Mermaids and Wolfes- Vminkook

🧜‍♀️13🐺

Jungkook verlässt den Steg, mich noch immer im Brautstil tragend, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Seine Schritte sind ruhig und sicher, während er mich fest, aber sanft in seinen Armen hält. Ich spüre seinen gleichmäßigen Atem, während mein Kopf leicht gegen seine Brust lehnt. Hinter uns trägt Yoongi Hoseok auf die gleiche Weise, obwohl dieser kurz versucht hatte, selbst zu laufen, nur um sich dann schmunzelnd seinem Schicksal zu fügen.

Der Wald breitet sich vor uns aus, die Bäume wirken im schwindenden Licht des Abends wie eine lebendige Grenze zwischen dem Meer und unserem neuen Leben. Während wir tiefer in das Dickicht gehen, kann ich meinen Blick nicht von der Küste abwenden. Das Wasser glitzert noch in der Ferne, und eine unerwartete Sehnsucht steigt in mir auf.

„Werdet ihr es vermissen?“ fragt Taehyung, der ruhig neben uns hergeht, und mit einem einfühlsamen Blick meine Gedanken zu erahnen scheint.

„Ob wir es je wiedersehen werden?“ murmelt Hoseok leise, und ich nicke leicht, während ich die sanften Wellen in der Ferne beobachte.

Taehyung schüttelt lächelnd den Kopf. „Ihr könnt jederzeit zum Meer zurück. Die Siedlung liegt ganz in der Nähe. Es sind nur fünfzehn Minuten zu Fuß durch den Wald, und dann könnt ihr das Meer wiedersehen, wann immer ihr möchtet.“

Jungkook drückt mich leicht an sich und fügt hinzu: „Das Meer ist nie weit weg. Ihr gehört zu uns, aber das Wasser wird immer euer Zuhause bleiben.“

Erleichtert lehne ich meinen Kopf an seine Brust und spüre, wie sich meine Anspannung löst.

Als wir die Siedlung der Werwölfe erreichen, öffnet sich der Wald zu einer lebhaften, aber friedlichen Dorfgemeinschaft. Die Häuser, aus Holz und Stein gebaut, fügen sich harmonisch in die Natur ein. Überall sind Werwölfe in ihrer menschlichen Gestalt, die uns neugierig mustern. Ein leichtes Flüstern geht durch die Menge, als Jungkook mich und Yoongi Hoseok im Arm trägt.

Die Blicke der Dorfbewohner sind freundlich, aber auch leicht verwundert. Sie scheinen uns nicht ganz einordnen zu können. Ich spüre, wie ihre Augen auf uns ruhen – nicht feindselig, aber suchend, als würden sie etwas an uns nicht verstehen. Einige unterhalten sich leise, werfen uns dabei jedoch immer wieder misstrauische Blicke zu.

„Warum spüre ich keinen inneren Wolf bei ihnen?“ höre ich jemanden flüstern. Andere Werwölfe nicken leicht, offenbar ebenfalls irritiert. Für sie scheint es befremdlich zu sein, dass wir anders sind, dass sie in uns nicht den vertrauten Geist eines Werwolfs fühlen können.

„Vielleicht sind es einfach nur Menschen“, murmelt jemand aus der Menge, was die Verwirrung nur noch verstärkt.

Taehyung tritt mit einem sanften Lächeln vor und beruhigt die Unruhe: „Keine Sorge, sie sind unsere Gäste. Ihr werdet bald verstehen.“

Hoseok und ich werfen uns einen besorgten Blick zu. Obwohl wir die Wärme und Freundlichkeit spüren, die uns umgibt, ist das Misstrauen der Dorfbewohner nicht zu übersehen.

Die Dorfbewohner weichen zur Seite, als Taehyung uns weiter durch die Siedlung führt. Ihre neugierigen Blicke bleiben jedoch auf uns gerichtet, und ich spüre die Verunsicherung, die in der Luft liegt. Hoseok klammert sich ein wenig fester an Yoongi, während ich mich in Jungkooks Armen etwas unruhig bewege. Die ganze Aufmerksamkeit, die auf uns ruht, lässt mich nervös werden.

„Sind sie wirklich nur Menschen?“ höre ich erneut jemanden flüstern. „Warum sollten sie dann bei uns sein?“

Taehyung, der das murmeln bemerkt, bleibt plötzlich stehen und dreht sich zu der Menge um. „Sie sind nicht das, was ihr denkt“, sagt er mit fester Stimme. „Es gibt mehr in dieser Welt, als nur Werwölfe. Diese beiden“, er deutet mit einem Nicken auf uns, „sind unsere Mates.“

Ein Raunen geht durch die Menge, und die meisten skeptischen Blicke weichen nun langsam der Neugier. Ein älterer Werwolf tritt hervor, mustert uns eingehend und nickt dann bedächtig.

„Wenn sie eure Mates sind, dann gehört ihnen unser Respekt“, sagt er mit rauer Stimme. „Aber was genau sind sie, Taehyung?“

Jungkook und Yoongi tauschen einen kurzen Blick, bevor Taehyung weiterspricht. „Das werdet ihr bald erfahren. Sie sind… besonders.“ Seine Augen gleiten zu mir und Hoseok. „Doch heute ist nicht der Tag, um alle Geheimnisse zu lüften. Lasst sie sich erst einmal ankommen.“

Die Dorfbewohner scheinen den Worten von Taehyung Glauben zu schenken, obwohl Skepsis in der Luft bleibt. Die neugierigen Blicke folgen uns, während wir durch die Siedlung gehen. Einige der Werwölfe, die uns noch nicht begegnet sind, schütteln den Kopf und tuscheln miteinander. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus Erstaunen und Misstrauen.

Taehyung führt uns weiter zu einem hübschen, geräumigen Haus am Rande der Siedlung. „Hier werdet ihr wohnen“, erklärt er. „Das ist unser Rudelhaus. Es wird von uns allen bewohnt – von mir, Jungkook, Yoongi und auch Namjoon und Jin, die in meiner Abwesenheit mich vertreten haben.“