Was ist Trans*identität?

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Die Frage im Titel mag für einige von euch vielleicht banal wirken - vielleicht auch nicht. Und genau deswegen schreibe ich dieses Kapitel.

Das mag jetzt eventuell so klingen, als wäre ich voll verbittert, was das Thema angeht, aber ich finde es wirklich sehr erschreckend, wie viele Falschinformationen über Trans*identität kursieren und wie viele Menschen einfach irgendwelche komplett falschen Aussagen in die Welt setzen, mit der festen Überzeugung, dass sie stimmen.

Deswegen will ich in diesem Kapitel ein bisschen aufklären und hoffe, dass ihr (wenn ihr das nicht eh schon wisst) danach wisst, was Trans*identität jetzt eigentlich ist.  Vieles davon wird aus meinem eigenen Wissensschatz heraus kommen, aber ich gebe euch natürlich auch einige Quellen an, bei denen ihr das ganze nochmal nachlesen könntet. ^^

Ganz simpel gesagt beschreibt Trans*identität erst einmal nur, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologischen Geschlecht eines Menschen nicht übereinstimmt

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Ganz simpel gesagt beschreibt Trans*identität erst einmal nur, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologischen Geschlecht eines Menschen nicht übereinstimmt. Das heißt, dass ein Körper biologisch männlich sein kann, das gefühlte Geschlecht aber weiblich ist, oder anders herum. Oder das gefühlte Geschlecht ist eben gar nicht in diesem binären Spektrum von männlich und weiblich zu verorten, sondern vielleicht irgendwo dazwischen oder komplett losgelöst davon.

Jeder Mensch kann trans*ident sein - wenn man's ist, dann war man's schon immer, und wenn man's nicht ist, dann wird man's auch nie sein

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Jeder Mensch kann trans*ident sein - wenn man's ist, dann war man's schon immer, und wenn man's nicht ist, dann wird man's auch nie sein.
An dieser Stelle schiebe ich eine kleine Erzählung aus meinem Leben ein: ich bin ja ein Transjunge, und tatsächlich hat sich das schon früher gezeigt. Angefangen damit, dass während der Schwangerschaft meiner Mutter alle dachten, ich wäre biologisch männlich (und ja, das scheint ein Ding zu sein, ich kenne mehrere Transmänner, bei denen das genauso war), bis hin dazu, dass ich immer dachte, ich wäre mal "männlich gewesen und dann zu einem Mädchen umopertiert wurden". Außerdem habe ich spezifische Erinnerungen daran, dass ich mich in einem meiner T-Shirts sehr männlich gefühlt habe und das total mochte, und auch daran, dass ich in der fünften und sechsten Klasse gern "einer von den Jungs" gewesen wäre.

 Außerdem habe ich spezifische Erinnerungen daran, dass ich mich in einem meiner T-Shirts sehr männlich gefühlt habe und das total mochte, und auch daran, dass ich in der fünften und sechsten Klasse gern "einer von den Jungs" gewesen wäre

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Wie genau Trans*identität entsteht, ist nicht genau bekannt. Es gibt jedoch einige Theorien dazu. Die Ärztin Livia Prüll schreibt außerdem: "Die Natur arbeitet mit ganz vielen Bausteinen. Das gilt auch für die Zusammensetzung von Geschlecht. Die Herstellung von Geschlecht bei einem Menschen ist ein komplizierter und sensibler Vorgang. Daher gibt es viele Übergänge und Variationen. Wir wissen mittlerweile, dass es keine „richtigen" Frauen oder Männer gibt. Wir wissen daher auch, dass transidente Menschen nicht krank sind, sondern dass es sich bei diesem Phänomen um eine Normvariante handelt. Allerdings können die Neurobiologen bis heute nicht genau erklären, wie es zur Manifestation des Phänomens kommt. Es gibt allerdings einige interessante Theorien, die weiterhelfen." (Q1)

Um trans*identen Menschen zu helfen, kann man sie diagnostizieren, damit die Krankenkasse ihre Therapien, Behandlungen und Operationen zahlt, wenn sie diese durchführen wollen

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Um trans*identen Menschen zu helfen, kann man sie diagnostizieren, damit die Krankenkasse ihre Therapien, Behandlungen und Operationen zahlt, wenn sie diese durchführen wollen. Das nennt man dann Transition, aber dazu gleich mehr. Jedenfalls diagnostiziert man trans*identen Menschen sogenannte Geschlechtsdysphorie (Q2), also die Inkonkurrenz zwischen dem biologischen und gefühlten Geschlecht, die großes Unwohlsein und viel Unzufriedenheit verursacht. So können trans*idente Menschen z.B. Depressionen bekommen, weil die Belastung zu groß ist, oder sich im Alltag generell sehr unwohl fühlen.

Bis hierher sollte klar geworden sein, dass es nicht schön ist, trans* zu sein und dass man auch nichts dagegen tun kann, da man eben so geboren wird. Genau deswegen gibt es das Angebot der Transition, durch Hormontherapie und Operationen den Körper an das gefühlte Geschlecht anzupassen, sodass man sich wohler fühlt und die Geschlechtsdysphorie minimiert wird. Es gibt tatsächlich ziemlich viele verschiedene Angleichungsmöglichkeiten und ich möchte das Kapitel hier nicht zu sehr in die Länge ziehen, also schaut einfach mal auf dieser Seite hier nach, wenn es euch interessiert:  https://www.regenbogenportal.de/informationen/moeglichkeiten-koerperlicher-geschlechtsangleichung
Ihr müsst ein Stück nach unten scrollen, aber dort ist dann alles übersichtlich erklärt. :)

Im Übrigen kann man nur trans* sein, wenn man Geschlechtsdysphorie hat. Das mal so am Rande.

Das war's dann auch schon wieder mit diesem Kapitel - hier habt ihr noch die zwei Quellen, die ich oben benutzt habe

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Das war's dann auch schon wieder mit diesem Kapitel - hier habt ihr noch die zwei Quellen, die ich oben benutzt habe. ^^

Q1: https://www.livia-pruell.de/transidentitaet-und-diversitaet.html (letzter Zugriff: 03.06.2024)
Q2: https://www.usz.ch/krankheit/transidentitaet/ (letzter Zugriff: 03.06.2024)

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