Hallooo
Ihr habt vielleicht schonmal von "De-Trans" gehört. Aber tatsächlich soll es hier gar nicht um eine sachliche oder informierende Auseinandersetzung mit dem Thema gehen, sondern ich möchte mich eher auf emotionaler Ebene an euch richten. Mit "euch" meine ich vor allem trans* (und de-trans*) Personen, die das hier eventuell lesen.
Manchmal spürt ihr vielleicht auch diesen Druck. Diesen Druck, dass eure Identität sicher sein muss, sobald ihr sie verkündet, den Druck, der dazu geführt hat, dass ich mehr als zwei Jahre mit meinem Outing gewartet habe. Das hatte in meinem Fall tatsächlich auch eine positive Seite, aber es waren eben schlussendlich auch mindestens eineinhalb Jahre unnötig starke Dysphorie - denn zum Zeitpunkt meines Outings war ich mir seit eineinhalb Jahren sicher.
Und genau dieser Druck lässt auch viele andere Menschen warten.
Tatsächlich sollten Entscheidungen zum Thema Angleichung des Körpers definitiv nicht überstürzt getroffen werden. Genauso ist es bei sozialen Outings wie z.B. in der Schule aus meiner Sicht durchaus ratsam, nicht erst seit ein paar Tagen darüber nachzudenken, ob man vielleicht trans* ist. Aber mit Vertrauenspersonen darüber ins Gespräch kommen können sollte ein Mensch jederzeit, egal, wie sicher die Identität wirkt.
Kommen wir zum Punkt: es ist okay, wenn ihr im Prozess merkt, dass ihr nicht trans* seid. Es ist okay, euch nochmal zu outen, diesmal dann eben doch als cis-Person. Oder ihr merkt, dass ihr zwar trans* seid, aber bsw. keine Transfrau, sondern nicht-binär. Auch dann ist es okay, die Aussage nochmal zu ändern.
Und ich weiß, einem wird nicht das Gefühl gegeben, dass das okay ist. DiE uMsTeLlUnG wAr Ja ScHoN bEiM eRsTeN mAl So ScHwER. Und ja, es ist anstrengend, sich ständig umzustellen, aber es ist noch anstrengender, damit zu leben, dass es einem nicht gut geht.
Wichtiger Anhang aber: wenn ihr ein vollumfängliches soziales Outing durchzieht, solltet ihr euch schon etwas sicherer sein als "ich habe mal drüber nachgedacht". Das heißt nicht, dass ich euch nicht ernst nehme, sondern nur, dass das Hinterfragen des eigenen Geschlechts vor allem in der Pubertät ganz normal ist und nicht gleich eine Trans*identität vorliegt.
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𝐐𝐔𝐄𝐄𝐑 𝐒𝐄𝐈𝐍 | Aufklärung, Erfahrungen, Debatten, Meinungen
RandomSind queere Menschen gleichberechtigt? Lohnt sich der pridemonth? Ist der Stolzmonat inklusiv? Ist Transidentität ein Trend? Ist queer sein eine Entscheidung? Fragen, die man oft hört, ob nun so formuliert oder als Tatsache dargestellt. Fragen...