𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑𝟎

35 4 0
                                    

Celia

Der Himmel hatte ein leichtes rosa angenommen, die Sonne ging am Horizont schon langsam unter. Wir entschieden uns dafür, dass wir eine Nacht im Hotel verbringen würden, da die Heimreise jetzt einfach für uns alle zu anstrengend wäre. Sylvain fuhr mit Natalya schonmal vor. Er wollte keine Sekunde länger hier bleiben und Natalya hielt es ebenso wenig hier aus, ohne durchzudrehen. Nicolai stand an der Veranda, die Hände am Geländer abgestützt und sah auf das offene Meer hinaus. Ich trat hinter ihn und musterte seinen Gesichtsausdruck. »Woran denkst du gerade?«, ich strich ihm über den Rücken und blickte nun auch aufs Meer hinaus. Es glitzerte im Sonnenschein und hatte eine beruhigende Wirkung. Gerade für eine Sekunde fühlte ich mich wieder normal. Nicht wie in einem Albtraum oder schlechten Horrorfilm. Nicolai tat mir gut, dass wusste ich schon, als sich das was zwischen uns war veränderte. 

»Ich bin nur gerade etwas in Gedanken, für mich ist noch sehr viel nicht geklärt. Es ist für mich alles noch zu frisch, um darüber zu sprechen«, sagte er ernst, sodass sich seine Stirn sich ein wenig in Falten legte. Ich nickte nur stumm und presste mich an ihn. Seine Hände schlangen sich um meinen Körper, als er vor Schmerz zusammenzuckte. Dann fiel es mir wieder ein. Ich knöpfte sein Hemd auf und betrachte die Wunde an seinem Bauch. Die Hämatome konnte man ziemlich deutlich, in einem dunkeln blau-lila mix erkennen. »Nicolai wer zum Teufel hat dir das-«, wollte ich gerade besorgt eine Frage stellen, doch er unterbrach mich direkt mitten im Satz. »Einer der Typen im Restaurant hat mir das zugefügt und mich auf dem Boden liegen gelassen. Ich konnte von Glück reden, dass ich überhaupt laufen konnte. Doch ohne diese Tratsch Tante hätte ich nicht zu dir gefunden. Wahrscheinlich hat er es dadurch selbst nicht überlebt, aber mir hat es sehr viel weiter geholfen«, antworte er grinsend. Dann sah er runter zu seinem Bauch, den er betrachtete, als wäre es völlig normal. 

»Willst du schwimmen?«, fragte er mich plötzlich, während er wieder sein Hemd zuknöpfte und mich dann wieder zu sich zog. Sein Gesicht verharrte direkt an meinem, unser beider Atem verlief synchron miteinander. »Ja«, hauchte ich, doch meine Stimme war mehr wie ein Flüstern. Sein Blick wechselte wieder von meinen Augen zu meinen Lippen, was er immer tat, wenn er mich küssen wollte, doch nicht den Abstand überbrücken konnte. Doch ich überbrückte den Abstand endlich wie von selbst und zog ihn in diesen innigen Kuss, den ich vermisste und gleichzeitig so sehnlich mir erwünschte. Ihn brauchte. Null von Lust geleitet, sondern einfach nur liebend und warm. So voller Liebe und Ehrlichkeit. Ich fühlte mich mehr als geborgen, er war, wie mein zu Hause. Dann ließ er wieder komplett von mir ab und lief mit mir Hand in Hand aus unserem gemeinsamen Zimmer. Der Mann, unten am Empfang begrüßte uns noch einmal freundlich, als Nicolai ihm zunickte und wir durch die Eingangstür verschwanden. 

