Heute hatte ich mal wieder so einen süßen Encounter, der mir gezeigt hat, dass die Art, wie Menschen Dinge meinen, Geschlechtsdysphorie in mir auslöst - nicht nur das, was sie sagen.
Ich war in einem Einkaufszentrum auf Toilette, eben auf so einer, bei der man vorher ein bisschen Geld bezahlt, für die Menschen, die da putzen. Da saß eben so eine ältere Person, ich schätze, es war eine Frau, und sie war einfach total lieb.
Ich hab dann mein Geld gezahlt und bin in Richtung Männertoilette gegangen. Sie hat versucht, mich aufzuhalten (nett und nur verbal) und mir zu sagen, dass die Frauentoilette auf der anderen Seite ist. Ich habe sie angelächelt und gesagt, dass ich ein Mann bin, aber dass das manchmal nicht so gut erkannt wird. Sie hat sich freundlich entschuldigt und leicht gelacht, aber ehrlich und nicht spottend oder so.
War diese Situation ein Problem für mich? Nein, natürlich nicht, denn das war ein Missverständnis, welches mir genauso passiert wäre, wenn ich cis-männlich wäre. Denn ich kleide mich genauso, wie ich mich kleiden würde, wenn ich cis-männlich wäre - wobei, nein, wäre ich cis-männlich, würde ich mich vielleicht sogar femininer kleiden. Aber das ist ein anderes Thema. Wie auch immer, diese Situation war absolut kein Problem, sie war sofort gelöst und freundlich.
Wo liegt jetzt der Unterschied zu Situationen, in denen ich tatsächlich Geschlechtsdysphorie empfinde? Ganz einfach: in dieser Situation hat die Frau einfach akzeptiert, dass ich ein Mann bin, ohne nochmal groß was zu sagen, und angenommen, dass es eben ein Missverständnis war.
Andere Situationen sind oft nicht so. Da folgen dann Kommentare wie "oh, das kann ich gar nicht glauben" oder "du siehst aber voll weiblich aus" oder sowas. Als müsste man nochmal draufhauen und unterstreichen, dass ich doch niemals ein Junge sein kann, weil ich nicht den Klischees entspreche. Dazu etwas Kontext: ich habe einen alternativen Kleidungsstil und gefärbte Haare, die mir mittlerweile wieder fast bis zum Kinn gehen.
Und versteht mich nicht falsch, es ist nie schön, misgendert zu werden. Aber wenn die Situation sich schnell auflöst und einfach akzeptiert wird, dass ich halt ein Typ bin, ist das viel angenehmer.
Oft hängt das für mich auch stark mit dem Vibe zusammen. Manche Menschen strahlen einfach aus, dass ihnen das nicht ausversehen oder aus gutem Willen passiert ist - oder sie verbalisieren es sogar. Passiert mir auch oft genug.
Also ja, ich hoffe, euch hat mein kleiner ✨Talk✨ gefallen, wenn ihr öfter sowas wollt, sagt mir gern bescheid :))
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𝐐𝐔𝐄𝐄𝐑 𝐒𝐄𝐈𝐍 | Aufklärung, Erfahrungen, Debatten, Meinungen
RandomSind queere Menschen gleichberechtigt? Lohnt sich der pridemonth? Ist der Stolzmonat inklusiv? Ist Transidentität ein Trend? Ist queer sein eine Entscheidung? Fragen, die man oft hört, ob nun so formuliert oder als Tatsache dargestellt. Fragen...