Part 4

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Lous Sicht:

Ich wache auf und merke, dass ich in Mamas Armen liege. Sie schläft und sieht ziemlich entspannt aus. Ich lächle und gebe ihr einen Kuss auf ihre Backe, um sie zu wecken. Sie öffnet langsam ihre Augen und lächelt mich an.

Lou: Ich dachte, ich wecke dich lieber, damit du heute Abend noch schlafen kannst

Lea: Danke, Schatz.

Wir stehen dann beide auf und ich nehme noch meine heiße Schokolade mit, die mittlerweile schon kalt ist. Unten angekommen, setzen wir uns aufs Sofa zu Mum und Lio.

Lea: Lio Schatz, wollen wir mal reden?

Lio schaut unschlüssig, aber als Mum ihm einen Ruck gibt, steht er auf und die beiden gehen in sein Zimmer. Ich setze mich neben Mum und muss an Lunas Worte denken. Sie schreit mich normalerweise nie an und erst recht nicht, wenn es nur beim Training ist.

Obi: Also warum bist du vorhin nicht einfach wieder mit Vivi nach Hause gefahren?

Lou: Müssen wir jetzt darüber reden?

Obi: Ja.

Lou: Mann, warum?

Obi: Weil ich es wissen will.

Lou: Ich will aber nicht darüber reden.

Obi: Lou.

Sagt sie etwas strenger.

Lou: Boar, du nervst.

Sage ich genervt und stehe auf.

Obi: Lou, ich bin immer noch deine Mum.

Ich verdrehe meine Augen und gehe die Treppen hoch in mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf mein Bett fallen und nehme mein Handy in die Hand, als meine Zimmertür auch schon wieder aufgeht.

Obi: Ich rede mit dir.

Lou: Lass mich doch einfach in Ruhe!

Obi: Lou, du sagst mir jetzt, was passiert ist.

Lou: Nein, verdammt nochmal.

Ich stehe auf und drücke mich an ihr vorbei.

Obi: Wo willst du hin?

Lou: Weg von dir!

Rufe ich, ziehe meine Schuhe an und verlasse unser Haus. Ich laufe durch den Park und setze mich auf eine Bank, wie ich es oft mache. Ich atme die kalte Luft ein und denke nach. Ich will mich ja nicht mit Mum streiten, aber ich habe gerade echt kein Bock, mit ihr darüber zu reden. Was mich aber noch viel mehr beschäftigt, ist die Luna Sache. Normalerweise hätte sie mich gefragt, was los ist oder, ob ich über etwas reden möchte, aber heute nicht. Vielleicht hat sie ja eine neue beste Freundin? Oder sie mag mich einfach nicht mehr. Aber was habe ich denn getan? Ich gehe die letzten Tage durch, aber mir fällt einfach nichts ein, was anders gewesen wäre. Ich muss morgen beim Training unbedingt mit ihr reden, sonst macht mich das alles noch verrückt. Ich gehe dann wieder nach Hause und als ich vor der Haustüre stehe, merke ich, dass ich keinen Schlüssel dabei habe, also klingle ich und zu meinem Pech macht auch noch Mum die Tür auf.

Obi: Wo warst du?

Fragt sie mich streng und ich höre sofort, dass sie wirklich sauer ist.

Lou: Ne Runde spazieren.

Obi: Geh in dein Zimmer, ich komme gleich und dann reden wir, hast du mich verstanden?

Ich nicke und gehe dann in den Flur, wo ich meine Schuhe und meine Jacke ausziehe. Danach gehe ich in mein Zimmer und setze mich auf mein Bett. Lange muss ich nicht warten, bis die Tür aufgeht und Mum rein kommt.

Lou: Mum, es tut mi-

Obi: Nein Maus, mir tut es leid.

Ich bin etwas überrascht, weil ich dachte, dass ich jetzt Ärger bekommen würde. Sie kniet sich vor mich und nimmt meine Hände in ihre.

Obi: Es tut mir leid, dass ich dich so dazu gezwungen habe, mit mir zu reden. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du nicht über alles mit mir reden möchtest, das habe ich früher auch nicht mit Oma gemacht. Ich möchte nur, dass es dir gut geht und, dass du weißt, dass ich dich lieb hab. Wenn du nicht mit mir reden möchte-

Lou: Mum, es reicht.

Unterbreche ich sie und sie schaut mich gespannt an.

Lou: Ich hab dich doch auch lieb und das weißt du auch. Ich weiß, dass ich mit dir über alles reden kann und das tue ich auch, wenn ich mich danach fühle, aber ich hatte vorhin einfach nicht den Nerv dafür, ok?

Mum steht auf und drückt mir einen Kuss auf meine Stirn.

Obi: Ich gehe dann mal, bevor ich dich noch nerve.

Sagt sie mit einem kleinen Lächeln auf ihren Lippen und dreht sich um, aber ich stehe auf, drehe sie wieder zu mir und umarme sie.

Lou: Danke, Mum.

Obi: Wofür?

Lou: Dass du meine Mum bist.

Wir lösen und voneinander und lächeln beide.

Obi: In 10 Minuten gibt's Essen.

Lou: Ok.

Dann geht sie wirklich aus meinem Zimmer und ich nehme mein Handy in die Hand und sehe, dass Kelly mir geschrieben hat.

Kelly: Hey Lou, ich wollte fragen, wie es dir geht. Nimm dir das nicht so zu Herzen, was Luna vorhin im Training gemacht hat, ok? Ihr seid beste Freunde und unzertrennlich, das sieht sogar ein Blinder. Leni, Sara und ich sind immer für dich da. Hab dich lieb.

Ich lächle, weil ich wirklich froh bin, solche Freunde zu haben.

Ich: Hey, danke für deine lieben Worte, das bedeutet mir echt viel. Ich wollte morgen nach dem Training mal mit ihr reden.

Kelly: Ok, das hört sich nach einem Plan an. Hast du danach schon was vor, oder wollen wir gemeinsam in unser Lieblings Café?

Ich: Ja, gerne. Ich freu mich, bis morgen.

Kelly: Bis morgen, Lou.


Lou Oberdorf- Born this wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt