Part 5

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Dann gehe ich runter und sehe, dass alle außer Leon schon am Tisch sitzen, also setze ich mich dazu.

Lou: Wo ist Leon? Ist er noch nicht zurück gekommen?

Obi: Wir hatten gehofft, du weißt etwas.

Lou: Ich rufe ihn kurz an.

Ich gehe also wieder hoch und wähle seine Nummer. Nach ein paar Sekunden geht er dran.

Leon: Hallo Schwesterherz.

Lou: Wo steckst du? Es ist schon nach um sieben.

Leon: Ähm, das erkläre ich dir ein anderes Mal, ok?

Lou: Komm jetzt heim.

Leon: Jo, ich bin in 20 Minuten da.

Lou: Gut.

Dann lege ich auf und gehe zurück zum Tisch.

Lou: Er ist in 20 Minuten da.

Lea: Danke, Schatz.

Wir räumen gerade den Tisch ab, als es klingelt.

Obi : Gehst du ?

Lou : Ja.

Ich gehe zur Tür und öffne sie. Mein Bruder steht vor mir und sieht ziemlich glücklich aus.

Lou: Wieso bist du so glücklich?

Leon: Wieso sollte ich nicht glücklich sein?

Lou: Boar, vergiss es.

Ich lasse ihn rein und setze mich zu Lio aufs Sofa. Als Leon die Treppe hoch will, zieht Mama ihn zurück.

Lea: Wo warst du?

Fragt sie ihn streng.

Leon: Draußen.

Lea: Wieso hast du dich nicht gemeldet?

Sagt sie etwas lauter.

Leon: Hab ich vergessen.

Lea: Du hast für die nächste Woche Hausarrest.

Leon: Ist das jetzt dein Ernst?

Sagt Leon genervt.

Lea: So redest du nicht mit mir! Und jetzt geh auf dein Zimmer!

Schreit sie ihn an. Lio kuschelt sich an mich und das macht er normalerweise nie, weil ich ja ein „Mädchen" bin und Schwestern ja sowieso uncool sind.

Lou: Es ist doch alles gut, sie war nur so zu ihm, weil sie sich Sorgen gemacht hat.

Lio: Meinst du?

Lou: Weiß ich!

Er lächelt mich an und schaut dann wieder auf sein Handy. Seit Oma Krebs hat, will Mama auf alle aufpassen und reagiert dann manchmal über. Ich stehe auf und sehe, wie Mama und Mum in der Küche stehen und sich innig umarmen. Ich schmunzle und gehe dann zu Leons Zimmer. Nachdem ich geklopft habe, öffne ich die Tür.

Lou: Hey, ich bin's, darf ich reinkommen.

Leon: Wenn du Mama nicht im Schlepptau hast.

Sagt er und lacht dann. Ich schließe die Tür hinter mir und setze mich auf seinen Boden.

Lou: Du weißt, dass sie das nicht so gemeint hat.

Leon: Ja ich weiß ja, dass sie nur auf alle aufpassen will, aber meine Güte, ich bin 16.

Lou: Ja, ich weiß doch, aber du musst dich auch in sie hineinversetzen.

Leon: Ja, ist schon gut.

Lou: Vielleicht kann ich ja ein gutes Wort für dich einlegen und du hast möglicherweise keinen Hausarrest.

Leon: Danke.

Lou: Aber nur, wenn du mir erzählst, was du gemacht hast, du kannst mir nämlich nicht erzählen, dass du mit den Jungs draußen warst.

Leon: Ja, ok du hast ja Recht, ich war mit Luna draußen.

Lou: Mit Luna? Mit meiner Luna?

Leon: Ja, mit deiner Luna.

Lou: Wieso das denn und was habt ihr gemacht?

Leon: Wir... also, es tut mir leid.

Lou : Was tut dir leid?

Frage ich ihn verwirrt, weil ich gar nichts mehr verstehe.

Leon : Dass ich...

Lou : Dass du was ?

Sage ich etwas lauter.

Leon : Dass Luna und ich uns geküsst haben und ich in sie verliebt bin.

Sagt er und schaut mich dann unsicher an. Bitte was?

Lou: Du hast was?

Sage ich laute und schaue ihn überrascht an.

Leon: Lou, ich weiß, dass sie deine beste Freundin ist, aber-

Lou: Nichts aber, hör auf!

Schreie ich ihn an.

Leon: Lou, bitte.

Lou: Nein, du bist ein Arschloch! Ein verdammtes Arschloch!

Schreie ich mit Tränen in meinen Augen. Ich öffne seine Zimmertür, knalle sie hinter mir wieder zu, öffne meine Zimmertür und knalle sie ebenfalls wieder zu.

Obis Sicht:

Ich sitze gerade mit Lea und Lio auf dem Sofa. Lio spielt etwas an seinem Handy und ich unterhalte mich mit meiner Frau.

Lea: Weißt du noch, als wi-

„ Nein, du bist ein Arschloch! Ein verdammtes Arschloch!" schreit Lou aus Leons Zimmer. Dann knallt erst eine Tür und dann eine zweite. Lio schaut mich überrascht an.

Lio: Wieso ist Lou so sauer?

Obi: Ich habe keine Ahnung.

Lea: Soll ich mal nach ihr schauen?

Obi: Nein, lass ihr ein bisschen Zeit.


Lou Oberdorf- Born this wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt