Nicolai
Schon wieder ein seltsamer Brief, den ich um Mitternacht in meinem Eingangsbereich vorfinde, der mich abrupt, aus meinem Halbschlaf reißt. Langsam fing ich wirklich an zu glauben, dass irgendwer eine sehr kranke Obsession mit Celia hatte und sie um jeden Preis für sich gewinnen wollte, egal wie sehr sie das vielleicht beängstigen würde. Allein das der Kerl uns beim Schießplatz zugesehen hat, wie ich dicht hinter ihr stand und sie berührt habe, war wie Musik in meinen Ohren. Anscheinend schien es ihn nämlich dezent zu stören, dass ich sie so sehr begehre, auch wenn ich es natürlich nicht sollte, definitiv nicht. Für uns beide würde das alles kein glückliches Ende nehmen, auch wenn, dass alles vorbei wäre und wir endlich von den ganzen Problemen befreit wären.
Aber auch wenn ich nur darüber nachgedacht hätte, wäre der Gedanke absolut absurd und außerdem hätte das alles so oder so keine Zukunft für uns. Ihr Leben und meines, sind zwei Welten, die sich niemals miteinander vermischen würden. Einfach zu unterschiedlich, in jederlei Hinsicht. Dann sah ich wieder auf den Brief und die Geschenke in meiner Hand zurück, anstatt weiter in Trance zu sein. Doch ich erzählte ihr nichts von den Mysteriösen Geschenken und Briefen, die ihr dieser komische Stalker zuschickte und das jetzt schon mehrere Male. Doch jedes einzige Mal werden die Zeilen bedrohlicher und fordernder. Dieses Mal jedoch, war etwas ganz neues und besonders dabei. Ein Strauß, mit weißen Rosen und eine kleine Schatulle, in der eine Kette mit einem Blumenanhänger steckte. Dann erinnerte ich mich wieder an diesen grässlichen Kosenamen. Flower. Dieser war in jedem einzeln Brief vertreten und schaffte es immer mir ein Unwohlsein im Magen aufsteigen zulassen. Ich fuhr mit dem Finger über den Anhänger und sah ihn mir etwas genauer an. Auf der Rückseite des Anhängers, war sogar etwas eingraviert.
»Auch wenn wir getrennt voneinander sind, wird die Anziehung am Ende stärker sein.«
Der Satz war irgendwo auf eine Art düster, aber auch etwas Liebe steckte dahinter, doch wenn ich überlegte, von wem dieser kranke Scheiß kam, wollte ich am liebsten eher kotzen und alles in den nächsten Mülleimer schmeißen. Doch dieses Mal verspürte ich das Verlangen, ihr die Sachen persönlich zu bringen. Nach der Sache beim Schießplatz und auch am Morgen davor, haben wir kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt. Sylvain begutachtete mich seit dem jeden Tag sehr komisch, doch ich ließ mich nicht aus meiner Alltäglichen Ruhe bringen und tat einfach so, als wäre alles völlig normal. Genau Nicolai, als hättest du sie nicht gefickt und sie nicht kommen gelassen hast, um dann nach dem Vorfall vom Schießplatz ihr das Gehirn rauszuvögeln. Tatsächlich habe ich mein Versprechen eingehalten und aus meinem Namen wurde ein Schrei, den ich nicht mehr aus meinem Gedächtnis bekam.
Eigentlich, war Celia für mich etwas komplett verbotenes, was sie immer noch ist, dennoch habe ich meine eigene Regel gebrochen und das zugelassen, was ich von Anfang an nicht wollte. Meine Gefühle. Ich habe dem berauschenden Gefühl nachgegeben und mich von der Situation und Celia's scharfem Aussehen leiten lassen. Und Scheiße, dass war der beste Sex, den ich seit langem hatte. Ich habe schon viele Frauen gefickt, sie sahen alle unterschiedlich auf ihre eigne Art schön aus, doch in einer Sache waren sie alle gleich. Sie wollten mich für diese eine Sache und das ununterbrochen, weil sie den Schmerz, den sie eigentlich, tief im inneren fühlten ,verdrängen wollten. Celia ist nicht so eine. So war sie noch nie und so würde ich sie auch niemals einschätzen. Sie sucht sich explizit die Personen aus und hüpft der Menge nicht hinterher. Vor allem rennt sie nicht allem und jedem nach, der ihr in die quere kommt. Sie ist bildhübsch und einfach einzigartig.