Gemeinsam liefen wir runter zur Promenade und dann direkt auf den Strand. Der Sand kitzelte angenehm unter meinen Füßen. Man versank förmlich in ihm, doch Nicolai hob mich hoch und rannte mit mir ins Wasser. Ich schrie auf und begann zu lachen. Dann schmiss er mich ins Wasser und grinste. »Das hast du dich nicht gewagt«, sagte ich, als ich wieder aus dem Wasser auftauchte und ihm Wasser entgegen spritzte. »Sei lieber vorsichtig bei dem was du tust, kotyonok«, warnte er mich und lief langsam weiter rein. Ich schwamm etwas umher. Betrachtete die untergehende Sonne. Das Wasser fühlte sich angenehm an, nicht zu kalt, sondern gerade richtig. Nicolai trat dich hinter mich und setzte mich auf seinen Schoß. Ich spürte seinen Atem direkt an meinem Nacken, als er kleine Küsse entlang von meinem Hals verteilte. 

Ich drehte leicht meinen Kopf zur Seite, dass er leichter an meinen Hals gelangte  und genoss diesen Augenblick einfach, nur um zu fühlen. Lebte endlich in dem Moment, ohne auf Ereignisse zurück zu blicken. Endlich fühlte ich mich frei und vor allem sicher. Frei von allen Lasten die auf uns die letzten Monate ruhte, frei von diesem kranken Psycho, der sich immer noch irgendwo dort draußen rumtrieb. Doch davon wollte ich mich nicht beängstigen lassen, er würde mich nicht nochmal kriegen. Nicolai war derjenige, der mich auffing, als ich wieder einmal aufgeben wollte und dachte, dass nichts mehr möglich war, holte uns aus dieser Situation, nur damit wir endlich eine Zukunft bekamen. Denn die hatten wir nun. Gemeinsam. »Celia?«, fragte Nicolai. Ich drehte mich zu ihm um und legte meine Hände um seinen Nacken. Dabei grinste er und versuchte seine Erregung vor mir zu verstecken. Zu spät, ich habe sie schon sehr früh bemerkt. 

Gespannt mustere ich ihn. Mit seinen Finger strich er mir eine blonde Haarsträhne aus meinem Gesicht. Ein paar Wassertropfen tropften mir dabei auf meine Schultern. »Wir haben es geschafft, nach so langer Zeit habe ich nicht nur das Rätsel um meine Schwester gelöst, sondern auch dich gefunden. Du bist die Frau, mit der ich später alt werden will, mit der ich noch so viele schöne Momente erleben will, die ich liebe und das über alles«, begann er. Ich könnte bei seinen Worten schmelzen und lächelte. Dieser Mann machte mich mehr als glücklich, egal wie verrückt man mich jetzt vielleicht halten will. Er ist der einzige, der mir die Freiheit schenkte. Er gab mir das Gefühl ein vollwertiger Mensch zu sein, bei ihm konnte ich, ich sein und das war doch das schönste, was man fühlen konnte, bei Menschen, die man liebt. »Celia ich möchte dich an meiner Seite wissen, jetzt und in alle Ewigkeit. Ich kann dir zwar nicht den größten Luxus versprechen, doch ich kann dir meine Treue und meinen Schutz bieten. Ich habe zwar keinen teuren Diamantring dabei, den du mehr als verdienst, doch du kriegst ihn hinterher. Celia Morelli, willst du meine Frau werden?«, fragte er mich.

Allein das er überhaupt fragte, ob ich seine Frau werden wollte war für mich schon überwältigend. Ich nickte heftig und küsste ich. Ich war von nun an seine Verlobte. Die Verlobte eines kriminellen Detektiven und dennoch liebte ich ihn bedingungslos, genauso sehr wie er mich. Im Augenblick wollte ich nichts anderes als mein Leben mit ihm teilen. Für immer seins sein. Es fühlte sich so verdammt richtig an. Mit ihm fühlte sich alles richtig an. Doch ich wollte nur noch bei ihm sein. Für den Rest meines Lebens. 

Voten und kommentieren nicht vergessen!

Xoxo Blossom💋

Secret MurderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt