𝟏𝟒: 𝑫𝒊𝒆 𝑴𝒂𝒈𝒊𝒆 𝒅𝒆𝒔 𝑨𝒖𝒈𝒆𝒏𝒃𝒍𝒊𝒄𝒌𝒔

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Zu Hause angekommen warf Sophia ihre Tasche in die Ecke des Zimmers. Wut und Traurigkeit überfluteten sie. Sie legte die beiden zerknüllten Hälften des Bildes auf ihren Schreibtisch und versuchte, sie mit Klebeband zusammenzukleben. Doch ihre Hände zitterten vor Emotionen, und das Klebeband wollte nicht so recht haften. Mit jeder erfolglosen Versuche wuchs ihre Frustration. Schließlich gab sie auf und fegte mit einer ruckartigen Bewegung das Bild sowie andere Unterlagen vom Tisch.

Die Blätter fielen wie bunte Schmetterlinge zu Boden, aber das Geräusch des Aufpralls konnte die Stille nicht brechen, die in ihr herrschte. Sophia ließ sich auf den Stuhl sinken und verbarg ihr Gesicht in ihren Armen. Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie leise schluchzte. Es war nicht nur die Zeichnung, die sie so verletzt hatte, sondern auch das Gefühl, dass ihre Kreativität und ihr Ausdruck so einfach ausgelacht werden konnten.
Irgendwann übermannte sie die Müdigkeit, und sie schlief auf ihrem Schreibtisch ein, umgeben von dem Chaos ihrer Emotionen. Die Zeit verging, und der Raum wurde still. Der Nachmittag verging, während die Sonne langsam hinter den Wolken verschwand und das Licht im Zimmer gedämpfter wurde.

Am Abend, als die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden war und die Dämmerung das Zimmer in ein weiches, dunkles Blau tauchte, flackerte ein zarter Schatten an der Wand auf. Es war kaum zu sehen, als eine dunkle Gestalt mit leisen, fast unmerklichen Schritten in Sophias Zimmer trat. Es war der Biker, seine Silhouette vom Schein der Straßenlaterne leicht beleuchtet, die durch das Fenster drang.

Sein Blick fiel sofort auf Sophia, die, vor Erschöpfung eingeschlafen, mit dem Kopf auf dem Schreibtisch lag. Strähnen ihres Haares fielen ihr ins Gesicht, und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Um sie herum herrschte ein sanftes Chaos: zerknüllte Blätter und die beiden Hälften der Zeichnung lagen verstreut, wie ein Puzzle, das noch darauf wartete, zusammengesetzt zu werden.

Der Biker blieb einen Moment stehen, betrachtete die Szene und musterte schließlich die Hälften des zerrissenen Bildes. Ein leichtes, amüsiertes Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, als er die Linien und Details erkannte, die Sophia so sorgfältig gezeichnet hatte. Die Gestalt auf dem Bild war er selbst – und sie hatte ihn genau so dargestellt, wie er sich ihr gezeigt hatte: geheimnisvoll, mit einer Aura von Schatten und Rauch.

Er trat näher und hob behutsam eine der Bildhälften auf. Seine Finger berührten das Papier nur leicht, fast ehrfürchtig, als könnte es zerfallen. Für einen Moment schien er etwas sagen zu wollen, doch er schwieg. Stattdessen griff er nach der zweiten Hälfte und legte sie vorsichtig neben die erste, sodass das Bild fast wieder vollständig war.

Langsam und mit leisen Bewegungen zog der Biker ein kleines, silbernes Medaillon aus seiner Tasche hervor. Er schob es vorsichtig zwischen die beiden Hälften des Bildes, sodass es wie ein verborgener Schatz zwischen den Linien lag. Es war ein kleines, schlichtes Medaillon, das an einem feinen Lederband hing und im Licht der Straßenlaterne ein schwaches Glimmen zeigte.

Behutsam schob er das zusammengesetzte Bild näher an Sophia heran und ließ das Medaillon darauf liegen, als würde es das Bild schützen – oder vielleicht sogar die Träume, die Sophia in das Bild eingebettet hatte. Dann blickte er einen Moment auf das friedliche Gesicht des Mädchens, das selbst im Schlaf eine Spur von Traurigkeit trug.

Der Biker richtete sich langsam auf und trat wieder einen Schritt zurück, als hätte er seine Aufgabe erfüllt. Doch bevor er ganz verschwinden konnte, schien Sophia im Schlaf kurz zu zucken. Ihre Hand bewegte sich leicht, als ob sie das Medaillon und das Bild spüren könnte. Ein Hauch eines Lächelns huschte über ihr Gesicht, so flüchtig, dass es fast nicht wahrnehmbar war.

Sophia spürte im Halbschlaf ein fremdes Sophia spürte im Halbschlaf ein fremdes Gewicht auf dem Schreibtisch, etwas Kühles und Glattes unter ihren Fingern. Langsam öffnete sie die Augen und blinzelte in die gedämpfte Dunkelheit. Es dauerte einen Moment, bis sie die verschwommene Gestalt neben sich erkannte – eine Präsenz, die sich seltsam vertraut, fast beruhigend anfühlte. Als sie genauer hinsah, erkannte sie die dunkle Silhouette des Bikers: den Helm tief ins Gesicht gezogen, sodass seine Züge unsichtbar blieben. Nur das matte Glänzen des Visiers fing das schwache Licht der Straßenlaterne ein, die durch das Fenster schien.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 4 days ago ⏰

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