Am nächsten Morgen erwachte Sophia zu dem schrillen Piepsen ihres Weckers, und ohne die übliche Schwere in ihren Gliedern oder das bedrückende Gefühl der letzten Nächte griff sie nach dem Gerät, um es auszuschalten. Es war ein merkwürdiger Morgen. Keine Müdigkeit, keine Traurigkeit, die sie sonst nach den unheimlichen Begegnungen mit dem Biker verfolgt hatte. Stattdessen fühlte sie sich seltsam erfrischt, als hätte sie die Nacht friedlich geschlafen - eine Vorstellung, die sie verwirrte, denn sie wusste, dass sie es nicht hatte.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, und obwohl ein Teil von ihr die düstere Erinnerung an die Nacht nicht abschütteln konnte, war da diese unerklärliche Fröhlichkeit, die sie überkam. Es war, als hätte sie einen schweren Mantel abgelegt, den sie schon viel zu lange getragen hatte.
Mit einem Ruck stand sie auf und schlenderte zu ihrem Kleiderschrank. Heute fühlte sie sich anders. Bunt. Lebendig. Anstatt der dunklen, schlichten Kleidung, zu der sie sonst griff, wählte sie ein Outfit in leuchtenden Farben - eine bunte Bluse und eine eng geschnittene Jeans. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal etwas so Helles getragen hatte. Aber heute war es anders. Heute schien der Tag heller.
Vor dem Spiegel an ihrer Schminkkommode band sie sich ein paar schlichte Armbänder um, strich ihr Haar glatt und betrachtete sich im Spiegel. Für einen kurzen Moment fiel ihr Blick wieder auf die Stelle an ihrem Hals. Dort, wo er sie berührt hatte. Sie hielt inne, ließ die Fingerspitzen erneut über ihre Haut gleiten. Es war nichts zu sehen. Keine Spur. Doch der Eindruck seiner Finger lag noch immer unsichtbar auf ihrer Haut, als hätte er etwas viel Tieferes hinterlassen als nur eine körperliche Berührung.
Sie blinzelte und wandte sich ab, fast wütend auf sich selbst, dass sie erneut daran dachte. „Es war nur ein Traum", murmelte sie leise, als wollte sie sich selbst überzeugen. Sie schob die Gedanken beiseite, entschlossen, das Geschehene zu verdrängen.
„Heute wird ein guter Tag", flüsterte sie und zwang sich zu einem Lächeln, das fast natürlich wirkte. Es fühlte sich richtig an. Sie fühlte sich richtig an. Vielleicht war es vorbei, dachte sie hoffnungsvoll. Vielleicht war der Biker nur ein Traum gewesen, eine dunkle Fantasie, die sie nun hinter sich lassen konnte.
Mit leichteren Schritten verließ sie ihr Zimmer, bereit, sich dem Tag zu stellen, als wäre nichts geschehen. Und tatsächlich - je weiter der Tag voranschritt, desto mehr schien es, als hätte die Dunkelheit der letzten Nächte sie verlassen. Sie lachte mit ihren Freunden, fühlte sich gelöst und frei.
Doch tief in ihrem Inneren, verborgen hinter den bunten Kleidern und dem fröhlichen Lächeln, lag die leise Ahnung, dass dies nur eine Pause war. Sie konnte ihn nicht verdrängen, so sehr sie es auch versuchte. Denn irgendwo, tief in der Nacht, wartete er. Wartete auf sie. Und sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er wiederkam.
"Guten Morgen!" rief Sophia, als sie die Treppe hinunterlief, ihre Schritte leicht und federnd, als wäre die düstere Schwere der letzten Tage plötzlich wie weggeblasen. Ihre Mutter saß bereits am Tisch, beschäftigt damit, den Frühstückstisch zu decken. Ihr Vater war wie immer in seine Morgenroutine vertieft - mit einem halben Marmeladenbrot in der Hand und der anderen Hand, die eifrig durch die Zeitung blätterte, auf der Suche nach den neuesten Börsennachrichten und Sportberichten.
„Was bist denn du so gut gelaunt heute, mein Schatz?" fragte ihre Mutter verwundert und sah sie über den Rand ihrer Lesebrille hinweg an.
Sophia setzte sich an den Tisch, immer noch lächelnd, und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich habe einfach gut geschlafen", sagte sie, ihre Stimme klang leicht, fast beschwingt. „Und irgendwie... ich freue mich einfach auf den heutigen Schultag."
Ihre Mutter warf ihr einen skeptischen Blick zu, während sie den Kaffee umrührte. „Freust dich auf die Schule? Das hört man ja nicht oft von dir. Geht es dir wirklich gut?"
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𝔇𝔞𝔯𝔨 𝔯𝔬𝔪𝔞𝔫𝔠 || 𝙏𝙝𝙚 𝙣𝙞𝙜𝙝𝙩 𝘿𝙧𝙞𝙫𝙚𝙧 ||
Ficção Adolescente"The night Driver " ist die Grenzen zwischen Furcht und Verlangen von Dark romance. Begleite Sophia auf ihrem düsteren Weg der Selbstfindung, während sie in das Leben eines geheimnisvollen Bikers gezogen wird, dessen dunkles Geheimnis sie mehr koste...