Ihr blondes Haar, was sich wellig über ihre Schultern legt, die Grübchen, die sich bilden, wenn sie mich grinsend ansieht, aber auch diese wohlgeformten Lippen, die in einem zarten rosa schimmern, über die ich so gerne noch einmal lecken würde. Scheiße. Ich durfte so nicht denken. Allein, dass ich ihren zarten Körper auf diese Art gespürt habe, wie kein anderer, gehörte schon verboten für jemanden wie mich. Ich versuchte die Gedankengänge zu Seite zu schieben und mich auf diese seltsamen Geschenke konzentrieren. Doch am Ende entschied ich mich wie immer dafür sie im Mülleimer zu entsorgen. Es brachte nichts ihr die Wahrheit zu erzählen, dass würde alles nur noch komplizierter machen und neue Probleme mit sich bringen.
Mit meinen Händen fuhr ich mir frustriert durch die Haare und rieb mir verzweifelt über das Gesicht. Warum war das alles nicht einfach einfacher? Doch ich wusste, dass ich so keine weiteren Antworten auf all das hier kriegen würde. Irgendwann würde mir das alles zu Kopf steigen und mich endgültig in ein Loch zu all den anderen bösen Erinnerungen ziehen. Wenn ich alleine nur daran dachte, was Celia noch alles nicht über uns wusste und wie viel wir ihr über ihre eigene Vergangenheit mit uns und auch von sich selbst verschwiegen, würde sie uns nicht einmal mehr mit dem Arsch anschauen. Das ist mit unter einer der schweren Gedanken, die mich Nachts nicht schlafen lassen.
Meine Glieder wurden mit jeder Sekunde schwerer und meine Augen drohten auch jeden Moment zuzufallen. Also entschied ich mich, in Richtung Ausgang zu gehen, als sich Arme um mich schlingen und mich bei sich halten. Celia steht hinter mir und hält mich fest an sich gedrückt. »Geh bitte nicht, Nicolai«, flehte sie und sah mich mit ihren großen Kulleraugen an. Irgendwie konnte ich ihr diesen Wunsch nicht abschlagen und alles in mir sträubte sich diesem Gefühl nicht nach zu gehen, doch ich musste endlich anfangen das richtige zutun. Bei Natalya habe ich schon zu viele Wahrzeichen übersehen, doch bei Celia soll mir dass nicht noch ein zweites mal passieren. Ich ließ von ihr ab ohne ein Wort zu sagen und bewegte mich weiter in Richtung Ausgang, doch nun stand sie vor mir und zog mich zu sich hinunter in einen Kuss, der mich in eine andere Dimension schoss. Ich war wie weggetreten. Sie ließ mich immer wieder aufs neue Dinge fühlen, die ich so von mir einfach nicht kannte.
Ihr Kuss war neckend und doch, sehr bestimmend und drängend. Als ich meine Zunge zwischen ihre Lippen schiebe und sie diese mit ihrer eigenen umschließt, keucht sie heißer auf. »Ich muss wirklich ins Bett, kotyonok«, erinnere ich sie, während ich von ihr ablasse und ihre geschwollenen Lippen betrachte. Dann schlang sie noch ein letztes Mal ihre Arme um mich, während ich ihren Duft tief in meine Nase einzog. Sie roch so gut, dass ich am liebsten stundenlang bei ihr stehen würde, doch ich musste wirklich endlich gehen, bevor ich noch viel größere Fehler beging. Ich sollte nicht einmal mehr im Bunker herumschleichen, sondern schon längst in meinem Haus, in meinem Bett liegen und die Augen geschlossen haben. Zum Schluss, hauchte ich ihr einen Kuss auf ihre Stirn und verließ endlich den Bunker.
Wo habe ich mich nur wieder rein gebracht?
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Xoxo Blossom💋
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Secret Murder
RomanceBIS ZUM 1.12 IN DER VERSION 𝐂𝐞𝐥𝐢𝐚 & 𝐍𝐢𝐜𝐨𝐥𝐚𝐢 Eine Anonyme Person die, die Spielzüge in der Hand hat. Nur er entscheidet, wie es am Ende ausgehen wird. Doch keiner weiß, wer er ist und wie viel Macht er tatsächlich über alle hat. Celia Mor...