Als Sophia die Tür zu ihrem Zuhause aufschloss, empfing sie die vertraute Stille. Das Licht in der Diele war gedämpft, und die Möbel standen still und unverändert, als hätten sie die unruhigen Nächte ihrer Tochter beobachtet. Der Geruch von frischem Kaffee, den ihre Mutter gerade aufbrühte, schwebte durch die Luft, doch der Geschmack der Geborgenheit, den dieser Duft einst für Sophia hatte, war verblasst.
„Sophia, bist du da?", rief ihre Mutter aus der Küche, ohne zu wissen, dass ihre Tochter mehr Schatten als Licht mit sich brachte. „Wie war die Schule?"
„Ganz okay", murmelte Sophia und zog ihre Schuhe aus, als sie den Flur entlangging. Der Gang war in ein blasses Licht getaucht, das den Raum kälter erscheinen ließ.
„Du siehst müde aus", bemerkte ihre Mutter, als Sophia die Küchentür öffnete. Sie stand am Herd und rührte in einem Topf mit dampfendem Gemüse. „Hattest du wieder Albträume?"
Sophia schüttelte den Kopf, obwohl es eine Lüge war. „Es ist nichts, wirklich. Nur ein bisschen Stress."
„Stress?" Ihre Mutter stellte den Löffel ab und wandte sich ihr zu, die Stirn gerunzelt. „Das klingt nicht gut. Ich mache mir Sorgen um dich. Du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn etwas nicht stimmt."
„Ich weiß, Mama", antwortete Sophia und setzte sich an den Küchentisch. Der Blick auf das abgedunkelte Fenster brachte ihre Gedanken zurück zu dem Biker mit den glühenden Augen. „Es ist nur... es gibt gerade viel zu lernen. Ich komme mit den Hausaufgaben nicht hinterher."
„Die Schule kann herausfordernd sein, das verstehe ich", sagte ihre Mutter sanft, aber in ihren Augen schimmerte Besorgnis. „Aber du musst auch auf dich selbst achten. Ich erinnere mich, wie es mir ging, als ich in deinem Alter war. Es ist wichtig, die Balance zu finden."
Sophia nickte und ließ ihren Blick auf den Tisch sinken. Sie fühlte sich so weit weg von der Leichtigkeit, die ihre Mutter beschrieb, so weit weg von der Unbeschwertheit, die ihre Freundinnen ausstrahlten. Die Worte ihrer Mutter schienen wie Wasser an einem Felsen abzuprallen - sie drangen nicht in ihr Herz, sondern hinterließen nur eine nasse Stelle des Zweifels.
„Möchtest du, dass ich dir beim Lernen helfe?", bot ihre Mutter an und griff nach einer Notiz mit Sophias Aufgaben.
„Es ist okay, Mama. Ich schaffe das schon", erwiderte Sophia und zwang sich zu einem Lächeln, das sie nicht fühlte. Der Gedanke an die Hausaufgaben fühlte sich weit weniger drängend an als die unheimliche Präsenz, die sie in den letzten Nächten verfolgt hatte.
Ein kurzer Blick in die Küche ließ ihre Augen über die Fotos an der Wand schweifen. Es waren Erinnerungen an bessere Zeiten - Urlaubsfotos, Familientreffen, Momente des Lachens und der Freude. Aber jetzt schienen sie wie ferne Erinnerungen, die in einem anderen Leben lebten.
„Ich mache dir etwas zu essen, während du deine Sachen machst", sagte ihre Mutter und wandte sich wieder dem Herd zu. Sophia beobachtete sie für einen Moment, wie sie mit dem Gemüse hantierte, und spürte einen Hauch von Wärme, der ihr Herz für einen Augenblick erwärmte. Aber dann schlich sich wieder die Kälte der Einsamkeit in ihr Gemüt.
Nach dem Essen zog sich Sophia in ihr Zimmer zurück. Der Raum war ihr Rückzugsort, ein geschützter Raum, aber auch ein Gefängnis ihrer Gedanken. Der Klang des Regens draußen mischte sich mit dem stetigen Puls ihres Herzens, das an die unheimlichen Nächte erinnerte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und versuchte, sich auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren, doch ihre Gedanken drifteten unweigerlich zu dem Biker zurück, dessen Erscheinung sie nicht loslassen konnte.
Es war nicht nur das Geräusch des Motorrads, das sie verfolgte, sondern das Gefühl, als ob dieser mysteriöse Mann mehr über sie wusste, als sie selbst. Was wollte er? Und warum fühlte sie sich so ungeschützt und verletzlich?
Nach einer Weile gab sie auf und lehnte sich zurück. Ihr Blick wanderte zum Fenster, durch das der Regen in starren Strömen herabfiel, als würde die Welt draußen ihre Tränen verbergen. Die Dunkelheit umhüllte das Haus, und Sophia konnte nicht umhin, sich allein zu fühlen, als würde das Licht der Dämmerung die Schatten nur noch verstärken.
Schließlich entschied sie sich, das Licht auszuschalten und sich in ihr Bett zu legen. Die Decke war warm, doch ihre Gedanken blieben kalt und unruhig. Wie ein stummer Zuschauer beobachtete sie, wie ihre Augen schwerer wurden, während sie versuchte, die Erinnerungen an die letzten Nächte zu vertreiben.
Doch bevor sie einschlafen konnte, hörte sie es wieder - das ferne Geräusch eines Motorrads, das sie in die Dunkelheit verfolgte. Diesmal fühlte es sich nicht nur wie ein Traum an, sondern wie ein leises Flüstern, das sie rief. Und in diesem Moment, als die Schatten um sie herum immer dunkler wurden, wusste sie, dass sie nicht mehr länger ignorieren konnte, was sie so fürchtete.
Der Biker war nicht nur ein Produkt ihrer Albträume. Irgendwie war er real, und die Frage war nicht, ob er kommen würde, sondern wann.
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𝔇𝔞𝔯𝔨 𝔯𝔬𝔪𝔞𝔫𝔠 || 𝙏𝙝𝙚 𝙣𝙞𝙜𝙝𝙩 𝘿𝙧𝙞𝙫𝙚𝙧 ||
Ficção Adolescente"The night Driver " ist die Grenzen zwischen Furcht und Verlangen von Dark romance. Begleite Sophia auf ihrem düsteren Weg der Selbstfindung, während sie in das Leben eines geheimnisvollen Bikers gezogen wird, dessen dunkles Geheimnis sie mehr koste...