Runterkühlen. Ich bitte dich. Wann habe ich angefangen, ihm so dreist ins Gesicht zu lügen?
Griffiths Weg hatte nicht etwa die Treppe bis zu den Waschtrogen geführt, sondern geradewegs in sein Zimmer, nachdem er Guts hinausbeordert hatte. Es hatte lächerlich wenig Zeit gebraucht, bis er sich gegen seine eigenen Finger ergoss und sein Nötigstes tat, um sich mit der Waschschüssel zu reinigen, die auf einer Säule am Eingang des Zimmers stand. Nur um den Kopf freizubekommen. Wieder klar denken zu können. Griffith wurde seine eigenen Entschuldigungen und Ausreden leid.
Er saß zurückgelehnt gegen das dicke, hölzerne Kopfteil des Bettes, hatte ein Bein an den Körper gezogen, das andere ausgestreckt, und war in Gedanken versunken. Es galt, den Abend für sich zu ordnen und zu entscheiden, ob er einverstanden war mit der Richtung, in die es sich bewegte.
Normalerweise hatte Griffith wenig Geduld für Begierden. Sie machten dumm, sie hielten auf, sie sorgten dafür, dass Menschen ihre tierischsten Seiten hervorkehrten und vergaßen, was sie normalerweise antrieb. Er hatte als Junge viel Zeit damit verbringen müssen, anderen Leuten zu demonstrieren, wie es ihre Begierden auszulassen galt - nicht an ihm und weit entfernt, bitteschön - und war gewissermaßen stolz darauf gewesen, dass er selbst über eine Selbstkontrolle verfügte, die von seinem Alter unbeeinflusst schien. Und dann kam Guts. Er seufzte leise, das Kinn auf die Hand gebettet, und pustete verdrießlich eine der Locken zur Seite, die von seinem Kopf ins Gesicht rutschen wollten.
Okay, Guts würde ihn nicht verraten. Er würde ihn nicht zum Gespött machen, er würde keine Situation herbeiführen, in der 5000 kriegsgewohnte Männer re-evaluieren mussten, ob sie ihr Leben tatsächlich in die Hände einer schmerzgeilen Schwuchtel legen wollten und Griffith noch mehr Zeit seines Tages darauf verschwenden durfte, starres Lächeln für die unterschwelligen Kommentare bei Hofe einzuüben. Guts schien nicht einmal daran gedacht zu haben ... wie auch immer das möglich war, wenn es das Erste war, was seine Panik ihm immer aufs Neue vorhielt, jedes Mal, sobald ihre Zweisamkeit sich zu irgendwas entwickelte, was Griffith nicht ganz benennen konnte.
Guts mochte ihn, irgendwie, und das ließ Griffith mit extremer Dummheit und komplett fehlender Vorsicht durchkommen. Bis jetzt, versteht sich. Er mochte ihn genug, um nicht angewidert zurückzuschrecken, wenn Griffith Körper ihn verriet - und er mochte ihn gleichzeitig nicht genug, um sich zu benehmen wie andere Männer. Nicht genug, um Griffith zu nehmen, während er zu wehrlos und sein Kopf zu neblig war um zu entscheiden, ob er das überhaupt wollte. Ganz zu schweigen von gegen seinen Willen, wie das Stück Fleisch, an dem sie sich rieben, bis sie hatten, was sie wollten.
Hätte es ihn sehr gestört?
Griffith rutschte zur Seite des Bettes herüber, erhob und streckte sich, ehe er zum schmalen Fenster schlenderte, dass in der Seite des Turm eingelassen war. Die Sterne bedeckten den Himmel, vermengten sich in schimmernden Formen und sorgten dafür, dass das Land drumherum sich so unendlich weit anfühlte.
... Nein, beschloss er nach einer Weile des Sinnierens. Wäre es auf eine Guts-Art gewesen, Griffith hätte sich womöglich sogar darauf eingelassen. Vernunft, seine Ziele und Aspirationen waren eines - aber Guts neigte dazu ihn zu erinnern, dass es nicht schlimm sein musste, menschlich zu sein. Vielleicht hätte es ihm sogar wirklich gefallen.
Die entscheidende Frage dabei war selbstverständlich, was Guts überhaupt wollte.
Ganz kurz kam Griffith der Gedanke, dass es nicht schwer sein würde, ihn im Zweifelsfall zu verführen, und er senkte über den Kopf, grinste über sich selbst. Die Verführer-Natur war eine Fassade, die man für normalen Sex aufsetzte, wenn es um Machtdemonstration ging, oder Rache, oder einen weiteren Schritt zum Ziel hin. Sie war mit Erinnerungen und Blut und Schmutz bedeckt, aber vor allem war sie langweilig. Wenn er bei Guts war, wollte er er selbst sein und kein anderer. Es würde andere Wege geben herauszufinden, was sein Captain dachte und wollte.
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Fleisch
Fiksi PenggemarGriffith muss seinen Kopf wieder funktionsfähig bekommen, bevor Schatten vergangener Entscheidungen ihm den Tag versauen. Glücklicherweise weiß er exakt, wer der richtige Mann für diese Aufgabe ist. -Mom help I've found a new fandom.- Gewohnte Menge...