Part 12

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... ich einen Knall aus dem Wohnzimmer höre. Mama und ich eilen ins Wohnzimmer und was ich dort sehe, ist so mit das schlimmste, was ich jemals gesehen habe. Mia liegt bewusstlos auf dem Boden und Klara weint bereits. Ich knie mich sofort neben Mia und nehme ihre Hand in meine. Syd sitzt auf der anderen Seite von Mia und versucht sie anzusprechen.

Lou: Mum, ruf den Krankenwagen!

Sage ich panisch. Mum zückt ihr Handy und geht Richtung Küche. Leon schnappt sich Lio und geht mit ihm in sein Zimmer, damit er das hier nicht so sieht. Mama setzt sich mit Klara auf unser Sofa und versucht, sie zu beruhigen.

Syd: Fährst du im Krankenwagen mit? Ich glaube, das würde sie so wollen.

Ich nicke und lächle etwas, weil ich mich wirklich darüber freue.

Zwei Stunden später und Syd, Klara und ich sitzen immer noch im Wartebereich des Krankenhauses. Ich schaue dauernd auf die Uhr, aber die Zeit geht gar nicht vorbei. Immer wieder laufen Ärzte und Ärztinnen den Gang hoch und runter, aber keiner richtet sich an uns.

Klara: Das kann doch nicht wahr sein!

Sagt Klara plötzlich etwas lauter.

Syd: Hey, alles wird gut, Schatz. Wir werden sicherlich bald etwas wissen, ok?

In dem Moment kommt ein Arzt auf uns zu und bleibt vor uns stehen. Wie auf Reflex stehen wir drei alle gleichzeitig auf.

Arzt: Sie sind Angehörige von Mia Bühl, richtig?

Syd: Richtig.

Arzt: Frau Bühl hatte eine Blinddarmentzündung, deshalb mussten wir sie Notoperieren. Sie ist stabil und so weit sieht alles hervorragend aus. Sie schläft noch, aber sollte in den nächsten Minuten aufwachen, also können sie, wenn sie möchten, zu ihr. Sie liegt im Zimmer 22.

Klara: Vielen Dank.

Der Arzt verabschiedet sich von uns und wir eilen in ihr Zimmer. Ohne zu klopfen, reißt Klara die Tür auf und somit sehen wir sie da liegen. An verschiedenen Kabeln und total blass.

Klara: Oh Gott!

Klara fängt wieder an zu weinen, weshalb Syd sie in ihre Arme schließt und sie tröstet. Dadurch, dass das hier ein Einzelzimmer ist, sind wir alleine und ungestört. Syd setzt sich mit Klara in ihrem Arm auf zwei Stühle am Fenster, während ich mich auf den Stuhl neben Mias Bett setze und ihre Hand in meine nehme. Sanft streichle ich mit meinem Daumen über Mias Handrücken.

Lou: Wir sind bei dir, hörst du?

Sage ich leise zu ihr. Es vergehen noch einige Minuten, bis Klara sich beruhigt hat, aber Mia ist noch nicht wach. Plötzlich zuckt ihre Hand, die ich immer noch in meiner halte. Wenige Sekunden später öffnet sie ihre Augen und schaut sich verwirrt um.

Lou: Hey, Süße.

Sage ich etwas leiser, was sie zu mir schauen lässt.

Mia: Was ist passiert?

Lou: Du hattest eine Blinddarmentzündung, deshalb musstest du operiert werden. Deine Werte sind jetzt aber super.

Sie schaut etwas erleichtert. Syd und Klara kommen jetzt auch an ihr Bett und umarmen sie.

Klara: Ich habe mir solche Sorgen gemacht, Maus.

Mia: Sorry, Mami.

Wir vier reden noch eine Weile, bis Klara und Syd sagen, dass sie los wollen.

Mia: Lou, kannst du hier bleiben?

Lou: Ich weiß nicht, ob man das darf.

Syd: Ich kläre das mit den Ärzten.

Lou: Danke, Syd.

Klara und Syd verlassen dann das Zimmer, um mit den Ärzten zu reden. Ich sitze noch immer auf dem Stuhl und halte Mias Hand in meiner.

Mia: Hast du die ganze Zeit gewartet?

Lou: Natürlich habe ich die ganze Zeit gewartet, ich bin auch mit im Krankenwagen gefahren.

Mia lächelt und schließt dann ihre Augen.

Lou: Bist du müde?

Mia: Ja, ich bin zwar noch nicht so lange wach, aber es kommt mir vor, als wäre hätte ich seit zwei Tagen nicht geschlafen.

Lou: Dann schlaf ruhig, das wird dir gut tun.

Mia: Ich will aber nicht schlafen.

Lou: Wieso denn nicht?

Mia: Ich möchte die Zeit, dich ich mit dir alleine habe, doch genießen.

Lou: Das ist süß, aber ich verspreche, wir werden noch ganz viel Zeit gemeinsam verbringen, ok?

Die Tür öffnet sich und Klara streckt ihren Kopf rein.

Syd: Lou, kannst du bitte mal kurz kommen?

Lou: Ja, klar ich komme.

Lou: Ich bin gleich wieder da, Süße.

Ich gebe Mia vorsichtig einen Kuss auf ihre Stirn und verlasse dann das Zimmer. Hinter mir schließe ich die Tür wieder, damit Mia ihre Ruhe hat.

Klara: Also Syd und ich haben mit den Ärzten geredet und du darfst heute Nacht bei Mia bleiben. Stand jetzt wird Mia morgen auch wieder entlassen. Pass bitte auf sie auf, du tust ihr unglaublich gut.

Syd: Was Klara damit meint: Ihr müsst zusammenkommen.

Klara: Syd!

Sagt Klara entsetzt und boxt ihrer Frau auf den Arm, was uns alle zum Lachen bringt.

Lou: Ich werde auf sie aufpassen, das verspreche ich euch. Ich schreibe euch dann nachher nochmal, eure Nummern habe ich ja schon.

Klara: Super, das machen wir so. Schlaf schön, Große.

Klara zieht mich in ihre Arme und ich kann ihre Besorgnis spüren. Danach umarme ich noch Syd. Die beiden fahren dann zurück zu uns nach Hause und ich öffne vorsichtig und leise die Tür zu Mias Zimmer, weil ich nicht weiß, ob sie vielleicht schon schläft. Und tatsächlich: Mia schläft friedlich, also setze ich mich auf den Stuhl und schreibe in unsere Familien Gruppe( Obi, Lea, Leon, Lio, Lou).

Lou: Hey, Klara und Syd werden euch gleich alles erzählen, wenn sie nach Hause kommen, aber ich wollte mich kurz bei euch melden. Uns geht's gut, also macht euch bitte keine Sorgen. Wir sehen uns morgen. Hab euch lieb, Lou.

Nachdem ich das geschickt habe, sehe ich, dass Luna mir geschrieben hat.

Luna: Hey Lou, es tut mir leid, wie alles gelaufen ist. Können wir bitte mal reden? Ich vermisse dich.

Ich antworte nicht, weil ich dazu echt keinen Nerv habe. Stattdessen lege ich mich vorsichtig zu Mia ins Bett und denke, ich schlafe jetzt entspannt ein, wache morgen auf und gehe mit Mia nach Hause, aber diese Nacht sollte zur schlimmsten meines Lebens werden.


Lou Oberdorf- Born this wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt