Die Musik im Leben

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Aufgabe: Inspiriere dich durch ein Lied/Song <3

Tut mir leid, es ist ein bisschen chaotisch geworden, aber das ist das Leben auch, oder nicht?

Zeit: 35 Minuten

Geboren in die Welt voller Geräusche, das Flüstern der Mutter, das Singen der Vögel, die Stille der Nacht. Das erste was ich hörte war jedoch Musik, zuerst ganz leise, zärtlich aber vielversprechend. Die Musik da draußen rief mich, verlangte von mir, es zu fühlen, zu bewundern und den großen weiten Himmel der Gesänge zu fürchten. Den Himmel voller bestaunenswerter Farben, die alle etwas anderes bedeuteten. Als ich fünf war, sprang ich. Ich sprang so hoch ich konnte, mit ganzer Kraft und schwerem Atem, um es zu berühren, den großen weiten Himmel der Musik. Ich streckte die Hand aus und berührte den Mond und die Sterne, die Wolken und die Sonne, besonders am späten Abend, wo Mond und Sonne um die Wette kämpften, und erstaunlicherweise kam die Sonne zurück, obwohl der Mond davor gewonnen hatte. Ich fragte mich, wie das ging und wieso ich alles nie richtig anfassen konnte, war es nur Vorstellung? Mit zehn wurde die Musik leiser und mit ihr fiel ich in eine Leere, es war still, so still, dass man meinen Atem hören könnte, aber es war nicht das, was ich hören wollte, es war die unendlich laute Stille, die Stille der Erkenntnis. Denn meine Eltern hatten sich getrennt, die Schule war ätzend und ich fragte mich, wieso sich mein Körper so veränderte. War es nur Vorstellung? Mit sechszehn war die Stille mein Freund, der Himmel war ständig in der gleichen Farbe, die Wolken bewegten sich nicht, und ich traute mich nicht, sie anzufassen. Sie strarrten mich an, diese Wolken und ich fragte mich, wieso sie auf einmal so fremd waren, so voller hoffnungslosigkeit und Kummer. Mit neunzehn drehte sich der Himmel. Die Sonne gewann jede Wette und drängte den Mond und die Duneklheit weg, weit weg von mir, wo ich es nie wieder sah und die Musik kam zurück, voller Lebendigkeit und Liebe, voller Sinn und Hoffnung und ich war froh und glücklich, dass ich jeden Morgen aufstehen und die herrliche Musik hören konnte, das mein Herz jedes Mal aufgehen ließ, denn ich konnte zu Partys und ich konnte tun und lassen was ich wollte, weil die Schule aus war und kein erwachsener mir was zu sagen hatte. Ich hatte Freiheit, die keine Grenzen hatte, denn mit fünfundzwangig schenkte mir die Musik eine traumhafte Arbeit und wunderschöne Haare, die ich beim Tanzen in der Küche rumwedelt ließ. Ich sang die Musik mit, aus voller Kehle, bis ich Atem holen musste, um den nächsten Chorus zu singen. Meine Stimme brach als ich vierzig wurde. Hatte ich nicht gestern noch zur Musik gesungen und in der Küche getanzt? Der Himmel nahm einen sanften, orangefarbenden Ton an und alles Leben um mich herum verblasste. Und als ich die Kerzen an meinem sechzigsten Geburtstag ausblase, wird die Musik leise, aber beruhigend sanft. Es hört nicht auf und ich bin froh darüber, dass ich nach vorne blicken kann, obwohl der beste Teil der Musik hinter mir liegt. Es liegt hinter mir, und trotzdem kann ich mich nicht zurücknehmen, und gucke vorsichtig zurück, weil ich mich danach sehnte. Aber die Musik, diesen Chorus höre ich bis zu meinem Tod nicht mehr.

Reden ist silber, Schreiben ist Gold --- Kurzgeschichten :)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt