Part 16

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Luna begrüßt Mama, Mum nicht, weil ich nicht weiß, wo sie steckt. Wir beiden gehen dann in mein Zimmer und setzen uns auf mein Bett.

Luna: Lou, es tut mir leid, wie es gelaufen ist. Es tut mir leid, dass ich dir nicht von Leon und mir erzählt habe und, dass du es dann so rausbekommen musstest. Ich weiß, dass ich einen Riesenfehler gemacht habe, weil wir uns immer alles erzählen, und es tut mir wirklich leid. Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst, denn ich vermisse dich wirklich schrecklich dolle.

Ich schaue auf meine Hände und weiß nicht so wirklich, was ich sagen soll.

Luna: Lou, ich meine das wirklich ernst, bitte du-

Weiter kommt sie nicht, weil sie in Tränen ausbricht. Ich rutsche zu ihr und nehme sie in meinen Arm und so verweilen wir auch eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hat und wir uns lösen.

Lou: Hör mir zu; du hast mich verletzt und das nicht nur ein bisschen, sondern sogar ganz schön dolle. Ich dachte wirklich, dass wir uns immer alles erzählen können. Das Ding ist, hättest du es mir von Anfang an erzählt, hätte ich mich sicherlich damit abfinden können und hätte euch unterstützt, aber es so rauszufinden, war überhaupt nicht schön. Leon ist mein Zwilling und du meine beste Freundin und euch gemeinsam als Verliebte zu sehen, ist schräg genug, aber wenn das die eigene beste Freundin nicht mal erzählen kann, dann ist das noch viel schlimmer und weil es ja noch nicht genug war, musste ich euch ja auch noch beim Küssen sehen. Luna, ich brauche einfach Zeit, ok? Bei mir läuft es in meinem Leben sowieso gerade nicht so perfekt und da brauche ich nicht noch zusätzlich jemanden, der er verstärkt. Verstehe mich nicht falsch, ich habe dich immer noch lieb und das werde ich auch immer tun, aber ich brauche erstmal eine Pause von uns.

Luna verliert wieder vereinzelte Tränen, bevor sie anfängt zu reden.

Luna: Ich kann dich natürlich verstehen, aber es tut trotzdem weh, diese Worte gerade aus deinem Mund zuhören. Ich werde dir die Zeit geben, die du brauchst und vielleicht kommen wir irgendwann wieder zu dem Punkt zurück, an dem wir einst standen.

Ich begleite Luna zur Tür und wir verabschieden uns. Eigentlich will ich die Treppen wieder hoch, aber jemand greift nach meiner Hand. Ich drehe mich um und sehe Leon vor mir.

Lou: Was ist?

Sage ich kalt und genervt.

Leon: Lou, bitte lass uns mal reden, du kannst mich nicht für den Rest deines Lebens ignorieren.

Lou: Du erzählst mir nicht, was ich kann und was nicht, wenn du mir verheimlichst, dass du etwas mit MEINER besten Freundin hast!

Sage ich etwas lauter und renne die Treppe hoch. Ich schmeiße mich in mein Bett und weine. Ich weine und schreie und würde am liebsten tief im Boden versinken und nie wieder herauskommen, aber da öffnet sich meine Tür.

Lou: Geh raus!

Schreie ich, ohne zu wissen, wer es ist. Die Tür schließt sich wieder, weshalb ich erst denke, die Person hat mein Zimmer wieder verlassen, aber plötzlich setzt sie sich neben mich auf mein Bett. Ich hebe meinen Kopf an und schaue nach links, wo ich Mum neben mir sehe. Sie schaut mich verweint an, was mich sofort vom Weinen abhält. Ich wische mir schnell meine Tränen weg und setze mich auf.

Lou: Was ist denn los, Mum?

Sage ich ruhig.

Obi: Lou, ich frage dich jetzt eine Frage und ich möchte, dass du mir diese ehrlich beantwortest; Habe ich als Mutter versagt?

In ihren Augen sammeln sich wieder tränen, während ich sie geschockt anschaue.

Lou: Hä, wie kommst du denn jetzt darauf?

Obi: Wir streiten in letzter Zeit so oft, aber mit Mama streitest du nie, was ja auch schön ist, aber was mache ich falsch? Und dann die Situation heute Nacht, dass du erstrecht nicht mit mir reden würdest, das hat mich einfach verletzt. Ich bin doch deine Mum und ich liebe dich und möchte nur das Beste für dich, aber du lässt mich gar nicht mehr an dich heran.

Kleine Tränen laufen ihr wieder über ihre Wange und es bricht mir fast mein Herz, denn ich hasse es, wenn Mum weint. Bevor ich antworte, ziehe ich sie in eine lange Umarmung, die sie erwidert.

Lou: Du hast doch nicht als Mama versagt. Es ist nur so, es ist einfach alles ein bisschen viel gerade und da mache ich Dinge lieber mit mir selbst aus und möchte auch nur ungern mit jemandem darüber reden, verstehst du? Mum, ich hab dich lieb, ganz dolle.

Jetzt ist wieder ein Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.

Obi: Dann lasse ich dich jetzt mal wieder in Ruhe.

Sie steht auf und geht zu meiner Tür, doch bevor sie mein Zimmer verlassen kann, liegt mir noch eine Frage auf dem Herzen.


Lou Oberdorf- Born this wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt