitte, kommt schnell!", dachte ich verzweifelt, und der Rest meiner Gedanken verschwand in der Dunkelheit. „Ich kann nicht allein bleiben!"

Es war, als hätte die Zeit stillgestanden. Plötzlich nahm ich einen neuen Geräusch wahr – das Geräusch von Schritten, von hastigen Bewegungen. In einem Moment des Schreckens bemerkte ich, dass die Aufmerksamkeit der Mafiamitglieder auf mich gelenkt war. Der Verlust von Lee konnte nicht umsonst gewesen sein; er musste in Sicherheit sein!
Und dann, wie ein Lichtstrahl, tauchte Changbin auf, gefolgt von Hyunjin und anderen. „Da bist du!", rief Changbin, unbeeindruckt von der Gefahr um uns herum. „Wir holen dich hier raus!"

Die Welt um mich herum verschwamm, als ich versuchte, etwas zu sagen, um sie zu warnen. Doch ich war gefangen in meiner eigenen Ohnmacht. Ihre Stimmen, ihre Energien, sie waren wie ein Fluss der Hoffnung, der in mir floss. Ein Teil von mir wollte aufspringen, wollte sie daran hindern, sich in diese Gefahr zu begeben, doch ich konnte nicht.
Und dann hörte ich den Schuss. Ein Knall durchbrach die Luft und die Schreie wurden lauter. Atemlos rief ich erneut: „Lee!" Alles in mir schrie nach Angst, als ich das Gefühl hatte, die Dunkelheit über mich zu kommen, und ich konnte nur hoffen, dass sie es schaffen würden, egal, was auch passierte.

Lee Know POV:
Die Gruppe kämpfte mit unbändiger Entschlossenheit, als wir Felix endlich befreiten. Doch bevor wir uns richtig erholen konnten, standen wir den Feinden gegenüber, die uns zuvor in die Enge getrieben hatten. Die letzten Sekunden des Kampfes dehnten sich quälend in die Länge, und mein Herz raste in meiner Brust. Ich wusste, wir mussten es bis zum Ende durchziehen. Mit einem letzten, gemeinsamen Schuss gelang es uns schließlich, die verbleibenden Mafia-Mitglieder zurückzuschlagen und unseren Freund in Sicherheit zu bringen.

Als wir zurück an den sicheren Ort kehrten, war die Erleichterung förmlich greifbar. Wir umringten Felix, der endlich wieder bei uns war, und das Gefühl des Sieges überwältigte uns. Doch ich wusste, die Nacht war noch lange nicht vorbei.
Gerade als wir unseren triumphalen Moment feiern wollten, hallte plötzlich ein Schuss durch die Luft.

Der Klang schnitt durch die Stille wie ein Messer, gefolgt von dem schrecklichen Geräusch, als Felix zu Boden fiel. „Felix!" schrie ich, die Panik übermannte mich, während ich mich sofort zu meinem verletzten Bruder stürzte. Die Welt um mich herum zerbrach in Chaos, als wir die Quelle des Schusses entdeckten – Hyunjin, der kalt und berechnend mit der Waffe in der Hand dastand.

„Hyunjin, was tust du?!" rief ich verzweifelt, während ich versuchte, Felix zu helfen, seine Wunden zu sehen und zu verbinden. Mein Herz raste vor Angst und Wut, als ich in Hyunjins Blick sah, dass er nicht mehr der Freund war, den ich gekannt hatte. Stattdessen blickte er mich mit einer eisigen Kälte an, die ich nicht begreifen konnte.

Mit einem bitteren Lächeln begann Hyunjin zu sprechen: „Ihr habt wirklich geglaubt, ich würde die Mafia verraten? Das war alles Teil des Plans. Ich habe euch benutzt, um die Konkurrenz auszuschalten und die Macht an mich zu reißen." Seine Worte schlugen wie eine Welle aus Enttäuschung über uns ein, die mich fast umwarf. Ich konnte nicht fassen, was ich hörte.

Ein eisiger Wind schien durch die Gruppe zu ziehen, als die Realität unseres Verrats uns überkam. Die Enttäuschung brannte in meiner Brust, und meine Wut wuchs ins Unermessliche. Felix lag verletzt am Boden, und ich war fest entschlossen, alles zu tun, um ihn zu schützen. „Das wirst du bereuen, Hyunjin", sagte ich mit fester Stimme. Ich stellte mich zwischen ihn und Felix, bereit, alles zu riskieren.

Die gesamte Umgebung war von einem Gefühl des bevorstehenden Konflikts und unendlicher Trauer durchzogen. Wir hatten gegen alle Widrigkeiten gekämpft, um Felix zu befreien, und doch war der größte Feind auf einmal direkt vor uns. Dieser Verrat schnitt tiefer als jede Wunde, die ich bisher gekannt hatte. Der Kampf war nicht nur um das Überleben, sondern jetzt auch um das, was geblieben war – Freundschaft, Loyalität und das, was wir uns aufgebaut hatten. Ich war bereit zu kämpfen, nicht nur für Felix, sondern auch für die Wahrheit, die in dieser dunklen Nacht ans Licht kommen musste.

Missing Hearts - Straykids ff Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt